Ecke gut, alles gut

Die Langloch-Zapfen-Verbindung ist ein Garant für eine stabile Eckverbindung. Bild: Oertli Werkzeuge AG

Eckverbindung.  Auf der Basis der klassischen Langloch-Zapfen-Konstruktion wurde in der Schweiz eine neue, modernisierte Verbindungsart geschaffen. Diese soll nun neben dem Möbelbau auch vermehrt im Fensterbau zum Einsatz kommen.

Die neue Oertli-Connect-Verbindung wird mit einem Langloch-Zapfen gefertigt. Dabei wird an der Fensterkantel der Zapfen mit einem Schrupp-Schlicht-Fräser aus Vollhartmetall ausgefräst und gerundet. Verzapft mit den Langlöchern am Gegenstück, bildet sich eine formschlüssige und stabile Eckverbindung.

Tests, welche der Werkzeughersteller Oertli bereits im Jahr 2012 am Prüfinstitut EPH in Dresden durchgeführt hat, bestätigen die Eckfestigkeit bis 180 kg. Dies entspricht einer noch höheren Belastbarkeit als bei der bewährten Schlitz-Zapfen-Ecke. In der Möbelfertigung hat sich die Langloch-Zapfen-Verbindung bewährt. Mit den neuen Möglichkeiten, welche die Bearbeitung auf CNC-Bearbeitungszentren (BAZ) mit sich bringt, soll sie nun auch in der Fensterfertigung eingesetzt werden.

Den Anforderungen gerecht werden

«Derzeit sind in der Schweiz die ersten beiden Fensterprojekte in Vorbereitung, bei denen sich die Fensterbauer für die Eckverbindung von Oertli-Connect entschieden haben», sagt Jochen Lanske, Fensterspezialist bei der Oertli Werkzeuge AG. «Gemeinsam mit der Beratungsfirma Tre Innova sind wir nun daran, die Verbindung für deren Anforderungen zu entwickeln.» Die Langloch-Zapfen-Verbindung verlangt eine neue Herangehensweise bei der Programmierung. «Normale 2D-Zeichnungen können diese Komplexität nicht abbilden», erklärt Lanske, «deshalb erstellen wir für alle Situationen eine 3D-Zeichnung, um die Verbindung für jede Holzdicke und jeden Glasfalz darzustellen, damit diese auf der Maschine programmiert werden kann.»

Effizienz in der Nachbearbeitung

Der Mehraufwand bei der Vorbereitung zahlt sich bei der Nachbearbeitung aus. Die Ecke kommt fixfertig von der Maschine und muss nur noch verleimt werden. Bohrungen und entsprechendes Dübeleintreiben, die bei der Konter-Dübel-Verbindung nötig sind, fallen weg. Ausserdem entstehen keine Leimüberstände.

Alle diese Vorteile ermöglichen eine effi- ziente sowie wirtschaftliche Fensterfertigung. Die Oertli-Connect-Verbindung eignet sich insbesondere auch für die Einzelteilfertigung.

www.oertli.chwww.treinnova.ch

mh

Veröffentlichung: 03. Juni 2015 / Ausgabe 19/2015

Artikel zum Thema

18. April 2024

Herausforderungen gemeinsam meistern

Furnierverband. Für die Generalversammlung sind die Mitglieder des Furnier-Verbands am Donnerstag vergangener Woche nach Tavannes gereist. Wie gewohnt, war der Anlass geprägt von einem Gefühl des Kollektivs und von gegenseitiger Wertschätzung.

mehr
18. April 2024

Es hat noch freie Plätze

mehr

weitere Artikel zum Thema:

News