Frankenstärke fordert Schweizer Waldwirtschaft heraus

Der Schweizer Holzmarkt wurde durch die Frankenstärke im Jahr 2015 stark beeinflusst. Bild: Louis Blum, Schilliger Holz

Forststatistik.  Die Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 hat sich auf den Schweizer Holzmarkt ausgewirkt - es wurde weniger Holz geerntet als im Jahr zuvor. Dies geht aus der aktuellen Forststatistik hervor.

Das forstwirtschaftliche Testbetriebnetz 2015 der Bundesämter für Umwelt Bafu und Statistik BDS, sowie die Forststatistik zeigen die gesamten Ergebnisse aus dem Jahr 2015 auf. Darin steht unter anderem, dass in der Schweiz 2015 rund 7% weniger Holz geerntet wurde als im Vorjahr. Bei einer Holzernte von 4,6 Millionen Kubikmetern betrug die Abnahme rund 350 000 m3 Holz. Am stärksten von der Abnahme betroffen ist das mengen- und ertragsmässig wichtigste Sortiment, das Stammholz mit 2 313 000 m3 (-264 000 m3, bzw. -10%). Auch beim Industrieholz mit 488 000 m3 (-7%) und beim Energieholz mit 1 734 000 m3 (-4%) wurde weniger geerntet. Die Sägereien hingegen verarbeiteten 2015 mit rund 1.82 Millionen Kubikmeter lediglich 2.5% weniger Holz. Das Holz aus den Schweizer Wäldern wurde durch eine deutliche Abnahme der Exporte von Rohholz primär im Inland vermarktet.

Massnahmen für den Holzmarkt

Die höchsten Holzerntemengen verzeichneten die Kantone Bern mit 808 000 m3 (-17%), Waadt mit 436 000 m3, (-9%) und Zürich mit 407 000 m3 (+2%). Die Reaktion auf die neue Situation am Holzmarkt fiel im Privatwald mit einem Rückgang der Holzernte um 14% besonders deutlich aus.

Nach der Aufhebung des Franken-Mindestkurses im Januar 2015 haben die Branche und das Bafu Massnahmen für den Holzmarkt ergriffen wie beispielsweise die Initiative Schweizer Holz, Vorziehen von Jungwaldpflegemassnahmen oder die Unterstützung des Herkunftszeichens Schweizer Holz durch den Aktionsplan Holz.

Leichte Verbesserung in wirtschaftlicher Lage der Forstbetriebe

Die Holzpreise sanken nach dem Entscheid der Nationalbank schlagartig. Gemäss dem Produzentenpreisindex des Bundesamts für Statistik sind die Preise für Rohholz im letzten Jahr um 6% gefallen, wobei der Abschlag beim Industrieholz mit -9% am grössten war. Der durchschnittliche Holzerlös ist im Vergleich zum Vorjahr von 70 auf 65 Franken pro Kubikmeter gesunken. Gemäss dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz konnten die Forstbetriebe den Verlust trotzdem leicht reduzieren, und zwar auf 55 Franken pro Hektare. Dies gelang dank deutlich besserer Resultate in der Sachgüterproduktion (Bsp. Hackschnitzelproduktion, Pflanzgarten, usw.) und den Dienstleistungen (Bsp. Forstdiensttätigkeiten, Dienstleistungen für Dritte, usw.).

Revision Forststatistik und Testbetriebsnetz

2015 wurden die Schweizerische Forststatistik und das Forstwirtschaftliche Testbetriebsnetz revidiert. Dabei wurde der Begriff «Forstbetrieb» als statistische Erfassungseinheit neu definiert. Die Grundgesamtheit der Forststatistik beträgt neu 713 Forstbetriebe (2014: 1469 Einheiten). Der Stichprobenumfang des Testbetriebsnetzes umfasst 160 Betriebe. Durch diese Anpassungen ist in diesem Jahr ein Vergleich der Finanzdaten mit früheren Jahren nur beschränkt möglich.

www.bafu.admin.ch

 

Veröffentlichung: 07. September 2016

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