Der gefrässige Lärchenwickler ist wieder da
Im Val Trupchun im Engadin gefällt es auch dem Lärchenwickler. Bild: Sue Lüthi
Im Val Trupchun im Engadin gefällt es auch dem Lärchenwickler. Bild: Sue Lüthi
Schädlinge. Wandert man dieser Tage durchs Engadin, fallen einem die braunen Lärchen auf. Doch sie sind nicht etwa krank, nur angeknabbert.
Wer da an den Nadelbüscheln frisst, sind die Raupen des Lärchenwicklers. Der gefrässige Zeitgenosse ist dieses Jahr wieder besonders reproduktionsfreudig.
Was die Bäume dieses Jahr schon so früh im Sommer braun färbt, ist der Appetit des Grauen Lärchenwicklers. Alle neun Jahre vermehrt sich der kleine Nachtfalter explosionsartig. Seine Raupen fressen dann an den Nadeln, die verdorren und die Bäume rotbraun färben. Derzeit ist dies im Engadin und im Wallis zu beobachten, wie die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mitteilt. Das ist nicht weiter schlimm, die Lärchen treiben wieder aus und noch im gleichen Sommer werden sie wieder grün.
Die Massenvermehrungen des kleinen Tierchens beschränkt sich auf Gebiete zwischen 1700 bis 2000 Metern über Meer. Nach 36 Jahren, also vier neunjährigen Zyklen, ist dieses Phänomen jetzt wieder bemerkbar. Es ist ein normales ökologisches Ereignis im Lärchenwald. In den Jahren, in denen die Zahl der Raupen um das 30’000-fache ansteigt, wachsen die Lärchen weniger. Das zeigt sich in der Jahrringbreite im Lärchenstamm. Wissenschaftler konnten so die Vermehrungs-Zyklen des Falters 1200 Jahre zurückverfolgen.
SL
Veröffentlichung: 16. Juli 2018
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