Die Messe der Blickfänge

Der Steckling wird ohne Leim zusammengesetzt und kann nach dem Gebrauch wieder in der Kiste verstaut werden. Die Grundversion besteht aus Esche, auf Wunsch wird der Tisch aber in einer Vielzahl von Holzarten hergestellt. Bild: SZ, Noah J. Gautschi

Blickfang.  Von Stuhl und Tisch bis zum modularen Möbelsystem wurden die verschiedensten Objekte in Holz präsentiert. Beeindruckend war die Liebe zu den Details, mit welcher die Stände und Objekte gestaltet und vorgestellt wurden.

Die Blickfang wird als Messe nicht nur an einem Standort ausgetragen, sondern sie findet jährlich in insgesamt sieben Städten statt. Neben Zürich sind dies noch Basel, Kopenhagen, Hamburg, München, Stuttgart und Wien. Die gesamte Messe hat pro Jahr zirka 700 Aussteller und wird von über 90 000 Menschen besucht.

Zürich im Detail

Am Standort Zürich fand die Messe in diesem Jahr zum 18. Male statt und vom 21. bis zum 23. November stellten zirka 220 Aussteller ihre Werke vor. «Das Zürcher Publikum stellt sehr hohe Ansprüche an die Produkte», sagt Jennifer Reaves, CEO der Blickfang. Die hohen Ansprüche der Zürcher Gäste erklärt sie sich durch die hohe Qualität des Schweizer Designs und Handwerks.

40 Prozent neue Aussteller

Einfach bezahlen und den Stand beziehen funktioniert an der Blickfang-Messe nicht. «Um auf der Blickfang seine Entwürfe präsentieren zu können, müssen sich die Designer bewerben», erklärt die Projektleiterin Anja Böhringer. Nachdem die Bewerbungen durch eine Fachjury begutachtet wurden, erhalten lediglich ein Drittel der Bewerber eine Zusage für die Messe.

Die diesjährige Veranstaltung hat eine Newcomer-Quote von 40 Prozent. Die neuen Stände wurden mit speziellen Aufklebern gekennzeichnet. Anja Böhringer betont die Wichtigkeit der Designqualität: «Nur durch die ständige Evaluation der Aussteller kommt keine Routine und Stagnation in die Messe».

Viel Holz

Das Ausstellungssortiment umfasste Möbel, Produkte, Mode und Schmuck. In jeder Kategorie konnte etwas aus Holz entdeckt werden. Ob in Form von Holzschmuck oder bei Stereoanlagen und Kopfhörern als Holzgehäuse fehlte der Werkstoff nicht. Bei den Möbelstücken und Objekten scheint Holz momentan ein Muss zu sein.

Viele Entwürfe und viele Entwicklungen aus Massivholz konnten bewundert werden. Besonders präsent waren Bett- , Möbel- und Sitzmöbelsysteme. Ein Augenschmaus waren die Sitzmöbel von Veronique Baer mit der Verbindung von Massivholz und Textilien. Das Möbelsystem von Thismade sorgte ebenfalls für grosses Aufsehen. Das System basiert auf einer ausgefeilten Steck-verbindung zwischen den Holz- und den Metallteilen. Das Atelier Arno Wolf setzt ganz auf Massivholz und fertigt Tische, Möbel und Leuchten an. Die individuellen Leuchten werden in Handarbeit gedrechselt.

Der Steckling

Eine tolle und ausgeklügelte Idee hatte das Massnahmenzentrum Uitikon mit ihrem Tisch «Steckling». Der Tisch besteht aus fünf Teilen, die nur ineinandergesteckt werden müssen. Wenn der Tisch nicht mehr gebraucht wird, kann er wieder in der Schachtel verstaut werden.

Anerkennender Designpreis

An jedem Standort der Blickfang übergibt die Fachjury den «MINI»-Designpreis. Der Preis wird in den zwei Kategorien Möbel und Produkte sowie Mode und Schmuck vergeben. In der Kategorie Möbel und Produkte ging der Preis an das Unternehmen Pour les Alpes. Die Möbelkollektion von Annina Gähwiler und Tina Stieger verbindet das Schreinerhandwerk mit der traditionellen Flechtkunst.

Die Fachjury betonte die Bedeutung der Verbindung zwischen Handwerk und Tradition in einer innovativen Form. Den Gewinnerinnen gibt der Preis nun die Chance, ernsthaft die Produktion aufzunehmen und ihre Möbel auf den Markt zu bringen.

www.blickfang.comwww.pourlesalpes.chwww.mzu.zh.chwww.veroniquebaer.comwww.thismade.chwww.arnowolf.ch

njg

Veröffentlichung: 27. November 2014 / Ausgabe 48/2014

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