Ein fester Platz für den Biomist

Bild: Peka-Metall AG

Entsorgung.  Moderne Abfallsysteme können individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden. Auch für die Bioabfälle bieten die Hersteller interessante Lösungen an, die das Rüsten und Entsorgen vereinfachen.

In modernen Küchen hat es für praktisch jeden Gegenstand einen vorbestimmten Ort zur Aufbewahrung. Für die Auszüge finden sich unzählige Einsätze für Pfannen, Töpfe, Gewürze oder das Besteck. In den Schränken erweitern individuelle Tablare für Gläser und Teller das Angebot für den Kunden. Und bei der Organisation der Küchenentsorgung stehen ebenfalls einige Möglichkeiten zur Auswahl bereit.

Sucht der Schreiner nach einer Lösung für den Bioabfall, der in der Küche anfällt, ist die Auswahl schon etwas eingeschränkter. Hier kommt oftmals noch der klassische grüne Biomistkübel auf der Fensterbank oder der Küchentheke zum Zuge. Ein fest in der Küche platzierter und eingebauter Sammelbehälter hat für die Nutzung und den Gebrauch einige Vorteile.

Routinierte Abläufe nutzen

Der Mensch ist in vielen Lebensbereichen ein Gewohnheitstier. Diese Eigenschaft kann sich der Planer zunutze machen, indem er Objekte gezielt platziert. Besonders bei den etwas unpopuläreren Arbeiten wie beispielsweise dem Abwasch oder eben der Abfalltrennung können gewohnte Abläufe den nötigen Impuls geben.

Da der Griff zum Auszug, zur Klappe oder zur Tür unter dem Abwaschbereich schon automatisiert ist, wenn es um die Entsorgung geht, ist dieser Platz auch für den Biomist oder Recyclingprodukte prädestiniert. So kann mit einem Handgriff gleichzeitig der Abfall getrennt und entsorgt werden. Sammelbehälter, die für den Kochablauf günstig in der Arbeitsplatte platziert und eingelassen sind, unterstützen die Abfalltrennung ebenfalls.

Abgestimmte Auswahl treffen

Fast jeder Abfallsystemhersteller hat eine eigene Lösung für die Entsorgung des Bioabfalls im Sortiment. Die Hersteller entwickeln ihre Systeme laufend weiter und es kommen neue Lösungsansätze auf den Markt. Im Anschluss eine kleine Auswahl von Systemen, die eine individuelle und funktionierende Kompostentsorgung in der Küche ermöglichen.

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In der Spüle sammeln

Damit die vielen Zwischenschritte beim Kochen, wie Zutaten schälen, schneiden und Reste entsorgen, das Kochvergnügen nicht schmälern, hat Blanco eine Spüle mit integriertem Sammelbehälter für Bioabfälle entwickelt. Das Ziel des «Collectis  6 s» besteht darin, den Bioabfall genau dort zu sammeln, wo er gerade anfällt.

Im mittleren Teil der Spüle ist der Platz für den Sammelbehälter. Dieser kann jedoch auch in die Eimer der Abfallsysteme «Blanco Select» und «Blanco Flexon II» eingehängt und so unsichtbar im Korpus untergebracht werden. Durch die Position des Sammelbehälters oben auf der Arbeitsfläche reduziert sich das mehrmals notwendige Öffnen des Abfallsystems während des Kochens auf ein Minimum.

Die Schale fasst circa drei Liter und ist spülmaschinenfest. Die Spüle selbst besteht aus dem widerstandsfähigen Material Silgranit Pura Dur, einem pflegeleichten Granitverbundwerkstoff. Zur individuellen Anpassung hat der Kunde die Wahl zwischen zehn Farbvarianten.

www.blanco.ch

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In einem Auszug vereint

Mit dem Abfallsystem «Müllex Boxx-R Bio» hat die A. & J. Stöckli AG ein System für höchste Ansprüche im Sortiment. Der Auszug ist mit bis zu 100 Kilogramm belastbar und ist in zwei unterschiedlichen Einbauhöhen erhältlich. Der Abfallauszug besteht aus einem 41 Liter fassenden Hauptbehälter, der einen 35-Liter-Sack oder zwei 17-Liter-Säcke aufnehmen kann. Durch ein spezielles System können die Säcke praktisch vollständig befüllt werden.

Für die anfallenden Bioabfälle ist seitlich ein 5 Liter fassender Zusatzbehälter angebracht. Dieser kann zum Entleeren einfach herausgenommen werden. Oberhalb des Hauptauszuges ist eine kleine Ablageschublade angebracht, in der Kleinigkeiten wie zum Beispiel Handschuhe und Ersatzsäcke untergebracht werden können.

Die Ablageschublade kann in der Tiefe an den Siphon angepasst werden. Durch diese Anpassungsmöglichkeiten eignet sich das System hervorragend bei Renovationen oder nachträglich eingebauten Systemen.

www.muellex.ch

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Platz sparen

Für Geschirr, Besteck, Kochutensilien und Lebensmittel hat es meistens genug Stauraum in der Küche. Aber auch der Abfall braucht genug Raum, damit er sauber entsorgt werden kann.

Dafür hat Vauth-Sagel das platzsparende System «VS Envi» entwickelt. Die Behälter bestehen aus hochwertigem Kunststoff mit besonders leicht zu reinigenden Seitenwänden. Je nach Bedarf und Platzverhältnissen kann der Kunde mit dem Baukas-tensystem seinen eigenen Abfallauszug zusammenstellen. Für die Bioabfälle ist ein spezieller Deckel mit Filter erhältlich. Damit lässt sich das Grünzeug geruchsfrei entsorgen. Das System sitzt auf einem Vollauszug mit Dämpfung, der ein sehr leises Schliessen ermöglicht.

Neu kann in der «VS Envi Tool Box» auch eine kleine Werkzeugkiste direkt im Abfalltrennsystem platziert werden. So hat die Benutzerin die Werkzeuge immer direkt zur Hand, kann das System nach Belieben erweitern, und im Küchenraum ist zusätzlich Ordnung.

www.vauth-sagel.com

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Schluss mit Geruch

Mit dem «FreezyBoy» hat die Peka-Metall AG aus dem luzernischen Mosen den unangenehmen Gerüchen und den lästigen Fruchtfliegen, die zwangsläufig in geschlossenen Kompostbehältern entstehen, den Kampf angesagt. Der funktionale Kompostbehälter kühlt die gesammelte Biomasse auf –5 °C ab und unterbindet so den Zersetzungsprozess. Dadurch können organische Abfälle mehrere Wochen oder sogar Monate lang problemlos in der Küche gelagert werden.

Entwickelt wurde der kühlende Sammelbehälter vom Schweizer Start-up Avantyard aus Luzern, das mit seiner Entwicklung das bislang erfolgreichste Crowdfunding-Projekt der Schweiz lancierte. Das Gerät kann je nach Platz und Bedarf freistehend in der Küche platziert oder in Verbindung mit dem kompletten Abfalltrennsystem «Oeko FreezyBoy» in einen Korpus eingebaut werden. Das Gesamtsystem ist in der Schweiz ab Februar 2018 über die Peka-Metall AG erhältlich.

www.peka-system.ch

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Veröffentlichung: 01. Februar 2018 / Ausgabe 5/2018

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