Genutzt bis in die hinterste Ecke

Bild: Peka-Metall AG

Eckelemente.  Die Nutzung der Küchenecke ist eine optimale Möglichkeit, um Stauraum und Funk-tionalität zu schaffen. Ob dabei ein Eckkorpus mit festen Tablaren, ein Dreivierteldrehbeschlag oder ein eckiger Auszugsbeschlag montiert wird, kommt auf den Auftrag an.

Sobald die Küchenzeile um eine Ecke läuft, wird es für den Planer interessant. Durch den Eckgrundriss verschmelzen zwei Korpusse ineinander und müssen sich den Platz teilen. Diesen schwer zugänglichen Eckraum gilt es in einen möglichst funktio-nellen und einfach bedienbaren Stauraum zu verwandeln. Für dieses Vorhaben haben die Beschlägehersteller ausgeklügelte Ecklösungen im Angebot, die sich im Grundaufbau unterscheiden.

Unterschiedliche Herangehensweisen

Ein Eckkorpus mit schmaler Tür und festen Tablaren ist eine der einfachsten Lösungen und wird auch relativ häufig eingesetzt. Der Nachteil ist der umständliche Zugang zum Stauraum im Vergleich zu herausziehbaren Tablaren oder sich drehenden Karusselllösungen. Bei den drehenden Beschlägen geht durch die runde Formgebung zirka ein Viertel der möglichen Staufläche verloren. Im Vergleich zu ausziehbaren Varianten ist die Übersicht und Zugänglichkeit durch die konstruktionsbedingt kleine Frontöffnung etwas erschwert.

Bei den ausziehbaren Beschlägen gibt es unterschiedliche Varianten, die je nach Typ ganz oder nur teilweise aus dem Korpus ausschwenken. Durch die anschlies-send offenliegende Ablagefläche ist eine einfache Entnahme der Utensilien von oben möglich. Einige ausziehbare Beschläge haben zwei rechteckige Böden, die eine Platzausnutzung von bis zu 80 Prozent ermöglichen.

Abwägen und vergleichen

Neben den funktionellen Unterschieden lohnt sich auch ein genauer Vergleich der Anschaffungskosten, der möglichen Platzausnutzung und der Designvarianten. Bei der Beschlagauswahl sollte deshalb der Kundenanspruch, der Kundennutzen und der Aufwand genau betrachtet und verglichen werden.

Vom Drehbeschlag, über die ausschwenkbaren Halbrundschalen bis zum eckigen Auszugsbeschlag bieten die Hersteller eine grosse Auswahl und Variantenvielfalt an. Auf den folgenden Seiten sind einige aus-gesuchte Beschläge zusammengestellt, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Den Platz in der Küchenecke optimal und benutzerfreundlich zu nutzen.

 

Edle Beschläge

Mit dem aus dem Korpus schwenkenden «Cornerstone» und dem herausziehbaren «Flexcorner» bietet Vauth-Sagel zwei unterschiedliche Lösungsansätze für die Ecknutzung in der Küche an.

Obwohl der «Cornerstone» auf einem Schwenkbeschlag basiert, bringt er den gesamten Inhalt aus dem Unterschrank heraus. Er hat nur einen Montagepunkt, was zu einer grösseren Ausnutzung des vorhandenen Platzes führt. Ein zusätzlicher Vorteil dieser einfachen Befestigungsart ist die Montagefreundlichkeit.

In der Ausführung «Cornerstone Maxx» haben die Tablare zusätzlich eine asymmetrische Formgebung. Diese ermöglicht die volle Funktion bereits bei einer Türöffnung von 85 Grad. Um den Bedienkomfort zu erhöhen, sind die Tablare selbsteinziehend und -ausfahrend.

Der Schieb- und Auszugsbeschlag «Flexcorner» besteht aus eckigen Tablaren oder Körben. Der Beschlag ist in zwei separat fahrende Einheiten unterteilt. Diese Konstruktion ermöglicht ein volles Ausfahren der Staufläche aus dem Korpus. Die eckige Formgebung nutzt den vorhandenen Platz bestmöglich aus. Da der Eckbeschlag die Tablare ganz herausfährt, ist beispielsweise eine komfortable Entnahme der gewünschten Salatschüssel von oben her möglich. In der Schweiz werden die Produkte von Vauth-Sagel über den Händler «SFS Unimarket» vertrieben.

www.vauth-sagel.dewww.sfsunimarket.biz

 

Magische und komfortable Ecke

Mit dem «Magic Corner Comfort» wird die Nutzung des bekannten Eckbeschlages noch einfacher und benutzerfreundlicher. Der Beschlag ermöglicht es, den Stauraum im Eckkorpus vollumfänglich und komfortabel zu nutzen. Dank den grossen, vollständig ausziehbaren Tablaren und Körben wird eine Platzausnutzung der Grundfläche von über 80 Prozent erreicht.

Zur Anwendung des Ausziehbeschlages muss lediglich die Korpustür geöffnet und am Griff des Beschlages gezogen werden. Anschliessend fahren die Tablare automatisch aus dem Korpus heraus in den geöffneten Bereich. Durch das vollständige Ausfahren der Tablare ist ein direkter Zugriff von oben auf den gesamten Inhalt möglich. Zur Reinigung können die Tablare und Körbe einfach aus- und wieder eingehängt werden. Durch die freie Positionierung in der Höhe wird jede Pfannengrösse im Magic Corner verstaut. Für ein lautloses Schliessen sorgt die integrierte Einlaufdämpfung Softstopp, welche automatisch im Schliessvorgang zum Einsatz kommt.

Der «Le Mans 2»-Beschlag punktet im Vergleich zum Vorgängermodell mit einer werkzeugfreien Verstellung und optimierten Form der Schwenktablare. Weiterhin besteht die einzigartige Möglichkeit, mehrere Schwenkböden übereinander in einen höheren Eckschrank einzubauen. Erhältlich sind die Beschläge bei der Peka-Metall AG im luzernischen Mosen.

www.peka-system.ch

 

Eine Lösung für symmetrische Ecken

Das Eckschranksystem «Mondo» der deutschen Ninkaplast GmbH wurde speziell für symmetrische Küchenecken entwickelt. Die Drehböden haben eine Ausnutzung von etwa drei Viertel der möglichen Kreisfläche, das ermöglicht eine hohe Platzausnutzung. Die Küchenfront ist mit der sanft schlies-senden «Soft-Close-Mechanik» ausgestattet. Diese entfaltet die Eckfront bei der Schlies-sung und führt sie gedämpft an die Seitenanschläge. Zur individuellen Gestaltung des Elementes sind unterschiedliche Bodenvarianten erhältlich. Der obere Ablageboden kann je nach Nutzungszweck variiert werden. Der Eckbeschlag ist in den zwei Massvarianten 800 und 900 Millimeter erhältlich.

Die Mechanik des Drehbeschlages wird vom Hersteller fertig in einem Korpus vormontiert geliefert. Durch die komplette Lieferung als Element mit anpassbaren Stellfusshöhen muss dieser nur noch an die anderen Unterschränke geschraubt werden und es entfällt der Beschlageinbau. Einmal in der Küche verbaut, kann der Beschlag ohne Werkzeug ausgerichtet und feinjustiert werden.

Die Rückwand läuft extra nahe an den Drehböden, damit fallen Gegenstände nicht mehr so einfach beim Drehen herunter in den Korpus. Vertrieben wird der Beschlag von der Opo Oeschger AG.

www.ninka.comwww.opo.ch

 

Teil- oder Ganzauszug, je nach Gebrauch

Mit dem Schwenkauszugsystem der Häfele Schweiz AG aus Kreuzlingen TG ist es möglich, nur einen Teil des Auszugsbodens aus dem Unterschrank herauszuziehen. So ist ein schneller Zugriff auf vorne liegende Utensilien möglich. Der Beschlag wird am mitgelieferten Montagepfosten befestigt und hat selbst keine direkte Verbindung zum Korpus.

In der Höhe kann dieser Pfosten gekürzt werden und lässt sich somit in Korpushöhen von 685 bis 745 Millimetern einpassen. Bei den Böden hat der Kunde die Wahl zwischen der Ausführung in grauem Kunststoff mit Antirutschbeschichtung oder einer etwas edleren Version in Weiss mit Aluminiumoptik. Die Tragkraft eines solchen Schwenkbodens beträgt zirka 20 Kilogramm. Abhängig von der gewünschten Türbreite stehen drei Tablarmasse zur Auswahl. Bei der Türöffnung liegt die Wahl der Breite zwischen 450, 500 und 600 Millimetern. Dementsprechend variiert die Grösse der Tablare zwischen einer Länge von 847 und 1029 Millimetern und einer Breite von 395 bis 448 Millimetern. Durch diese Auswahlmöglichkeit hat der Küchenplaner und Innenausbauer 150 Millimeter mehr Spielraum bei der Einteilung der Küchenkorpusse.

www.haefele.ch

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Veröffentlichung: 26. November 2015 / Ausgabe 48/2015

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