Holz ist und bleibt massgebend!

Bild: SZ, Noah J. Gautschi Auf den zweiten Blick kann man etwas in den Spänen entdecken - eventuell etwas zum Sitzen?

Imm cologne 2015.  Die internationale Möbelmesse war auch dieses Jahr ein Treffpunkt für Möbelproduzenten, Händler und Designinteressierte aus aller Welt. In Köln wurden viele neue Produkte vorgestellt, und Gedankenanstösse gab es an jeder Ecke gleich noch mit dazu.

In der Rheinstadt Köln fand vom 19. bis 25. Januar 2015 die internationale Möbelmesse IMM Cologne statt. Die über 146 000 Besucher konnten durch die Stände von zirka 1100 Unternehmen aus der Einrichtungsbranche schlendern und allerlei Neuheiten entdecken.

Parallel zur Möbelmesse fand der Küchenevent Living Kitchen statt und bot mit 185 Ausstellern aus der Küchenbranche eine optimale Ergänzung (Bericht folgt in der SZ-Nr. 13/2015).

Holz in allen Formen

Auch dieses Jahr war der Werkstoff Holz sehr stark vertreten. Viele junge Designer bringen immer wieder neue Denkanstösse und Lösungen, um mit dem Werkstoff Holz noch speziellere und einzigartige Möbelstücke zu schaffen. Das Handwerk hatte einen hohen Stellenwert und war bei jeder Sichtverbindung anzutreffen.

Die Besucher standen zu Beginn oft mit wundernden Blicken an den Ständen und rätselten über die Konstruktionslösungen und spekulierten über deren Stabilität. Die Werkstücke aus Holz werden vernäht, bedruckt, zusammengesteckt oder wie früher verleimt. Bei so mancher Bearbeitung beeindruckte die Handwerkskunst, die vielmals hinter der einfach anmutenden Lösung steckte.

Richtig kombiniert

Die Verbindung von Holz mit Materialien wie Stein, Metall und Kunststoff erinnert an vergangene Designepochen. Beeindruckend ist die hohe Qualität der Werkstücke. Die Materialien sind perfekt aufeinander abgestimmt und steigern ihre Wirkung gegenseitig. Viele junge Designer wagten sich in der Möbelwelt an bisher unbekannten Materialien und kombinierten Einzigartiges. Aber auch bei den gestandenen Herstellern waren gekonnte Kombinationen oft anzutreffen. Sehr schöne Beispiele aus der Schweiz sind die Stühle von Willisau Switzerland namens «Sava und Sassi», der Stuhl «Finn» von der Girsberger AG und der Stuhl «Clip» von der Firma Team by Wellis.

Auf den Rahmen setzen

Eine starker Trend geht in die Richtung Rahmenbau. Ob Regale, Sessel, Stühle oder Tische – der Rahmen wird als Charakterelement wieder neu aufgegriffen und spielt mit totgeglaubten Elementen. Die Rahmen bekommen teils organische Formen und stellen die Produzenten vor neue technische Herausforderungen. Wenn die Verbindungen der Elemente durch ein anderes Material übernommen werden, kommen von der Metallhülse bis zum Gummiband alle erdenklichen Lösungen zum Einsatz.

Materialien zum Fühlen

Bei der Materialisierung nimmt die Haptik eine immer wichtigere Rolle ein. So sind Oberflächen speziell strukturiert, um ein unvergessliches Erlebnis für die Fingerkuppen zu schaffen. Auch Textilien nehmen vermehrt die Struktur auf und bilden dreidimensionale Gebilde, die an geometrische Muster erinnern. Im Verbund ergeben sich einzigartige Gefühlsabläufe, wenn man ein Möbelstück benutzt. So empfindet man den Kunststoffgriff an einer Metallschublade im Holztisch bei gekonnter Verbindung als eine neue Form von Gefühlsluxus.

Kleider für den Boden

Auch die Materialien, worauf die einzigartigen Möbelstücke standen, bekamen an der IMM Cologne ein würdiges Gewand. Mit dem handgestrickten Teppich «Maglia» hat die Ruckstuhl AG auf die Naturfaser Fique zurückgegriffen. Aus der kolumbianischen Nationalfaser wurden früher Kaffeesäcke hergestellt.

Eine interessante Sache, die auch den probierfreudigen Bodenleger freuen dürfte, ist der «Pureline Digital»-Bodenbelag von Wineo. Er kann mit Digitaldruck individuell nach Kundenwunsch gestaltet werden.

In den Strassen von Köln

In der Stadt Köln fand gleichzeitig zur Messe der Design-Event «Passagen» statt. Um die 200 Designer und Künstler stellten in kleinen Ausstellungsräumen und Läden ihre Werke aus oder schufen eine Inszenierung. Dieser Event bot einen Einblick in die alternative Designszene und war auf dem Weg ins Hotel mehr als nur ein kleiner Abstecher wert.

www.willisauag.chwww.girsberger.comwww.studiofem.dkwww.menu.aswww.rukotvorine.comwww.wineo.dewww.imm-cologne.de

Interior Innovation Award 2015

Die ausgezeichneten Schweizer Unternehmen mit einem oder mehreren Produkten in den Kategorien «Best of the Best», «Winner» und «Selektion»:

Die Ruckstuhl AG mit dem Teppich «Maglia», die Creation Baumann AG mit dem Vorhangstoff «Eflora» und der Stoffkollektion «Metal Base Kollektion», Klybeck mit dem Kleiderständer «Y», das Team by Wellis mit dem Sofa «Flow».

www.ruckstuhl.comwww.creationbaumann.comwww.klybeck.netwww.teambywellis.comwww.interior-innovation-award.de

njg

Veröffentlichung: 29. Januar 2015 / Ausgabe 5/2015

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