Tragende Rolle für Holz

Hoch hinaus wird derzeit an vielen Orten mit Holz gebaut, auch in Chicago (USA). Screenshot: Christian Hàrtel

Veranstaltung. Woran die Holzforschung arbeitet, konnte man am 1. Februar beim virtuellen Montagskolloqium der ETH Zürich erfahren. Ein wichtiger Teil ist dabei das Bauen mit Holz.

Die alten und über lange Zeit gültigen Grenzen für den Einsatz von Holz im Bauwessen sind weitestgehend aufgelöst. «Wir bauen wieder Städte aus Holz», freute sich Andrea Frangi, Professor für Holzbau an der ETH Zürich in seinem Vortrag am virtuellen Kolloquium der ETH Zürich am vergangenen Montag. Dabei drehte sich alles um das Thema «Holz – zentrale Ressource in einer zukünftigen Bioökonomie». Die Vorträge lockten – etwas überraschend – 125 Teilnehmende vor die Bildschirme.

Rückbau erst am Anfang

Die Kreislaufwirtschaft mit Holz war ein wichtiger Aspekt bei den Präsentationen. Bislang endet das Holz aus Gebäuden beim Abriss in der thermischen Verwertung, es wird verbrannt. «Den Rückbau haben wir überhaupt noch nicht im Griff, obwohl wir ein natürliches Material verwenden», sagte Hans Rupli, der sich dem Thema als Unternehmer und Ehrenpräsident von Holzbau Schweiz annahm. Wichtige Hinderungsgründe dafür seien die Verklebung, die Oberflächenbeschichtung sowie der Einsatz von Verbundmaterialien. Da aber immer grösser und höher in Holz gebaut wird, werden auch die Querschnitte der Holzbauteile immer grösser, was eine Verleimung nötig mache. Aber: «Die Verklebung wird immer grüner», so Frangi.

In Zukunft in Holz

Dem Einsatz von unproblematischen Hilfsstoffen gehöre deshalb die Zukunft. Nur so liesse sich der immer noch bescheidene Anteil des Holzbaus von rund sieben Prozent zu einer dominierenden Rolle weiter entwickeln. Um die gesetzten Ziele im Klimaschutz zu erreichen, führt an Holz wohl kein Weg vorbei. Denn: Gebäude und Bauwirtschaft sind mit 36 Prozent des globalen Energieverbrauchs und 40 Prozent der Emissionen von Treibhausgasen ein wichtiger Treiber des ökologischen Fussabdrucks. Nicht zuletzt deshalb werde sich das Bauen mit Holz zur wichtigsten klimafreundlichen Architekturform des 21. Jahrhunderts entwickeln.

Christian Härtel

www.ites.ethz.ch

 

Veröffentlichung: 02. Februar 2021

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