Wo die Späne flogen
Gebannt schauten die Besucher Drechsler Markus Schumacher über die Schultern. Bild: Michi Läuchli
Gebannt schauten die Besucher Drechsler Markus Schumacher über die Schultern. Bild: Michi Läuchli
Kunsthandwerk. Die verschiedenen Facetten des hölzigen Handwerks waren am Stand der IG Kunsthandwerk zu erleben. Drechslerinnen, Küfer, Holzschnitzerinnen und Korbflechter liessen das Publikum nicht nur zuschauen, es konnte auch selbst Hand anlegen.
Schon von Weitem konnte man den wohlriechenden Duft von Arvenholz wahrnehmen, der sich am Stand des IG Kunsthandwerk ausbreitete. Interessiert standen die Besucher um die Drechselmaschine und bewunderten dabei Drechsler Markus Schumacher, wie er konzentriert und exakt mithilfe des Drechselmessers den massiven Arvenklotz zu einer stilvollen Holzschale formte. Elegant, fast schon tanzend, glitten die abgeschälten Holzspäne über die Maschine hinweg und verliehen dem grauen Messeboden einen Hauch von Werkstattflair. Zusammen mit Pius Iberg und Thomas Meier präsentierte er die Berufsgruppe Drechsler, die zur Interessengemeinschaft Kunsthandwerk Holz (IGKH) gehört. Diese wurde als Dachorganisation der schweizerischen Verbände der Holzbildhauer, der Küfer, der Korb- und Flechtwerkgestalter sowie der Holzhandwerker Fachrichtung Drechslerei und Weissküferei gegründet.
Für die Besucher blieb es jedoch nicht nur beim Zuschauen, sondern sie konnten auch bei den verschiedenen Berufsgruppen selbst Hand anlegen und dabei einen Drechselkurs gewinnen. Marius Wacker, Schüler an der Gewerbeschule Freiburg (D), der mit seiner Schulklasse angereist kam, wollte es wissen und formte unter der Aufsicht von Drechslerin Beatrice Werlen seinen eigenen Holzstab an der Drechselbank. «Das Drechseln macht richtig Spass, die Fahrt hierher hat sich gelohnt», sagte er danach begeistert.
Als Vertreter der Weissküfer und Vizepräsident der IG Kunsthandwerk stand Werner Stauffacher Red und Antwort. Leidenschaftlich erklärte er den Besuchern, worin der Unterschied eines Küfers und eines Weissküfers bestehe. Küfer stellen Gefässe für Kellereien her und Weissküfer solche für die Land- und Milchwirtschaft. Besondere Bedeutung haben die Weissküfer fürs tradionelle «Öberefahre», dem Alpaufzug im Appenzellerland. Auch Christian Mettler war vor Ort. Der Geschäftsführer der Schreinermacher ist auch Präsident der IG Kunsthandwerk. Holzbildhauerin und Ausbildungsverantwortliche Camilla Braunger zeigte mit ihrer exakt geführten Schnitzerhand, wie aus einem Holzblock sich stetig eine Bärenfigur bildete. Daneben zeigte die Korb- und Flechtwerkgestalterin Nadine Meier geschickt, wie geflochtene Bahnen entstehen.
www.kunsthandwerk-holz.chwww.holzbildhauerei-camiu.chwww.weisskueferei-stauffacher.chwww.dieversitaet.chwww.drechslereitrix.chwww.piusiberg.ch
Veröffentlichung: 20. Oktober 2022 / Ausgabe 42/2022
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