Nachhaltiges Jubiläum

Die Ballone erzählen es: 25 Jahre Blickfang in Zürich. Bild: Isabelle Spengler

Designmesse. Vergangenes Wochenende trafen sich Designschaffende und Design-Liebhaberinnen zur Blickfang in Zürich. Zum 25-Jahr-Jubiläum freute man sich, wieder im renovierten Kongresshaus zu sein.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr, bildete sich draussen vor der Tür eine Schlange. Es machte den Anschein, als wollten die Besucherinnen und Besucher keine Minute des lang ersehnten Design-Events verpassen. Bereits zum 25. Mal öffnete die Blickfang Zürich vergangenen Freitag ihre Tore und das wieder am angestammten Ort. Nach vier Jahren im Exil auf der Stage One in Zürich-Oerlikon, zog die Designmesse pünktlich zum Jubiläum zurück ins frisch renovierte Kongresshaus.

«Es fühlt sich an, als komme man wieder nach Hause», sagte Blickfang-Gründer Dieter Hofmann bei der Eröffnung und erinnerte sich an die erste Messe vor einem viertel Jahrhundert: «Wir hatten dazumal einen wunderschönen Tisch für die Medienveranstaltung aufgebaut. Erschienen ist dann aber nur ein einziger Redaktor der NZZ.» Heute ist die Designmesse eine feste Grösse im Veranstaltungskalender, für die nicht nur die Besucherinnen und Besucher Schlange stehen, sondern auch die Ausstellerinnen und Aussteller. Über 180 Labels präsentierten und verkauften ihre Produkte aus den Bereichen Möbel, Interioraccessoires, Mode und Schmuck. Davon waren rund 80 Labels das erste Mal an der Blickfang Zürich dabei. Es seien alle Plätze restlos ausgebucht gewesen, sagte Carmen Fischer, Medienverantwortliche der Blickfang. Sie hätten sogar eine Warteliste für die Aussteller geführt. «Man merkte richtig, dass die Leute nach der Corona-bedingten Pause wieder grosse Lust dazu haben, die Produkte nicht nur optisch, sondern vor allem auch haptisch zu erleben.»

Die Räume haben viel gewonnen

Das renovierte Kongresshaus direkt am Zürichsee macht eine ausserordentlich gute Falle. Die Räume wurden mit viel Liebe zum Detail wieder hergerichtet. Das wunderschöne Parkett und die Täferungen wurden sorgfältig restauriert. Auch alte Lampen und Deckenverkleidungen erstrahlten im neuen Glanz. Pflanzenvitrinen und Lichthöfe lassen das Tageslicht auch im Parterre herein und die neue grosse Dachterrasse mit Restaurant im ersten Obergeschoss verleiht dem grossen Saal einen einzigartigen Weitblick in Richtung Bürkliplatz und See.

Holz ist sehr präsent

Die 15'800 Besucherinnen und Besucher, die sich bis am Sonntagabend durch die Standreihen schoben, bekamen auffällig viel Holz zu sehen. Dabei waren Möbelhersteller wie Thismade, Möbelmanufaktur 1980 AG, Mobiliarwerkstatt, Samko Design, Jacoby Möbel oder die Blueroom GmbH. Es waren aber auch neue Aussteller wie Thut Möbel, Steckholz, Manu-Ell, Rform oder Blackwoodsteel zu entdecken. Daneben gab es unzählige Accessoires aus Holz zu sehen. So zum Beispiel von Nani Manu aus Ermatingen TG, der auf seinem dreirädrigen Piaggio Ape Serviertabletts, Schneidbretter, Humidors und Spielboxen präsentierte. Oder von Puralpina aus Frutigen BE, die Fleisch-, Wurst- und Käsehobel aus Massivholz zeigten, welche sie in Schweizer Werkstätten für Menschen mit Behinderung produzieren lassen.

Das viele Holz widerspiegle auch den nachhaltigen Gedanken, den nahezu alle Aussteller verfolgen, sagt Carmen Fischer. «Wir haben uns anfänglich überlegt, jene Labels speziell auszuzeichnen, deren Produkte nachhaltig produziert sind. Nach kurzer Prüfung liessen wir das Vorhaben aber wieder fallen, denn wir hätten alle auszeichnen müssen.»

Wer die Messen in Zürich und die Blickfang in Basel verpasst hat, kann ganz zeit- und ortsunabhängig im online Blickfang-Designshop nach Herzenslust weiterstöbern.

Isabelle Spengler

www.blickfang.com

Veröffentlichung: 23. November 2021

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