Das eigene Werkstück erweitern

Das «Frame»-System von Schüco kann als Untergestell im Küchenbereich eingesetzt werden. Bild: Schüco International KG

Beschläge.  Mit einem Reling-System, einem Untergestell, einer individualisierbaren Abdeckung oder einem speziellen Frontbeschlag kann sich ein Schreiner von der Masse abheben. Damit das klappt, muss der Kunde jedoch davon wissen – und die Planung muss funktionieren.

Es gibt unzählige Beschläge und Zubehörartikel, um Küchen funktionell und optisch zu erweitern. Doch nicht nur die Möglichkeit, das eigene Werkstück mit einer Erweiterung aufzuwerten, ist für den Schreiner interessant. Das richtige Zubehör kann den eigenen Betrieb auch von der Masse und somit von der Konkurrenz abheben.

Man muss zeigen, was man hat

Damit dem Kunden die Vorteile der diversen Erweiterungen ersichtlich werden, ist es unumgänglich, diese auch in der Ausstellung zu zeigen. Doch leider wird in vielen Küchenausstellungen das Potenzial oftmals nicht richtig ausgeschöpft. «Wenn bei einer Ausstellungsküche nur die Reling ohne das passende Zubehör oder Schubkästen ohne Unterteilung verbaut sind, lässt sich kein Kunde dafür begeistern», sagt Mario Beck, Leiter Küchen- und Möbeltechnik bei der Rudolf Geiser AG aus dem bernischen Langenthal.

Wenn die Ausstellungsküche hingegen mit Papierhaltern, Putzfachausrüstung, Gewürzhaltern, zusätzlichen Ablagen, Schubladeneinsätzen und weiteren praktischen Helfern ausgestattet ist, werden sich die meisten Kunden für die praktischen Zubehörteile begeistern lassen. Denn zweifellos wird früher oder später in jeder Küche ein Besteckeinsatz oder Ähnliches benötigt. «Erweiterungsbeschläge sind auch optimale Türöffner, um der bestehenden Kundschaft wieder ein Angebot zu unterbreiten und den Kontakt aufrechtzuerhalten», sagt Mario Beck. Es ist also wichtig, dass man die Produkte in die Hand nehmen und ausprobieren kann. Über einen Katalog oder Prospekt lassen sich nur schwer Emotionen wecken.

Vorsicht bei der Auswahl

Für den Schreiner gilt es, die besten Beschläge für seine individuellen Arbeiten zu finden. Was beim Schreiner XY bestens funktioniert, kann beim eigenen Werkstück aufgesetzt und fehl am Platz wirken. Individuell anpassbare Beschläge bieten den Vorteil, dass sie sich an viele Stile und Formen adaptieren lassen und somit auftragsbezogen verändert werden können. Diese Beschläge müssen jedoch genau kalkuliert werden. «Die Zukaufteile sollten auf Anhieb perfekt passen, sonst macht der nachträgliche Aufwand den Profit kaputt», sagt Raimund Müller, Inhaber der Ackutech AG aus Rotkreuz ZG. Die Firma produziert für den Schreiner exakt angepasste Systeme, beispielsweise von Schüco. «Dadurch bekommt der Schreiner eine interessante Möglichkeit, um sich von der Masse abzuheben und für sich ein Alleinstellungsmerkmal zu generieren», sagt Müller.

Für den Schreiner, der im Küchenbereich tätig ist, lohnt sich ein überlegter Blick auf individuelle Beschläge. Er kann zum einen seiner Kundschaft Produkte anbieten, welche sie bei der Konkurrenz nicht zu sehen bekommt, zum anderen hebt er seine Arbeiten mit verhältnismässig geringem Aufwand auf ein neues Level.

Im Anschluss eine kleine Systemauswahl, die individuell an das eigene Küchenangebot angepasst werden kann.

www.gela.chwww.ackutech.ch

njg

Veröffentlichung: 21. September 2017 / Ausgabe 38/2017

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