Die Grösse macht den Unterschied

Das Gitterbett wächst mit und wird mit der Zeit zum Kindertisch und schliesslich zum Pult. Bild: Minimöbl GmbH

Sonderlösungen.  Wohnen mehrere Personen unter einem Dach, so treffen verschiedene Ansprüche aufeinander. Dies gilt auch für die Einrichtung des Haushaltes. Oftmals genügen kleine Anpassungen, um allen Beteiligten den Alltag zu erleichtern.

Kinder sind das klassische Beispiel für die stetige Veränderung von Ansprüchen. Mit jedem kleinen Schritt in Richtung Selbstständigkeit und mit jedem Wachstumsschub verändert sich auch das Kinderzimmer. Ein Umstand, dem die Minimöbl GmbH in Basel Rechnung trägt. «Unser Möbelkonzept ist komplett darauf ausgelegt, dass die Möbel für Kinder wie für Erwachsene funktionieren beziehungsweise mitwachsen», sagt Projektleiterin Nicole Bürgi.

So lässt sich das Baby-Gitterbett in einen Basteltisch für Kleinkinder und schliesslich in ein Pult umwandeln. Flexibel anpassbar ist auch das Kinderbett. Dieses kann zu einem Hochbett mit Spielbereich oder zu einem Kajütenbett umgewandelt werden.

Auf diese Weise ist die Einrichtung des Zimmers stets auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. Damit das Konzept auch wirklich funktioniert, sind die Möbel laut Bürgi «bewusst in Material, Farbe und Form so zurückhaltend, dass sie in jedem Alter funktionieren». Hergestellt werden sie in der Schreinerei B4 Möbel in Basel.

Flexible Lösungen

Möbel, die mitwachsen: Was bei Kindermöbeln funktioniert, lässt sich nicht so einfach auf den Haushalt mit den verschiedenen Ansprüchen herunterbrechen. Doch auch hier ist es oft die unterschiedliche Körpergrösse der einzelnen Personen, die zu abweichenden Bedürfnissen führt. Ein Idealfall für den Schreiner, denn je individueller die Wünsche seiner Kunden sind, desto spannender wird die Arbeit für den Fachmann. Gefragt sind Lösungen, die sich unkompliziert und flexibel an die jeweilige Situation anpassen lassen.

Ärgernisse vermeiden

In den meisten Fällen ist keine komplizierte Konstruktion nötig, um dem Kunden den Alltag zu erleichtern. Es lohnt sich deshalb, allfällige Knackpunkte frühzeitig zu erkennen und geeignete Hilfsmittel bereits von Beginn an einzuplanen. So kommt es im Alltag erst gar nicht zu unnötigen Ärgernissen. Eine Auswahl an solchen Hilfsmitteln ist auf den folgenden Seiten zu finden.

www.minimoebl.ch



Kleider einfach (her-)anziehen

Der Kleiderlift der Alpnach Norm-Schrankelemente AG ermöglicht die optimale Platzausnutzung und praktische Zugänglichkeit im obersten Bereich des Schrankes. Auf diese Weise können Einbauschränke auch in Neubauten, die oft über eine beträchtliche Raumhöhe verfügen, bis unter die Decke geplant und komplikationslos genutzt werden. Der Kleiderlift ist konzipiert für eine lichte Korpusbreite von 440 bis 1200 mm und wird an die Korpusseiten geschraubt. Die dynamische Öldruckfeder ermöglicht eine Bedienung ohne Kraftaufwand. Die Tragkraft beträgt 1,6 bis 10 kg. Der Kleiderlift ist nicht für «Schwerlasten» konzipiert. Je nach Gewicht der Kleiderbügel können aber problemlos pro Laufmeter Kleiderstange 25 Hemden aufgehängt werden. Erhältlich ist der Kleiderlift in den Ausführungen Schwarz, Chrom und Grau, optional ist auch Weiss möglich. Der Kleiderlift kann in einem der acht Showrooms der Alpnach Norm-Schrankelemente AG getestet werden.

www.alpnachnorm.ch



Ein Klassiker in neuem Glanz

Beim «Ess.Tee.Tisch» handelt es sich um einen Designklassiker des Architekten Jürg Bally. Bereits 1950 entworfen, ist er heute dank seiner Anpassungsfähigkeit so zeitgemäss wie selten zuvor. Die Konstruktion des Verstelltisches ist simpel und genial: Die Tischplatte liegt auf drei gekreuzten Beinen, die durch ein bewegliches Zapfenscharnier verbunden sind. 2014 wurde der Klassiker von der Stuhl- und Tischmanufaktur Horgenglarus überarbeitet und als Reedition herausgebracht. Dabei wurde insbesondere der Verstellmechanismus optimiert. Mit einem Hebel unter der Tischplatte wird mittels Federkraft ein Stahlband in einer Trommel auf- oder abgerollt. Während die Beine in den Schienen unter der Platte zusammen- oder auseinanderlaufen, hebt und senkt sich die Platte vom Ess- zum Teetisch. Dank der Präzision der Details und der sorgfältigen Montage funktioniert das Verstellen mühelos, ohne dass die Tischplatte leergeräumt werden muss. Die Absenkung zum Teetisch ist in zehn Stufen von 740 bis 420 mm möglich.Das Tischblatt in Linoleum hat einen Durchmesser von 950 mm und ist in ver- schiedenen Farben möglich. Die Massivholzkante des Tischblattes ist analog dem Untergestell in Esche oder Nuss erhältlich. Mit dem «Ess.Tee.Tisch» schuf Jürg Bally nicht nur ein zeitloses Objekt, sondern auch ein Wortspiel, das für die Wandlung vom Ess- zum Teetisch steht, ausgesprochen aber auch als «ästhetisch» verstanden werden kann. Der offizielle Prototyp von 1950 steht heute in der Designsammlung des Museums für Gestaltung in Zürich.

www.horgenglarus.ch



Tablarlift sorgt für Überblick

Die obersten Tablare von Oberschränken sind in vielen Fällen nur mithilfe eines Stuhls, einer Trittleiter oder im ungünstigsten Fall mit einer mühsamen Kletterpartie zu erreichen. Damit auch auf die Vorräte in diesem Bereich mühelos zugegriffen werden kann, hat die Peka-Metall AG mit dem «Pegasus» einen Tablarliftbeschlag für Hängeschränke entwickelt. Der Beschlag kann in Schrankhöhen von 680 bis 920 mm eingebaut werden und mittels Verstellrad auf das entsprechende Gewicht der Zuladung eingestellt werden. Teleskopartig ausziehbar, lässt er sich mit einem ergonomisch gestalteten Griff in einer fliessenden Bewegung auf Augenhöhe herunterschwenken. Damit hat der Nutzer nicht nur einen umfassenden Überblick, sondern auch einen unkomplizierten Zugriff auf die Utensilien, die in höheren Lagen verstaut sind. «Pegasus» ermöglicht es, die oberen Schrankvolumen optimal zu nutzen – auch für regelmässig benutztes Geschirr oder Zubehör. Die Libell-Einhängetablare werden aus einem Stück Stahlblech gebogen und bilden eine harmonische Einheit mit dem Beschlag. Die Stellfläche wird bis an den äussersten Rand genutzt, und die Tablare lassen sich dank der offenen Ecken angenehm reinigen. Als Alternative zu den Libell-Tablaren ermöglicht der optional erhältliche Tablarträger die Verwendung individuell gefertigter Tablare oder Holzkasten in beliebiger Breite.

www.peka-system.ch



Heben und Senken leicht gemacht

Das Heben und Senken des Arbeitsbereiches ist insbesondere in Haushalten mit mehreren Personen unterschiedlicher Grösse oder Mobilität ein Thema. Aus diesem Grund bietet die Häfele Schweiz AG den Kunden eine grosse Vielfalt an Hebe- und Liftsystemen an. Durch das Verketten mehrerer Elemente ist es problemlos möglich, Arbeitsflächen in den verschiedensten Formen, so auch in einer L- oder U-Form, in der Höhe zu verstellen. Die Steuerung der Hubelemente, die im abgebildeten Beispiel bei gleichmässiger Lastverteilung über eine Tragkraft von 60 kg pro Hubsäule verfügen, erfolgt elektrisch und stufenlos. Die Hubgeschwindigkeit beträgt 43 mm/s und umfasst den Hubbereich von 551 bis 1211 mm.

www.haefele.ch



Sockellösung der besonderen Art

Noch Schublade oder schon Tritt? Diese Frage stellt sich beim «Space Step» von Blum. Dieser zeigt, dass ein Möbelsockel nicht gleichbedeutend sein muss mit verlorenem Stauraum. Gestaltet in Form einer Schublade, erfüllt diese Sockellösung gar eine Doppelfunktion. So lässt sie sich als Tritt nutzen, damit man an schwer erreichbare Gegenstände herankommt, sie bietet beim Einschieben der Trittfläche aber auch praktischen Stauraum im darunterliegenden Auszug. «Space Step» ist bei allen gängigen Sockelsituationen umsetzbar. Möglich sind Tritthöhen von 80 bis 250 mm, dies bei Korpusbreiten von 400 bis 1200 mm. Bei der empfohlenen Konstruktion ist die Trittfläche bis 150 kg belastbar. «Space Step» eignet sich für den Haushalt mit Kindern. Denn dank des Tritts erreichen diese sowohl die Arbeitsfläche in der Küche als auch das Waschbecken im Bad. Erwachsenen erleichtert die Sockellösung den Zugriff zu Oberschränken, höheren Tablaren im Schlafzimmerschrank oder der Hutablage in der Garderobe. In der Schweiz ist der «Space Step» unter anderem bei SFS erhältlich.

www.blum.comwww.sfs.ch

mh

Veröffentlichung: 23. Januar 2020 / Ausgabe 4/2020

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