Die Rheintaler haben das Holz vor der Hütte

Vor der Preisverleihung führte Architekt Thom Huber durch die Behinderten-Werkstätte. Bild: Meinrad Gschwend

Holzbau. Die Lignum Holzkette St. Gallen hat jüngst zwei Rheintaler Bauten die Auszeichnung «Herkunftszeichen Schweizer Holz» verliehen. Für die Häuser wurde fast ausschliesslich Schweizer Holz verwendet.

Gute Vorbilder haben Ausstrahlungskraft. Deshalb hat die Holzbranche das Label «Herkunftszeichen Schweizer Holz» (HSH) ins Leben gerufen. Wer diese Auszeichnung verdienen will, muss strenge Vorgaben erfüllen. Nur Holz, welches in der Schweiz gewachsen ist und hier verarbeitet wurde, darf das Label tragen. Bei Produkten und Bauten aus verschiedenen Hölzern müssen mindestens 80 Prozent des Holzes aus der Schweiz stammen. Wer dann das rote Label aufgedrückt bekommt, hat quasi einen Schweizer Pass erhalten. 

Der Griff ins Ausland

Jedes Jahr wächst im Schweizer Wald weit mehr Holz, als geerntet wird. Trotzdem werden zunehmend Holzprodukte aus dem Ausland importiert. Dies hat vor allem mit dem Preis zu tun, was bei genauerem betrachten erstaunlich ist. Einerseits steht praktisch vor unseren Haustüren genügend Holz zur Verfügung, andererseits beeinflusst der Materialpreis die gesamten Baukosten nur unwesentlich. Kommt dazu, dass die Schweizer Holzwirtschaft zehntausende von Arbeitsplätzen bietet.

Mit gutem Beispiel voran

Gute Beispiele, bei denen Holz aus der Schweiz verwendet wurde, sollen darum hervorgehoben werden. Bei der jüngsten Preisverleihung durch die Lignum Holzkette St. Gallen standen darum zwei Rheintaler Bauten im Mittelpunkt. Zum einen die neue Werkstätte Rhyboot mit 200 Arbeitsplätzen, zum anderen die Wohnüberbauung Lässer in Diepoldsau mit zehn Wohnungen. 

Bekenntnis zur Region

Für die Wohnüberbauung Lässer in Diepoldsau wurden 375 Kubikmeter Holz, Leimholz und Holzwerkstoffen verbaut. Das Holz des gesamten Baus stammt zu 82 Prozent aus dem Schweizer Wald. In der neuen Rhyboot-Werkstätte für Menschen mit Behinderung wurden 2’267 Kubikmeter (oder 738 Tonnen) Holz, Leimholz und Holzwerkstoffe verbaut. Das Holz des Tragwerkes stammt zu 100 Prozent aus Wäldern der Kantone St. Gallen und Appenzell, dasjenige der Fassaden zu 96 Prozent. Nur ganz wenige Holzwerkstoffe, die in der Schweiz gar nicht produziert werden, wurden importiert. Im Rahmen der Labelübergabe betonte der Vertreter der Bauherrschaft, dass die Verwendung von einheimischen Holz ein klares Bekenntnis zur Region und zur Ökologie sei. Ganz wichtig sei, dass man einheimisches Holz von Anfang an wirklich wolle. Entscheidend sei auch, dass man die richtigen Partner habe, dies sowohl bei den Planern wie auch bei den Unternehmern. 

Die innere Werte

Erwin Rebmann, Geschäftsführer von Lignum Holzkette St. Gallen, bedankte sich bei den Bauherrschaften für ihr vorbildliches Engagement zugunsten des Schweizer Holzes und überreichte ihnen die Plakette «Herkunftszeichen Schweizer Holz». Diese Plakette erinnert nun die Besucher an die «inneren Werte» der Bauten. Beide Gebäude zeichnen sich sowohl durch eine hochwertige Architektur und als auch durch ihren vorbildlichen Umgang mit dem einheimischen Werkstoff Holz aus.

mg/ids

www.holz-bois-legno.ch

Veröffentlichung: 12. April 2018

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