Helfer für unterwegs

Wohlbekannt als Fahrzeugausstatter, hat Sortimo auch für Schreiner eine mobile Arbeitsstation kreiert. Bild: Sortimo

Mobile Werkbänke.  Bei Montagearbeiten sind Böcke nach wie vor gängige und praktische Hilfen zur Schaffung einer Arbeitsfläche. Durch die zunehmende Verbreitung der stapelbaren Werzeugboxen gibt es auch immer mehr ergänzende Produkte für «Schreiner-Werkbänke».

Wenn ein Heizungsmonteur oder Schlosser auf Montage ist, dann richtet dieser auf der Baustelle zunächst seine klappbare Werkbank mit Schraubstock auf. Damit steht das wichtigste Hilfsmittel. Heute ist der Schraubstock mithilfe von entsprechenden Fahrzeugausstattungen mit wenigen Handgriffen ausziehbar und damit für die Arbeit parat. Die dann geöffnete Heckklappe dient dabei als Schutzdach vor Witterungseinflüssen.

Wenn ein Schreiner montieren geht, kommen meist die Montageböcke aus Holz zum Einsatz. Dort, wo sie gebraucht werden, aufgestellt und vielleicht mit einer Platte belegt, steht die Arbeitsfläche. Die Werkstückfixierung erfolgt dann mittels Zwingen auf den Böcken. Bei grossen Werkstücken sind es eben vier Böcke, und diese dienen auch zum sicheren Zwischenlagern. Bei Nacharbeiten an kleineren Werkstücken wird es mit Zwingen aber auch schwierig. Dann fehlt manchmal der «Schraubstock» des Schreiners, die Hobelbank mit Spannmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Anforderungen. Doch die Werkbank des Schreiners ist vom Wesen her schwer und bleibt deshalb in der Regel in der Werkstatt. Oft haben Unternehmen deshalb eigene Lösungen in Form von modifizierten Böcken kreiert, um auch unterwegs bei Anpassungsarbeiten eine geeignete Arbeitsfläche mit Spannmöglichkeiten parat zu haben.

Diesen Bedarf haben die Ausstatter von Werkstätten erkannt und deshalb in den letzten Jahren auch für Schreiner immer mehr ergänzende Lösungen für die Arbeit vor Ort auf den Markt gebracht.

Äusserst unterschiedlich hinsichtlich der systemischen Ansätze und auch im Preis, helfen sie alle, Anpassungsarbeiten bei der Montage ergonomisch und leichter vornehmen zu können.

Ergänzungen für den Bock

Eine einfache Lösung zum Aufrüsten von Arbeitsflächen stellt «SmartPro» dar. Erstmals an der letzten Ligna in Hannover präsentiert, gibt es das Prinzip einer Hobelbank-Vorderzange vom schwedischen Hersteller Sjöbergs nun auch für den professionellen Anwender. Man erhält so mit einer 45-mm-Buchenplatte, runden Bankhaken und doppelt geführter Zange eine flexible und einfach mit Schraubzwingen zu fixierende Arbeitsstation, mit der auch kleine Teile sicher gespannt werden können. Alternativ ist die Befestigung mit Schrauben auf einem rollbaren Arbeitstisch sicher eine sinnvolle Option. In der Schweiz sind die Sjöbergs-Produkte unter anderem bei der Arnold Winkler AG in Russikon ZH und der «e+h Services AG» im solothurnischen Däniken erhältlich.

Ebenfalls ursprünglich für den Hobbyhandwerker erdacht ist der Arbeitstisch PWB 600 von Bosch. Der knapp 12 kg leichte Tisch bietet mit der geteilten Bambusplatte (680 × 550 mm) die Möglichkeit, Werkstücke mittig einzuspannen. Dank Klappmechanismus schnell auf- und abgebaut, ist der Tisch ein praktischer Helfer und eine Ergänzung zu Arbeitsböcken, gerade wenn es um die Bearbeitung von kleineren Teilen geht. Bei grossformatigeren und schweren Werkstücken stösst der Tisch natürlich an seine Grenzen.

Transportieren und bearbeiten

Der Fahrzeug-Profiausstatter Sortimo hat sich dem Thema einer Arbeitsstation für Schreiner ebenfalls angenommen. Herausgekommen ist «WorkMo», das Transport-, Ordnungs- und Arbeitsstation miteinander vereint (siehe auch SZ-Nr. 47/2015, Seite 7). Mit wenigen Handgriffen lassen sich die stapelbaren und arretierten Boxen in Verbindung mit Zubehör zu Werkstattwagen, Werkbank, Arbeitstisch oder zu einer kompletten Arbeitsstation aufbauen. Mit den Halterungen für Zubehör, Mehrfachsteckdose, Arbeitsplatte und Spannsystem wird aus dem Transport- und Ordnungssystem so ein funktionaler Arbeitsplatz vor Ort. Ideal ist «WorkMo» natürlich für all diejenigen, die bereits das Sortimo-System in den Montagefahrzeugen verwenden.

Ebenfalls einen systemischen Ansatz, wenngleich anderer Art, verfolgt Festool mit dem «Multifunktionstisch MFT/3». Die Arbeitsplatte hat dabei ein umlaufendes Aluprofil zur Aufnahme einer Führungsschiene und des Winkelanschlages. Zusammen mit dem Lochraster lassen sich so die Werkstücke von Hand und mit den Festool-Elektrowerkzeugen bearbeiten. Wer mit Festool-Werkzeug arbeitet, für den bietet der Tisch eine interessante Option, zumal auch das Vakuum-Spannsystem VAC SYS über eine Adapterplatte mit dem «MFT/3» verbunden werden kann. Bei Nichtgebrauch können die einzelnen Vakuumspanner nach unten geschwenkt werden. Mit 90 cm Arbeitshöhe und schnellem Auf- und Abbau bietet der Arbeitstisch eine echte Hilfestellung auf der Baustelle – Festool-Maschinen vorausgesetzt.

Für die Werkstatt und die Montage gleichermassen geeignet ist die Vakuumspannvorrichtung «Vakuu-Syst M2» aus dem Hause Barth. Mit Vakuumpumpe, Fussventil und zwei Saugern ausgestattet, ist der Helfer 40 kg leicht. Dank der 180°-Drehachse lassen sich auch sperrige und schwere Werkstücke sicher und beschädigungsfrei spannen. Der Schweizer Partner für Barth-Produkte ist die Ineichen AG in Ermensee LU.

Ordnung und Arbeitsfläche zugleich lassen sich auch mit dem «systainer-mobil» von Ruwi schaffen. Ein Vorteil hier ist, dass der mobile Arbeitstisch für alle gängigen Systainer- und Euroboxen einsetzbar ist (siehe auch SZ-Nr. 47/2015, Seite 10). Die schwenkbaren Tablarböden sind dazu stufenlos höhenverstellbar. So lässt sich das «systainer-mobil» individuell auf die jeweilige Werkzeugausstattung einrichten und der rollbare Arbeitstisch für die Aufgabe vor Ort entsprechend bestücken.

www.arwin.chwww.eh-services.chwww.bosch-pt.com/chwww.sortimo.chwww.festool.chwww.ineichen.chwww.bruendler.ch

ch

Veröffentlichung: 17. Dezember 2015 / Ausgabe 51/2015

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