Individualität darf auch gelebt werden

Dass Variabilität auch absolute Unikate zulassen kann, zeigte MAB Möbel mit ihrem Modell «Ava» und einem gefliesten Kopfteil als Sonder-element. Bilder: Andreas Brinkmann

Möbelmesse Schwyz.  Die diesjährige Ausgabe der Messe zeigte entschlossene Möbelfabrikanten mit qualitativ hochwertigen Produkten, die dem Zeitgeist ein gutes Stück entgegengekommen sind. Eigene Handschriften sind wieder gefragt und werden vermehrt auch wieder verwendet.

Im Gegensatz zur individualisierten Herstellung nach Kundenwunsch, wie Schreinereien und auch teilweise Möbelmanufakturen arbeiten, bieten Serienbetriebe in der Möbelproduktion nur den Kombinationsspielraum innerhalb ihrer Kollektionen an. Sonderwünsche können nicht zu einem attraktiven Katalogpreis gefertigt werden, da nur die Herstellung in grösseren Mengen beispielsweise die Rüst- und Durchlaufzeiten pro Stück herunterschrauben. Entsprechend ist für Serienfertigungsbetriebe die Zusammenstellung einer zeitgemäss angesagten Kollektion von existenzieller Bedeutung. Und auch die erste Präsentation der neuen Modelle für das Fachpublikum aus den Reihen des Möbelhandels hat einen sehr hohen Stellenwert.

Kollektionen für das kommende Jahr

An vier Herstellerstandorten im Kanton Schwyz, in den Gemeinden Rothenthurm, Steinen und Muotathal, fand über das verlängerte Wochenende, vom letzten Donnerstag bis Montag, die Möbelmesse Schwyz statt. Die Ausstellungsform erlaubt eine freiere Präsentationsform, als es in gemieteten Messehallen möglich wäre, und bietet in den Präsentations- und Fertigungshallen einen sehr eigenen Charme. Privatpersonen hatten am Samstag auch die Möglichkeit, diese Messe zu besuchen.

Ein Trend mit klaren Vorteilen

Kunden von heute kaufen entweder billige Artikel oder Dinge, mit denen sie sich identifizieren, die ihre individuelle Persönlichkeit unterstreichen. Diese Dinge müssen über gute technische Funktionen und eine sehr wertige Ausführung verfügen. Selbst Retroprodukte sollen auf der Höhe der heutigen Zeit mit all ihren vielen Möglichkeiten sein.

Wenn man darauf das gezeigte Angebot übertrug, konnte man feststellen, dass eine grosse Kombinationsvielfalt mit eher schlichten Formen und hochwertigen Ausführungen vorherrschte. Die Hersteller haben es verstanden, die Materialisierung und Fertigungsdetails gekonnt in Szene zu setzen. Die Individualisierung durch Kombination ist eigentlich für Serienproduzenten ein Vorteil, da Baukastensysteme dem Grundgedanken von Serienmöbeln entsprechen. So kann ein qualitativ gutes, günstiges Basiselement mit Ergänzungen zum wertigen Unikat werden.

Das Echte zählt

Authentische Materialien vermitteln die gewünschte Wohnlichkeit. So verwundert es nicht, dass vor allem Schleiflacke, Echtholz und Keramik als Aussenflächen gezeigt wurden. Keramik mit Glanzflächen und Marmoroptik erobern nicht nur Tischflächen, sondern finden auch im Korpusbereich immer mehr Verwendung. Gerade im Tischbereich werden Plattenstärken von bis zu 20 mm verwendet.

www.moebelmesse-schwyz.chwww.mab-moebel.chwww.kasper-holding.chwww.fraefel.agwww.fubo.chwww.luond.comwww.vifian.ch

ab

Veröffentlichung: 02. November 2017 / Ausgabe 44/2017

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