Modular und wiederverwendbar

In der grossen Fachausstellung und dem Kongresssaal wurde fleissig über die Zukunft des Holzbaues diskutiert. Bild: Noah Gautschi

Holzbautag. Am 2. Mai drehte sich im Kongresszentrum Biel BE alles rund um die Zukunft sowie Kreislauffähigkeit des Werkstoffes Holz. Dabei gingen die Besuchenden aus der Holzbaubranche auf eine Reise von aktuellen Bauten bis hin zu zukünftigen Konzepten

Der diesjährige Holzbautag Biel warf einen Blick auf die zukünftige Ausrichtung und die Herausforderungen des Baustoffes Holz. Die 17. Durchführung des Fachtages fand am 2. Mai im Kongresshaus Biel statt und bot neben den Referaten auch eine grosse Fachausstellung rund um das Thema Holzbau. Organisiert von Hanspeter Bürgi, Professor für Architektur und Entwurf und Cornelius Oesterlee, Leiter des Studienganges Bachelor Holztechnik an der Berner Fachhochschule (BFH), führte das Programm die Fachbesucher durch vier Themenblöcke.  In welchen, aktuelle Bauten, innovative Projekte, zukünftige Prozesse und das Theme Kreislaufwirtschaft im Fokus standen.

Modul- oder Elementbau 

Unter dem Schwerpunkt, Einzelstück oder Massenware, gab es spannende Referate über den Einsatz von Holzelementen im Schulhausbau. Dabei wurde ersichtlich, dass die grundsätzlichen Anforderungen etwa immer gleich ausfallen, jedoch immer an die vorhandenen Ressourcen und die jeweilige Peripherie angepasst werden müssen. So sprach Johann Maître, von der Timbatec SA aus Delement JU, einen modularen und angepassten Elementbau als Lösung.

Eigenschaften von Holz nutzen

In einem losen Dialog zeigten Mathias Heinz, Pool Architekten Zürich und Hermann Blumer von Waldstatt zukünftige Einsatzorte von Holz, bezogen auf dessen Eigenschaften. So könnte die oftmals stark auftragende Haustechnik in die Holzträger integriert oder die Fassade mit der Aussenwand zu einem massiven Bauteil verschmelzen. Weiter könnte Holz auch optimiert in Kombination mit Standardbauteilen und -verhindern eingesetzt werden, was den Rückbau erleichtert. Auch der Neubau der Produktion von Roche in Rotkreuz LU wird bis 2027 als Holzkombinationsbau erstellt. In diesem wird sogar das Hochregallager mit einer Höhe von 32 Metern aus Holz bestehen.

Kreislaufwirtschaft mit Potenzial

Urs-Thomas Gerber, Professor für nachhaltiges Bauen an der BFH, zeigte eindrücklich auf, wie viel Abfall wir in der Schweiz noch produzieren und wie gross der Wiederverwendungswert wäre. So könnte mit angepassten und wiederzerlegbaren Konstruktionen viel bewerkstelligt werden. Zudem gab er auch zu bedenken, dass es nicht immer eine hundertprozentige Wiederverwertung, also Zerlegung und Neunutzung benötigt. In der Praxis ist die Wiederverwendung oftmals sinnvoller und zielgerichteter.

Noah Gautschi

www.bfh.ch/ahb/holzbautag

Veröffentlichung: 03. Mai 2024