Ohne Stress durchs erste Lehrjahr

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Tipps.  Die beiden Schreinerklassen Sr 7a und Sr 7c der Baugewerblichen Berufsschule Zürich geben Tipps, wie man als 1.-Lehrjahr-Stift reibungslos durch die ersten Monate kommt. Hier drin steckt die Erfahrung von 33 Köpfen.

Tipp 1 – Work-Life-Balance

Plane neben der Lehre genug Zeit für Hobbys und sonstige Freizeit fix ein. So bist du weniger gestresst und kannst zwischendurch auch abschalten. Setze Prioritäten: Wie viel Zeit brauchst du für deine Ausbildung? Sport? Erholung? Familie und Freunde? Passe deine Zeiteinteilung den Umständen entsprechend immer wieder an.

Tipp 2 – Cool bleiben

Es wird Arbeiten geben, die dich nerven. Tue sie einfach, ohne dir etwas anmerken zu lassen. Es kommt immer eine Phase, in der die Motivation fehlt, dann einfach durchhalten. Sie geht vorbei! Lass dich niemals unterkriegen: Fehler und Kritik sollen dich weiterbringen und nicht bremsen. Arbeitest oder lernst du in einem ungünstigen Klima, dann wehr dich und schau für dich. Angst ist ein schlechter Freund, um weiterzukommen. Sieh zu, wo und wie du dich ermutigen kannst. Fällt dir alles leicht? Werde nicht überheblich, bleib interessiert und unterstütze die andern.

Tipp 3 – Finde deinen Stil

Probiere verschiedene Arbeitstechniken und -abläufe aus und finde deinen eigenen Lernstil. Wie kannst du dir etwas merken? Wo arbeitest du sorgfältig, wo schnell? Wann und wie wiederholst du Lerninhalte? Wo deponierst du deine Ordner? Hast du genügend Platz und geeignete Arbeitsmaterialien (Schreibzeug, Werkzeug, Farben etc.)?

Tipp 4 – Richtig lernen

Lerne für die Fachkundeprüfungen mit der Lern-CD oder mit der Schreiner-App. Das bringts! Führe in der Schule ein Lernjournal, dann fällt dir das Lernen einfacher. Gib dir Mühe beim Lernjournal. Wenn du später wieder reinschaust, kannst du davon profitieren und damit gut für die Abschlussprüfung lernen!

Tipp 5 – Mach dich nützlich

Nicht dumm rumstehen oder absitzen. Frage bei Unklarheiten immer nach. Das zeigt, dass du motiviert und interessiert bei der Arbeit bist.

Aber frag nicht alles dreimal, sondern einmal. Mach eine Notiz dazu und schreib es später in dein Arbeitstagebuch.

Tipp 6 – Guter Umgang hilft

Sei geduldig und kommunikativ im Umgang mit deinen Arbeitskollegen. Auch sie haben manchmal einen schlechten Tag. Lerne mit ihnen umzugehen, auch wenn du dich nicht mit allen verstehst. Lass dir nicht zu viel gefallen, nimm aber auch nicht alles persönlich.

Tipp 7 – Wertvoller Anfang

Im 1. Lehrjahr werden dir Sachen beigebracht, die dich durch die ganzen 4 Jahre begleiten und die du wirklich brauchst. Also immer gut aufpassen, besonders in der ersten Zeit. Für die Teilprüfung früh genug lernen und vor allem viele Stunden investieren. Sie ist fast der wichtigste Teil der Schreinerlehre. Beginne schon Anfang Lehre mit dem Lernen für die praktische Prüfung im 3. Lehrjahr.

Tipp 8 – Niemand ist perfekt

Strebe nach Perfektion, akzeptiere aber die Tatsache, dass du sie nie erreichen wirst. Wenn nach Erklärungen etwas noch nicht ganz klar ist, lieber noch einmal nachfragen. Fehler zu machen, ist kein Weltuntergang, denn aus Fehlern lernt man. Manchmal lachen deine Mitschüler über deine Fragen. Lass dich nicht einschüchtern, denn durch Fragen baust du dein Wissen auf und wirst ein guter Schreiner.

Tipp 9 – Lerne von den Erfahrenen

Respektiere deine Oberstifte. Sie haben alles auch durchgemacht und wollen nur helfen. Bei Unklarheiten oder grossem Interesse zögert nicht, euren Chef auszufragen. Interesse und Einsatz zeigen und auf die Tipps und Tricks des Lehrmeisters und der Oberstifte hören.

Tipp 10 – Gib alles und nie auf!

Geh früh ins Bett, damit du ausgeschlafen bist und dich konzentrieren kannst. Erscheine pünktlich. Wenn die Arbeitszeit beginnt, muss man bereit sein für die Arbeit und nicht erst hereinspazieren.

Es wird Arbeiten geben, die dich nerven. Tue sie einfach, ohne dir etwas anmerken zu lassen. Führe die Aufgabe gut aus und nicht zu schnell, nur damit sie gemacht ist. Ziehe sie durch. Es wird schwierige und komplizierte Zeiten geben, aber halte durch. Es lohnt sich. Je mehr Mühe du dir gibst, desto besser wirst du und umso coolere Aufträge bekommst du. So macht der Job Spass.

AJ

Veröffentlichung: 03. August 2017 / Ausgabe 31-32/2017

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