Passgenau und ohne Stolperfallen

Die Fläche der «Delta»-Duschwanne von Schmidlin passt auf den Zentimeter in jede Nische. Bild: Schmidlin

Duschen.  Umbauten sind eine grosse Chance für Bauherren, ihre Immobilie attraktiver zu gestalten, und eine Herausforderung für die Planer. Da heute Duschen oftmals über einen guten Start in den Tag mitbestimmen, gilt deren Ausführungsmöglichkeiten viel Beachtung.

Der immer höhere Stellenwert, den Badezimmer in den letzten Jahren bekommen haben, bewirkt, dass bei Wohnungs- und Hausumbauten der Einteilung und Ausstattung dieses Raumes mehr Beachtung geschenkt wird. Was früher einfach praktisch sein musste, soll heute zu einer Wohlfühloase werden, wo täglicher Stress in weite Ferne rückt. Da reicht es dann nicht mehr, die bestehende Einrichtung einfach zu ersetzen. Die räumlichen Möglichkeiten müssen hinterfragt und das, oder vielleicht sogar die Badezimmer, müssen neu geplant werden – die Badezimmer, weil ein Besucher-WC mit Dusche eine erfreuliche Erweiterung darstellt.

Den vorhandenen Platz gut nutzen

Nicht jeder kann einfach neue Räume dazu- bauen, und so muss meistens der vorhandene Platz besser ausgenützt werden. Das erfordert viel planerisches Geschick, aber auch Ausbauprodukte, die sich bezüglich der Möglichkeiten anpassen lassen, welche die Platzverhältnisse vorgeben.

Duschen gehören zu den wichtigsten Objekten in einem modernen Haushalt und sollten darum einen gewissen Komfort bieten. Kabinen, in die man über hohe Beckenwände einsteigt, um dann die Kunststofftüren dicht zuzuziehen, gehören der Vergangenheit an. Zu Hause ist das gewünscht, was in einem öffentlichen Spa selbstverständlich zu sein scheint: ein möglichst schwellenlos begehbarer, offener Raum, in dem bei angenehmem Licht ein warmer Regen den Körper verwöhnt. Der offene Raum muss dann effektiv gar nicht so besonders gross sein, sondern nur genügend Bewegungsfreiheit für seine Benutzer bieten. Spritzschutzwände aus Glas vermitteln eine gewisse Offenheit und Weite, aber nur, wenn auch die Duschtasse den gefühlten Raum nicht einschränkt, wie eine flache Badewanne.

Zum Ablauf sinkende Bodenfläche

Moderne Duschtassen oder auch Duschwannen sind äusserst flach mit einem wenig spürbaren, aber in seiner Wirkung effizienten Gefälle. Und was jedem Planer seinen Spielraum enorm erweitert: Es gibt viele gute Möglichkeiten, um vorhandenen Platz optimal zu nutzen.

Die Wilhelm Schmidlin AG aus Oberarth SZ stellt beispielsweise Produkte aus glasiertem Titanstahl her und bietet mit einer optional erhältlichen Gleitschutzbeschichtung «Antigliss Pro» den Komfort, auch mit nassen Füssen jederzeit sicher stehen zu können. Ihre Duschfläche «Delta» erfüllt erhöhte Anforderungen an den Schallschutz und passt mit ihrer Aufbauhöhe in jeden Badezimmerboden bündig hinein. Das Gefälle zum zentralen Ablauf ist zudem absatzlos und kaum spürbar. «Delta» ist als «Vario»- Produkt erhältlich. Das bedeutet, dass von den Mindestmassen von 700 × 700 mm bis zu maximal 1400 × 1000 mm in Schritten von 10 mm jedes Mass geliefert werden kann.

Vollkommen ebener Übergang

Von der Kaldewei Schweiz GmbH in Aarau gibt es ebenfalls kreislauffähige Duschwannen aus emailliertem Stahl, welche nach dem Einbau von zwei Seiten vollständig bodeneben sind. Das Modell «Superplan» wurde überarbeitet und erhielt präzisere Kanten mit kleineren Rundungen. Der Wannenboden senkt sich diagonal zum Ablauf hin ab, und die Einbautiefe beträgt laut Hersteller nur noch 25 mm. Das Produkt ist in 41 Abmessungen erhältlich, bei immer gleichbleibend schmalen Rändern.

Der Hersteller bietet mit «Flow Line Zero» auch eine Duschrinne an, welche stufenlos in ihrer Länge anpassbar ist und am Ende in einer leicht geneigten Bodenfläche eingebaut wird. Diese Ablaufrinne in den Basislängen 900, 1200 und 1500 mm lässt sich direkt an der Wand positionieren und verfügt über eine einfach zu öffnende Abdeckung mit einer Auslösetaste, um diese anzuheben. Die Rinne gibt es mit einem integrierten System zur Wärmerückgewinnung.

Zuschneidfähiger Mineralguss

Mit den Kollektionen «Laufen Pro» (mit rundem Ablauf) und «Laufen Pro S» (mit feiner Ablaufrinne) bietet die Laufen Schweiz AG Duschwannen aus dem Verbundwerkstoff «Marbond» an. Nebst verschiedenen Farbvarianten hat der Mineralguss eine warme haptische Wirkung und verfügt zudem über eine 3 mm dicke Gel-Beschichtung – ein angenehmes Auftreten und eine Rutschhemmung resultieren daraus. Natürlich sind die Wannen in unterschiedlichen Formaten erhältlich; wichtig für den Planer ist aber, dass sie sich im Werk auf Mass zuschneiden lassen. Damit sind dann auch anspruchsvolle Grundrisse kein Problem. Die Schnittflächen werden anschliessend fugenlos verschlossen.

Vorgefertigte Grundlagenelemente

Keine wirklich fertigen Duschtassen bietet die Jackon Insulation Swiss GmbH aus Wittnau AG, aber dafür unter der Marke «Jackoboard» eine Auswahl an Duschelementen, welche aus wärmedämmendem extrudiertem Polystyrol (XPS-Material) bestehen. Diese weisen ein mit CNC-Technik gefrästes Gefälle sowie Ablaufvorrichtungen auf. Sie verfügen über eine Spezialbeschichtung und sind mit einem Rollstuhl befahrbar. Die Beschichtung sorgt dafür, dass die Elemente direkt verfliesbar sind. Dank der verschiedenen Grundmodelle und Formate, die bis zu einer Länge von 1800 mm reichen, lassen sich die meisten Kundenträume verwirklichen – zumal die Oberfläche absolut frei gestaltet werden kann.

Möglichkeiten mit Wärmetauscher

Viel Gestaltungsfreiräume lassen separat einbaubare Ablaufrinnen, besonders wenn sie in ihrer Länge mit variablen Einlaufblechen individuell an die Gegebenheiten angepasst werden können, wie die der Joulia AG aus Biel BE. Die Spezialität der Firma besteht aber aus den Kupferrohren im Ablauf, durch welche das kalte Frischwasser zur Armatur fliesst. Die Rohre werden beim Duschen mit dem gebrauchten Warmwasser umspült, wodurch das Frischwasser erwärmt wird und das Mischventil der Armatur weniger Heisswasser beimischt. Solche Wärmetauscher helfen, bis zu 50 % Energie zu sparen.

In Zusammenarbeit mit der Meyer AG in Ennetbürgen NW wurde ein Wärmerückgewinnungs-Modul mit einem Gehäuse aus dem Mineralwerkstoff «Varicor» geschaffen. Damit lassen sich dann die vom Schreiner gefertigten Duschtassen aus Mineralwerkstoff verbinden, oder die Meyer AG produziert diese nach den Schreiner-Vorgaben.

www.schmidlin.chwww.kaldewei.chwww.laufen.chwww.jackon-insulation.comwww.joulia.comwww.meyer-systeme.ch

Andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 28. März 2024 / Ausgabe 13/2024

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