Praktisch und stilvoll in einem
Eine raffinierte Sache: der Liegestuhl von Julien Donzé. Bild: PD
Julien Donzé aus Delémont im Kanton Jura ist 26 Jahre alt und befindet sich im dritten Lehrjahr bei der Kloster- Schreinerei in Engelberg OW.
Erzähle uns, wie dein Liegestuhl entstanden ist.
julien donzé: Für den Lehrlingswettbewerb des Kantons Obwalden lautete das Thema für die Lernenden im 1. und 2. Lehrjahr «Outdoor-Möbel». Dank meines vorgängigen Architekturstudiums und mit der Idee, ein praktisches, jedoch auch stilvolles Möbel zu entwerfen, entstand mein Liegestuhl. Am Wettbewerb nahmen etwa 40 Lernende teil. Umso erfreuter war ich, dass ich den 1. Preis geholt habe.
Gratuliere! Wie genau funktioniert das Möbel denn?
Der Liegestuhl stellt sich auf vier verschiedene Positionen ein und ist zusammenklapp- und stapelbar. Fünf Millimeter dünne Lärchenleisten sind mit einer Schablone formverleimt, womit man die Biegung erreicht – und dazu 35 Zentimeter dicke Leisten, die mit Edelstahlstangen zusammengebaut werden. Die Verbindung ist fest, die Gestaltungsform bleibt jedoch weich.
Dein Architekturstudium hat dir also bei dieser Aufgabe geholfen?
Ja, vor allem was das Design angeht. Da es jedoch sehr komplex war und ich noch ganz am Anfang meiner Schreinerlehre stand, unterstützten mich meine Kollegen bei der Herstellung.
Wie sehen deine Zukunftpläne aus?
Zuerst schliesse ich die Lehre hier ab. Danach möchte ich einen Job finden, bei dem ich sowohl mein Architektur- und Designwissen als auch meine handwerklichen Fähigkeiten nutzen kann. Dafür habe ich auch die Lehre zum Schreiner begonnen. Ursprünglich war nur ein Praktikum geplant. Doch ich wollte das Handwerk besser verstehen, um es später in meine Arbeit einfliessen zu lassen. Ich kann mir gut vorstellen, zum Beispiel die Prototypen für geplante Möbel selber herzustellen.
Und der Liegestuhl steht nun bei dir?
Momentan nicht. Er steht noch bei uns in der Schreinerei, weil er Mitte Oktober an der Messe Holz 2019 in Basel ausgestellt wird.
Veröffentlichung: 08. August 2019 / Ausgabe 32-33/2019
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