Türen laufen tadellos

In den neuen Räumlichkeiten des grossen Holzbaus der Immer AG kamen die Mitglieder des VST zur Generalversammlung zusammen. Bild: Christian Härtel

Verband Schweizerische türenbranche.  Der Türenbranche in der Schweiz geht es trotz Unsicherheiten gut. An der Generalversammlung in Uetendorf BE blickten die Akteure positiv in die Zukunft. Absehbare Trends wie die Automatisierung geben der Branche die Richtung vor.

Warum so manche Regel nach Knigge auch für die Türenbranche wichtig ist, erklärte Visagistin Doris Pfyl den rund 90 angereisten Mitgliedern des Verbandes Schweizerische Türenbranche (VST) anlässlich der 48. Generalversammlung am 23. März bei der Immer AG in Uetendorf BE. Als reine Formsache erwiesen sich die turnusgemässen Wahlen. Wichtigstes Ergebnis: Der alte Präsident ist der neue. Nach einmütigem Votum wird Rolf Honegger, Inhaber der Firma Generator IP in Wädenswil ZH, auch in den nächsten drei Jahren dem VST vorstehen.

Resultate für Klarheit

Das Erstellen von fachlichen Richtlinien sowie die Mitwirkung an Normen und Regelwerken sind eine zentrale Aufgabe des Verbandes. So wurde im zurückliegenden Jahr das Merkblatt «Schalldämmung bei Türenkonstruktionen» überarbeitet. Dies wurde aufgrund der neu erschienen SIA 181 zum Schallschutz im Hochbau notwendig. Auch aktuell arbeitet der VST an Neufassungen von Merkblättern. Etwa zur klaren und einheitlichen Kennzeichnung von Türen im Schweizer Markt.

Engagiert ist der Verband auch bei der Überarbeitung der Prüfnorm Feuerwiderstandprüfung für Türen EN 1634-1. Es gibt offenbar Bestrebungen, die bislang lediglich einseitig zu prüfenden Holztüren künftig beidseitigen Feuerwiderstandsprüfungen auszusetzen. Das wollen die VST-Experten möglichst verhindern. Denn so würde das Prüfverfahren deutlich aufwendiger und damit auch teurer. Zudem sei laut VST völlig offen, wie im Fall der Fälle mit bestehenden Zulassungen zu verfahren wäre.

Aufgestellt für morgen

Neben den sich immer wieder verändernden formalen Regelungen spielen auch architektonische Trends und die Bedürfnisse der Bewohnerschaft eine Rolle für die Branche. Wichtiges Thema für die Experten ist demnach die Automatisierung, samt elektronischer Zutrittskontrolle. «Die Tür als elektronisches Bauteil widerspiegelt nicht immer die Welt des Schreiners, weshalb wir schauen müssen, dass diese bei künftigen Entwicklungen im Boot sind», sagt Rolf Honegger. Elektronische Komponenten einer Tür dürften künftig auch verstärkt eine Rolle bei der Übermittlung von Daten spielen. So könnten Wartungs- und Serviceintervalle automatisiert gemeldet und beauftragt werden. «Ein Markt für die Branche», so die einhellige Meinung der Teilnehmenden. «Die Tür warten, bevor sie versagt», bringt es Andreas Lehmann von der Porta Net AG auf den Punkt.

Dem oft und gern bemühten Bild der Tür als Aushängeschild der Architektur stellte Visagistin Pfyl die gepflegten Schuhe gegenüber. «Schuhe müssen als Visitenkarte einer Person stets tadellos in Schuss sein.» Sneakers seien heute im «Business Casual» erlaubt und verkörperten Beweglichkeit und Leichtfüssigkeit, «aber bitte tadellos gepflegt», sagt Pfyl.

www.tueren.ch

christian härtel

Veröffentlichung: 01. April 2022 / Ausgabe 13/2022

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