Damit Holzkommoden im Bad bestehen

Die moderne Version Waschkommode mit der Waschschüssel aus dem Programm Loop & Friends von Villeroy & Boch. Bild: Villeroy & Boch AG

Lavabomöbel.  Hochwertige Schreinerarbeiten sind ein wichtiger Bestandteil im Badezimmer, denn die losen Unterschränke bei Lavabos wurden durch kommodenartige Waschtischschränke ersetzt. Mit den Waschschüsseln darauf gibt es manches zu berücksichtigen.

Waschkommoden standen ursprünglich einmal im Schlafzimmer und wurden von Schreinern hergestellt. Auf so einer Kommode stand dann eine grosse, eher flache Schüssel und daneben ein Krug mit Wasser. Der Anwender goss etwas Wasser in die Schüssel und konnte sich dann damit waschen. Damit das Wasser, das eventuell auf das Kommodenblatt gelangte, keinen Schaden verursachte, bestand dieses aus einer Steinplatte, die besser schützte als alle Beschichtungen, die es für Möbel gab.

Modern nach klassischem Vorbild

Dass heute die Waschtische in den Badezimmern wieder von Schreinern hergestellt werden, hat vor allem mit einer ästhetischen Weiterentwicklung zu tun. Das Badezimmer hat sich immer mehr zum heimischen Wellnessbereich entwickelt, und auf dieser gestalterischen Spielwiese soll auch Ruhe und Entspannung geboten werden. Eine wohnlichere Ausstrahlung ist gefragt. Und da hat Holz doch einiges dazu beizutragen. Auch die Hersteller von Lavabos sind mit ihrem Angebot enorm vielfältig geworden. «Es geht ganz klar darum, das Badezimmer in einen ganz besonderen Ort zu verwandeln», heisst es in der Presseinformation der Villeroy & Boch AG aus dem deutschen Mettlach. Mit ihrer Kollektion Loop & Friends bietet die Firma Waschbecken in ovaler, runder oder rechteckiger Grundform in drei Farben an. Die Becken gibt es als markante Aufsatz-, klassische Einbau- oder schlichte Unterbauvarianten. Mit schmalen Rändern und dünnen Wänden entsprechen sie dem derzeitigen Wunsch nach Leichtigkeit. Um das zu erreichen, wurde die Keramik mit Titanoxid fester und stabiler gemacht.

Edle Möbelausführungen

Schon bei den Lavabos wird der Gestaltung von Details – wie dem Ablaufventil und dem Überlauf – viel Aufmerksamkeit geschenkt. So ist es dann nur logisch, dass Waschtischunterschränke der edlen Ausführung der Becken entsprechen sollen. Bei der Firma Froidevaux in Zwingen BL wird grosser Wert auf hochwertige Materialien gelegt, besonders für die Arbeitsfläche. Diese Flächen müssen für eine horizontale Anwendung im Badezimmer geeignet sein und somit kleine Wasserlachen ertragen können.Die Firma setzt auch Massiv- und selbst Altholz für die Fertigung der Unterschränke ein. Diese werden gegen den Einfluss von Feuchtigkeit und Wasser lackiert, was bei anschliessend richtiger Pflege durch die Nutzer laut Hersteller genügt.

Für immer absolut dicht

«Aufsatzwaschtische werden durch Gewindestifte fest mit dem Möbel verschraubt. Eine Silikonfuge zwischen Waschtisch und Möbel dichtet ab und vermeidet Wasserschäden», heisst es seitens Keramik Laufen aus Laufen BL, eines weiteren Herstellers von Waschbecken. Die Endnutzer sollen darüber aufgeklärt werden, dass auf Waschtischmöbeln stehendes Wasser unbedingt vermieden werden soll und auch Wasserspritzer immer sofort abgewischt werden, nur schon damit es keine Flecken gibt.

Seitens der Firma Froidevaux wird betont, dass die Silikonfuge zwischen Becken und Korpusblatt äusserst sauber, ohne jegliche Öffnungen, ausgeführt werden muss. Schon kleine Haarrisse lassen Feuchtigkeit eindringen, welche dann zwangsläufig die Korpusoberfläche angreift.

Der Lauf des Wassers

Entscheidend für den Kunden ist, dass er ausführlich dazu beraten wird, welches die für seine Ansprüche geeignete Oberfläche ist. Schliesslich macht es bereits einen Unterschied, ob ein Familien- oder ein Elternbad eingerichtet wird. Widerstandsfähigkeit und notwendiger Pflegeaufwand unterscheiden sich je nach Material stark.

Unterschiede gibt es auch durch die Wahl der Beckenform: Senkrechte Beckenaussenwände verdecken keine Wasserläufe auf dem Möbel darunter. Bei schüsselförmigen Aufsatzbecken sieht man das Wasser am Ort der Verbindung zum Möbel dagegen kaum. Es lässt sich auch schlechter Abwischen. Die meisten angebotenen Modelle haben daher einen kleinen Sockel, dank dessen man mit den Fingern bis zur Übergangsfuge kommt.

Kein Wasser in der Möbelkonstruktion

Bei der Kundenberatung sollten unbedingt auch die Form und Grösse des Beckens ein Thema sein. Das hängt wiederum stark mit den Gewohnheiten der Kunden zusammen. Wer sowieso immer duscht und das Waschbecken zum Händewaschen und Zähneputzen braucht, wird mit einer relativ kleinen runden Schüssel recht gut auskommen, ohne dass ganze Umfeld nass zu spritzen. Wer sich auch sonst waschen möchte, weiss, dass das Wasser von den Händen zu den Ellenbogen zurückläuft und von dort runtertropft – und dies gerade bei grösseren Menschen nicht immer ins Becken.

Wasser, das auf den Möbelkorpus kommt, sollte nicht weiterfliessen können. Auch wenn alle Möbelkomponenten aus wasserfestem Material gefertigt wären, würde die Feuchtigkeit der Konstruktion Schaden zuführen.

www.villeroy-boch.chwww.froidevaux.chwww.laufen.ch

Andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 01. September 2022 / Ausgabe 35/2022

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