Das Spiel mit dem Sonnenlicht

Senkrechtmarkisen lassen je nach Tuch mehr oder weniger Licht durch. Bild: Stobag AG

Beschattung.  Vertikal laufende Beschattungssysteme auf der Fensteraussenseite sind weit verbreitet und passen zu vielen Haustypen. Wählt man ein situativ passendes Grundsystem, lassen sich mit dem einfallenden Licht die Räume dahinter gestalten.

Helle Räume mit natürlichem Sonnenlicht gehören zu dem, was wohl die meisten Menschen mögen. Durch lichtdurchflutete Hallen zu laufen, ist aber doch noch etwas anderes, als in einem Zimmer hinter der Glasscheibe zu sitzen und dem Stechen der Sonne erbarmungslos ausgeliefert zu sein. Moderne Fenster lassen kaum noch Wünsche offen. Ganze Wände aus Glas, die sich durch eine automatische Tönung der Scheiben sogar selbt an die jeweilige Lichtintensität anpassen, scheinen jedes Beschattungsproblem zu lösen. Die Blendung durch direkte Lichtstrahlen und Reflexe von Nachbargebäuden werden jedoch nur mehr schlecht als recht abgedämmt. Eliminieren kann man sie so aber nicht – ausser die Scheiben werden sehr dunkel. Dadurch sind oft manche Stellen eines Raumes hinter solchen Fensterscheiben zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten kaum sinnvoll nutzbar. Beispielsweise kann das an einem Arbeitsplatz die Augen der angestrahlten Person sehr schnell ermüden, oder Lichtschlieren verunmöglichen einen störungsfreien Blick auf den Bildschirm. Kann also nicht durch eine gezielte Einrichtung jegliche Blendung ausgeschlossen werden, braucht es eine zusätzliche Beschattung.

Beschattung auf der Aussenseite

Wenn diese auf der Aussenseite der Fensterscheibe liegt, kann sie zudem das Aufheizen des Glaselementes verringern und allenfalls sogar das Auskühlen des Gebäudes in der Nacht reduzieren. Eine solche Beschattung ist dann allerdings den Wetterelementen ausgesetzt und vielleicht nicht so gut zugänglich, wenn sie einmal Schaden nehmen sollte oder einfach verbraucht ist. Weitsichtige und gute, individuelle Planung sind sicher sinnvoll. Gewonnen wird auf jeden Fall eine zusätzliche Möglichkeit, die Gebäudehülle und die Lichtwirkung in den Innenräumen zu gestalten. Im Folgenden wurde bei drei vertikal laufenden Grund-systemen geschaut, was diese leisten können. Und die Produktbeispiele zeigen zeitgemässe Lösungen davon.

Die Welt der Senkrechtmarkisen

Mit über 400 Tuch-Dessins macht die Stobag AG aus dem aargauischen Muri die Auswahl nicht gerade leicht. Die Firma stellt unter anderem funktionale und moderne Senkrechtmarkisen her. Alleine schon, ob das Tuch eher ein Netzgewebe, dicht gewoben oder lichtundurchlässig ist, sorgt für vollständig unterschiedliche Wirkungen im Raum dahinter.

Eine Markise kann zwischen die Fensterlaibung oder sie kann – allenfalls mit Schutzkasten für die Rolle oben – vor die Laibung montiert werden. Das Tuch wird in vertikaler Richtung durch eine Drahtseil-, eine Stangenführung oder eine Führungsschiene gehalten. Bei Letzterer bietet die Firma mit ihrem «Sir-System» ein reissverschlussartiges Haltesystem der gesamten vertikalen Tuchkante an, was die Markise seitlich lichtdicht und recht windstabil macht. Da nur schon jede Form von Tuch flexibel ist, hängt die mögliche Windbelastung von vielen Komponenten ab und muss individuell betrachtet werden.

Arretierte Lamellenstoren

Lamellenstoren haben immer zwei vertikale Laufschienen, um die einzelnen Lamellen auf einem geraden Weg zu halten. Normalerweise sind die dünnen, geformten Blechstreifen durch Steuerschnüre und ein durch die Lamellen führendes Hebeband mit der Rolle oben verbunden und gelangen durch Schwerkraft beim Abrollen nach unten. Eine geschlossene Store lässt sich dann auch problemlos von Hand wieder hochdrücken, wenn beispielsweise ein Einbrecher ans Fenster kommen will.

Mit «Metalunic» bietet die Griesser AG in Aadorf TG eine selbsttragende Konstruk- tion ohne sichtbare Lamellenverbindungen an. Die in der Führungsschiene integrierte Aufzugs- und Verstellmechanik ist so robust, dass die Lamellen in keiner Stellung hochgeschoben werden können. Die im Querschnitt geschwungene Lamellenform leitet zudem Sonnenstrahlen an die Raumdecke weiter. Trotz des Blendschutzes stehen so zirka 50 Prozent mehr Tageslicht zur Verfügung als mit herkömmlichen Systemen. Und die einzeln auswechselbaren Lamellen mit ihren Dichtungslippen halten laut Hersteller problemlos Windgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h aus.

Geprüfter Einbruchschutz

Rollladen werden wegen ihres höheren Gewichts und der kastenförmigen, zusammenhängenden Hohlprofile gerne eine höhere Stabilität nachgesagt. Wenn die technische Ausgestaltung der Rückhaltung in den Führungsschienen entsprechend konstruiert wurde und der Laden im heruntergelassenen Zustand verriegelt werden kann, wird es tatsächlich nicht nur für Wind und Wetter schwierig, sondern auch für Einbrecher.

Die Rufalex Rollladen-Systeme AG ist bekannt für ihre Systeme mit ausgeschäumten Aluminiumprofilen, welche die Wärme sowie die Kälte draussen halten. Geschlossen verdunkeln sie den Raum absolut. Das Modell «Rufalux» hat zusätzlich im Rollladenbehang undurchsichtige «Prisma Reflect»- Plättchen eingelassen, welche die wärme-tragende UV-Strahlung zu 95 Prozent reflektiert, aber zu 92 Prozent kühles Licht ohne direkte Blendung in den Raum lässt. Auch dieser Rollladen wirkt im Winter als Kälteblocker. Die Kombination lichtführender und geschlossener Lamellen sichert eine Beschattung ohne Verdunkelung.

Gerade im Erdgeschoss und bei von aussen gut erreichbaren Etagen sind Systeme, die nicht hochgeschoben werden können, wichtig für den Einbruchschutz. Rufalex hat seine Rollladen bis zur Widerstandsklasse RC 3 erfolgreich prüfen lassen. Was die Windwiderstandsklasse betrifft, erreichen die Produkte der Firma die höchste Windklasse 6.

www.stobag.comwww.griesser.chwww.rufalex.ch

Andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 15. April 2021 / Ausgabe 16/2021

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