Schreiner als Happiness Manager
Die Menschen in Mosambik inspirieren Schreinermeister und Happiness Manager Martin Hurni (55). Glück und Geschäftserfolg gehen für ihn Hand in Hand. Bild: PD
Leute. Happiness im Team bringt Gewinn. Menschlich und wirtschaftlich. Schreinermeister und Happiness Manager Martin Hurni hat das selbst unzählige Male erlebt und erfahren.
Schliesslich baute er zwei Schreinereien auf und war unter anderem Mitglied der Geschäftsleitung der Stiftung Weizenkorn und der Jobfactory Basel AG, beides soziale Unternehmen, die Menschen mit Unterstützungsbedarf beschäftigen. Und so bietet er jetzt in seiner eigenen, frisch gegründeten Firma mehrere Module für Führungskräfte an, um sie für genau dieses Glücklichsein im Team zu sensibilisieren.«Manager lernen bereits an den Universitäten, wie man ein Unternehmen gewinnbringend führt. Schliesslich ist der ökonomische Aspekt für die Entwicklung der Firma wichtig. Aber eines darf man nicht vergessen – der Mensch und sein Glück ist immer noch der wichtigste Teil im Betrieb», sagt er. Gemäss Hurni wäre es eigentlich einfach, dieses Glück zu managen und zu erhalten. Zum Beispiel könnte man die Mitarbeitenden dort im Unternehmen einsetzen, wo sie glücklich sind. Nur so können sie dieses Glück ins Unternehmen einbringen. Was es dazu braucht, weiss er aus Erfahrung: «Von den durchschnittlich 60 000 Gedanken am Tag sind laut Studien 85 Prozent negativ.»
Will man ein Unternehmen glücklich führen, braucht es die positiven Gedanken glücklicher Menschen. Und es braucht auch Menschen für einfache Arbeiten. «Aber gerade die werden von Digitalisierung und Robotern verdrängt, obwohl sie unendlich wichtig für die Unternehmenskultur wären», erklärt er. Hurni ist vom 4M-Prinzip überzeugt. «Es ist die Abkürzung für ‹Man Muss Menschen Mögen›. Wer es anwendet, wird zwangsläufig erfolgreich sein», sagt er. Dieses Prinzip zieht sich quer durch alle seine Coaching- und Consulting-Module, die er anbietet. Vom «Birkman-Profil», über «Heartbeat», bis hin zum Modul «Das Potenzial sehen». Auch an der Höheren Fachschule Bürgenstock bringt er als Referent diesen Erfahrungsschatz ein. Das Königsmodul für Manager ist jedoch Hurnis «Angebot mit lebensverändernder Wirkung». Es findet in Mosambik statt. In einem der ärmsten Länder der Welt baut der Happiness Manager gerade auf 7500 Quadratmetern Fläche einen geschlossenen, sich selbst versorgenden Lebensraum für erwachsene Waisen auf. «Dort funktioniert nichts wie hier. Aber gerade diese Menschen sind wahre Happiness Manager, von denen man viel lernen könnte», sagt er. Manager mit Bedarf nach Auszeit können sich für dieses prägende Abenteuer anmelden.
Bereits Hurnis Eltern und Grosseltern hatten ein offenes Herz für Menschen am Rande. «Dorf-originale sassen bei uns am Tisch. Die konnten keine Steuererklärung ausfüllen, aber beherrschten dafür andere Dinge. Jeder Mensch hat viele Fähigkeiten. Man muss sie nur entdecken und fördern», sagt er. Was als Familienkultur begann, machte er später als Unternehmer zur erfolgreichen Firmenkultur.
«Ermutigen und stärken. Potenzial entdecken und aus dem Einzelnen herauskitzeln und dabei darauf achten, dass der Humor und die Freude nicht zu kurz kommen», lautet sein Credo. Bestätigt und ermutigt durch viele positive Beispiele gründete er kürzlich die Happiness Manager GmbH. Nicht zufällig oder aus Not, sondern aus fester Überzeugung. Er sagt: «So kann ich als Trainer und Förderer weitergeben, was ich während 27 Jahren als Unternehmer gelernt habe. Happiness im Team bringt Gewinn für alle. Zuerst der Mensch, dann das Produkt, dann der Gewinn – genau so funktioniert es und nicht umgekehrt.»
«Zuerst der Mensch, dann das Produkt, dann der Gewinn – genau so funktioniert es und nicht umgekehrt.»
Veröffentlichung: 03. Oktober 2022 / Ausgabe 39/2022
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