Absolvierende der höheren Berufsbildung profitieren von Bundesbeiträgen

Der Bund unterstützt Berufsleute finanziell, die sich auf eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen vorbereiten. Bild: Pixabay

Seit 2018 beteiligt sich der Bund direkt an den Kosten für Vorbereitungskurse für eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen. Eine neue Wirkungsevaluation zeigt: Die Reform hat die finanzielle Belastung der Absolventinnen und Absolventen deutlich reduziert und die höhere Berufsbildung gestärkt.

Seit Januar 2018 unterstützt der Bund Berufsleute finanziell, die sich auf eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen vorbereiten. Die Beiträge deckten bis zur Hälfte der Kurskosten und würden direkt an die Teilnehmenden ausbezahlt, sobald diese die Prüfung abgelegt hätten, heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössisches Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung. Seither haben rund 60’000 Personen Bundesbeiträge in der Höhe von insgesamt 350 Millionen Franken erhalten.

Angleichung an Studierende höherer Fachschulen und Hochschulen

Ziel der Reform war, die finanzielle Belastung von Absolventinnen und Absolventen an diejenige von Studierenden an höheren Fachschulen und Hochschulen anzugleichen, eine schweizweit einheitliche Unterstützung zu schaffen und damit die Attraktivität der höheren Berufsbildung weiter zu steigern – auch im Hinblick auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs.

Im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) untersuchte das Büro Bass die Wirksamkeit der Finanzierung. Nun liegt eine umfassende Wirkungsevaluation vor. Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen:

  • Mehr öffentliche Mittel: Die Bundesbeiträge an die Kursteilnehmenden beliefen sich 2022 auf 101 Millionen Franken und kompensierten damit den Wegfall der früheren kantonalen Beiträge an die Kursanbieter von rund 75 Millionen Franken.
  • Entlastung der Absolventinnen und Absolventen: Die selbst getragenen Kosten haben zwischen 2016 und 2022 um 13,7 Millionen Franken abgenommen. Besonders profitierten Personen ohne Arbeitgeberunterstützung, deren Eigenbelastung deutlich gesunken ist.
  • Rückgang der Arbeitgeberbeiträge: Unternehmen beteiligen sich erheblich weniger an den Kurskosten. Zwischen 2016 und 2022 sank ihr Beitrag um rund 47 Millionen Franken. Damit profitieren auch die Arbeitgeber von den Bundesbeiträgen; die Unternehmen werden entsprechend entlastet.
  • Gestiegene Kurskosten: Ab 2018 wird pro Person rund 10 Prozent mehr für die Kursgebühren aufgewendet.
  • Teilnehmende und Abschlüsse: Die Zahl der Kursteilnehmenden und Abschlüsse bei den Berufsprüfungen ist gestiegen, während bei höheren Fachprüfungen kein Anstieg erkennbar ist. Ob diese Entwicklungen mit der Reform zusammenhängen, kann zurzeit noch nicht beurteilt werden.

Noch keine abschliessende Beurteilung

Die direkten Beiträge an die Absolvierenden und die schweizweit einheitliche Regelung dürften die Attraktivität der eidgenössischen Prüfungen gesteigert und zur Stärkung der höheren Berufsbildung beigetragen haben. Eine abschliessende Beurteilung wird jedoch erst nach einem längeren Beobachtungszeitraum möglich sein, heisst es.

Nicole D'Orazio

Veröffentlichung: 28. November 2025

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