Auszeichnung für einheimische Alternative zu Tropenhölzern
Die beiden linken Hölzer von WoDens sind verdichtet, aber nicht gefärbt. Die beiden rechts sind dunkel gefärbt und verdichtet. Bild: PD
Die beiden linken Hölzer von WoDens sind verdichtet, aber nicht gefärbt. Die beiden rechts sind dunkel gefärbt und verdichtet. Bild: PD
Forschung. Einheimisches Holz, das Tropenhölzern in Aussehen und Eigenschaften ähnlich ist: Mit ihrer WoDens-Technologie gewann Elena Nedelkoska von der Berner Fachhochschule in Biel bei der «First Ventures»-Ausschreibung der Gebert Rüf Stiftung einen Förderbeitrag von 30'000 Franken.
«Wir hatten die Idee, durch die Modifikation von nachhaltigem einheimischem Holz einen neuen Werkstoff zu entwickeln, der den Tropenhölzern in Aussehen und Eigenschaften ähnlich ist», sagt Elena Nedelkoska, Master-Studentin in Wood Technology und Assistentin am Institut für Werkstoffe und Holztechnologie IWH der Berner Fachhochschule (BFH) in Biel. Mit ihrer WoDens-Technologie konnte sie die Jury der Gebert Rüf Stiftung überzeugen, wie es in einer Mitteilung der BFH heisst. Die Stiftung fördere mit dem Programm BREF – «First Ventures» Bachelor- und Masterstudierende von Fachhochschulen, die in ihrer Abschlussarbeit eine innovative Geschäftsidee entwickeln und diese nach dem Diplomabschluss weiterverfolgen wollen. Gewinnerin Elena Nedelkoska wird mit einem Projektbeitrag von 30'000 Franken sowie einem individuellen Businesstraining- und Coachingprogramm unterstützt.
Traditionell greift man für die Produktion von teuren Möbelstücken, Luxusobjekten und Musikinstrumenten auf Tropenholz zurück. Dieses zeichnet sich durch eine hohe Dichte, eine grosse Widerstandskraft und ein ästhetisches Aussehen aus. Viele dieser Hölzer gelten jedoch als gefährdet, sind schwer erhältlich, sehr teuer und bergen das Risiko, dass Kunden die entsprechenden Unternehmen mit illegalem Holzhandel in Verbindung bringen. «Hier möchte WoDens mit einheimischem Holz, das Eigenschaften von Tropenhölzern aufweist, eine nachhaltige Alternative bieten», heisst es weiter.
Als Assistentin beim Institut für Werkstoffe und Holztechnologie IWH wird Nedelkoska die WoDens-Technologie weiterentwickeln und die Gründung des gleichnamigen BFH-Spin-offs, also eines eigenen Unternehmens, vorantreiben. «In Zukunft möchten wir in Bezug auf Dichte, Farbe etc. individuell angepasstes Holz anbieten, das auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden abgestimmt ist», erklärt Nedelkoska. Um dies zu ermöglichen, konzentriere sich das Projekt auf die Entwicklung einer auf maschinellem Lernen basierenden Holzmodifizierungsanwendung.
Zudem erhält WoDens Unterstützung des Branchenpartners Art and Design Manufacture SA, einem Unternehmen mit langjähriger Erfahrung in der Uhren- und Schmuckindustrie, das seine Kompetenzen in der Entwicklung von Marktstrategien einbringt. «Dadurch möchten wir Verbindungen zu Kundinnen und Kunden, die weltweit Luxus- und Premiumprodukte aus der Uhrenindustrie, aber auch Schmuck, Küchenutensilien, Möbel und Accessoires vertreiben, aufbauen», sagt Nedelkoska.
Nicole D'Orazio
Veröffentlichung: 07. August 2020
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