«Die Website ist der Shop»

Im Grunde gibt es nur ein handfestes Produkt im Webshop. Das hat es aber in sich. Screenshot: Christian Härtel

Webshop der Woche. Auf www.shapertools.com finden Schreinerinnen und Schreiner die handgeführte CNC-Oberfräse samt Zubehör. Vor allem aber gibt es immer wieder Programm-Updates und eine wachsende Anzahl an Daten durch die Anwendergemeinde.

Die meisten Dinge, gibt es im Webshop von Shaper kostenlos. Dazu braucht es auch kein Päckchen per Post. Es genügt eine Internetverbindung und etwas Zeit für das Herunterladen. Es ist eine etwas andere Welt, für die meisten eine erklärungsbedürftige Welt. Deshalb der Reihe nach.

Was es ist

«Die Website ist der Shop», sagt Florian Horsch von der Shaper Tools GmbH. Das kalifornische Unternehmen mit einer Zweigstelle im deutschen Leinfelden-Echterdingen, stellt die erste CNC-Oberfräse «Shaper Origin» her. Die Maschine verwendet ein visuelles Verfahren, um ihre Position auf der Oberfläche des Werkstückes zu erfassen. Die Fräserspindel ist gelagert und deshalb in der Lage, die Ungenauigkeit der Freihandführung zu korrigieren. Zusammen mit Rechner und Bildschirm kann man sich die Origin wie eine automatische Korrekturmaschine beim Fräsen vorstellen.

Was es gibt

Das Werkzeug ist auf der Website zu bestellen, und zwar nur dort. Die Maschine kommt nach erfolgter Bestellung natürlich per Post. Das Konzept sieht nur den direkten Verkauf ohne Händler vor. Daneben finden sich auf der Website auch die noch junge «Workstation» zur Shaper, verschiedene Fräser und Zubehör, wie das wichtige «Shaper Tape», dass es braucht, damit die Maschine arbeiten kann. 

Da es im Grunde nur ein Produkt gibt, ist der Shop entsprechend übersichtlich. Die «Origin» kann mit oder ohne Workstation bestellt werden, beim Stecker kann auf die Schweizer Norm geklickt werden und beim Bezahlen besteht die Wahl zwischen Kreditkarten, Paypal, Sofort-Überweisung oder Vorauskasse. Viel mehr ist nicht. 

Was es nicht geben wird

Die Maschine ist an sich fertig und ausgereift, verrät Horsch auf den Hinweis, dass man ja auch auf die nächste Version warten könne, die dann etwa mit beweglicher Z-Achse ausgestattet sein könnte? Die werde es so nicht geben. «Die Origin kann alles. Auch die Z-Achse sei theoretisch programmierbar», verrät Horsch. Doch mache es keinen Sinn, eine Maschine mit einem Arbeitsvorgang zu beschäftigen, der dann um ein Vielfaches mehr an Zeit bräuchte. Können würde sie das aber schon. Anders gesagt: Wer einmal die Maschine gekauft hat, braucht keine zweite mehr kaufen, zumindest nicht auf absehbare Zeit. Was die Maschine kann, hängt von der Software ab und nicht von der Maschine. «Eine Funktion bei der die Z-Achse dynamisch eingesetzt wird, wurde bereits im Mai 2018 via Softwareupdate eingeführt: Helix - also das spiralförmige Fräsen, etwa von Löchern», erklärt Horsch.

Was es interessant macht

Interessant sind deshalb die Software, die Updates und die zusätzlichen Apps, damit die Anwender immer mehr mit der Maschine machen können. Dazu gibt es verschiedene Ebenen auf der Shop-Seite von Shaper Tools. Neben Online-Kursen, vielen Videos und einem Community-Bereich auch den «Shaper Hub». Hier entsteht eine Art digitale Bibliothek. Einzelne Arbeiten sind von den Teilnehmenden dort hinterlegt und können mit Hilfe der Dokumente und der Einstellungen so einfach nachgebaut werden.

Gut gelöst ist hierbei, dass bei mehreren Nutzerinnen und Nutzern von einer «Shaper Origin» auch entsprechend mehrere Accounts angelegt werden können. Der Hub ist sozusagen der innere Zirkel der Gemeinde und wächst ständig. Der Austausch untereinander ist neben den Beteiligten auch dem Unternehmen elementar wichtig. Nur so funktioniert das Wachstumsmodell hin zu einem lernenden, stets erweiterbaren Werkzeug. So komme es immer wieder vor, dass einzelne Arbeitsgänge öfter nachgefragt werden. Dann werde so etwas auch Mal programmiert und über ein Update allen zur Verfügung gestellt.

Um im Hub mit allen Funktionen teilnehmen zu können, braucht es derzeit einen Zugang. Die Daten auf dem Hub sind aber grundsätzlich für alle Interessierten zugänglich! Jedes Projekt kann, auch ohne Account, über E-Mail angefordert werden. Einfach Kontaktdaten angeben und Sekunden später bekommt man alle Fräsdaten in den Posteingang geschickt.

Was geändert werden soll

Im Moment ist das noch etwas verwirrend auf der Seite. Denn der Shop ist die Website, weshalb es den Button «Anmelden» für die Bedienung des Shops nicht braucht. Dieses Login ist lediglich für den Hub. Nachbesserungen wurden aber bereits angekündigt: «Diese Anordnung ist verwirrend, das müssen wir anders machen», sagt Horsch.

Christian Härtel

www.shapertools.com

Die Webshop-Serie

Jeden Montag präsentiert die Schreinerzeitung einen Webshop, welcher die Wünsche von Schreinerin und Schreiner zu erfüllen weiss. Seien es Beschläge, Werkstoffe oder Maschinen, im World Wide Web ist alles erhältlich. Doch wie übersichtlich sind diese Shops und zu welchen Bedingungen kann bestellt werden? In diesem Dossier gibt es die Antworten darauf...

Veröffentlichung: 23. August 2021

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