Ein Satellit soll die Wälder auf der Erde vermessen


Das Radarsystem des ESA-Satelliten «Biomass» kann das Blätterdach eines Waldes durchdringen und wertvolle Informationen sammeln. Bild: ESA/ATG Medialab
Das Radarsystem des ESA-Satelliten «Biomass» kann das Blätterdach eines Waldes durchdringen und wertvolle Informationen sammeln. Bild: ESA/ATG Medialab
Forschungsprojekt. Der Satellit «Biomass» der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). umkreist seit dem 29. April die Erde. Er soll Einblicke in die Wälder der Welt und ihre Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf liefern.
Ein Satellit mehr, der die Erde umkreist, ist eigentlich keine Neuigkeit wert. Allerdings ist «Biomass» von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) kein normaler Satellit. Er ist der erste, der mit einem P-Band-Radar mit synthetischer Apertur ausgestattet ist, wie es in einer Mitteilung der ESA heisst. Dabei handelt es sich um ein Radarsystem, das in einem niedrigen Frequenzbereich (280 bis 440 Megahertz) arbeitet und für die Erfassung von hochauflösenden Bildern der Erdoberfläche verwendet wird. Das Signal kann Baumkronen durchdringen und Stämme sowie dickere Äste erfassen.
«Biomass» ist am 29. April 2025 an Bord einer Vega-C-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana abgehoben.
Der Satellit soll Einblicke in die Wälder der Welt und ihre Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf liefern. «Mit ‹Biomass› sind wir bereit, entscheidende Daten darüber zu sammeln, wie viel Kohlenstoff in den Wäldern der Welt gespeichert ist – und Wissenslücken im globalen Kohlenstoffkreislauf und im Klimasystem zu schliessen», sagte Simonetta Cheli, Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme bei der ESA. Denn Wälder spielen eine zentrale Rolle im Kohlenstoffkreislauf, da sie grosse Mengen Kohlendioxid (CO2) absorbieren und speichern und so zur Regulierung der globalen Temperatur beitragen, heisst es weiter.
Die «grünen Lungen der Erde» nehmen jährlich rund acht Milliarden Tonnen CO2 auf. Durch Abholzung und Degradation – insbesondere in tropischen Regionen – wird aber ein erheblicher Teil des gespeicherten Kohlenstoffs wieder freigesetzt, was den Klimawandel zusätzlich verschärft. Eine der grössten Herausforderungen für Forschende sowie Politikerinnen und Politiker ist der Mangel an genauen Daten darüber, wie viel Kohlenstoff Wälder speichern und wie sich diese Bestände durch steigende Temperaturen, höhere CO2-Konzentrationen und anthropogene Landnutzungsänderungen verändern. «Biomass» soll nun Abhilfe schaffen.
Nicole D’Orazio
Veröffentlichung: 08. Mai 2025 / Ausgabe 19/2025
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