Grosses Lager mit Ordnung

Die Schubladen «Avantech You» von Hettich lassen sich mit Holz gestalten. Bild: Hettich

Hochschränke.  Jede Werkstatt verlangt nach Stauraum, welcher der Lagerware optimal angepasst ist. So verhält es sich auch im Arbeitsraum Küche. Die Lagerschränke lassen sich auch da auf vielfältige Weise nach den Bedürfnissen der Nutzer gestalten.

Ein Wohnraum soll grosszügig wirken, damit er aber seine Bestimmung erfüllen kann, muss er eine passende Einrichtung aufnehmen können. Küchen sind eigentliche Arbeitsräume in Wohnungen, in denen Speisen und Getränke zubereitet werden. Dazu müssen alle dafür erforderlichen Gerätschaften, Schüsseln und Geschirr, Esswaren sowie alle zusätzlichen Utensilien für die Zubereitung, wie Gewürze und dergleichen, in diesem Raum einen gut zugänglichen Platz haben.

Das Raumvolumen nutzen

Es braucht den Anforderungen entsprechenden Stauraum, der das Volumen dieser Räume nutzbar macht. Stauraum, der übersichtlich sowie jederzeit gut erreichbar ist und dafür sorgt, dass sich Personen immer noch frei bewegen und ihre Arbeit verrichten können. Veränderte Lebensumstände, mit dem zugehörigen Einkaufsverhalten, und der steigende Bedarf, haltbare Lebensmittel auf Vorrat lagern zu können, verlangen nach immer mehr Lagervolumen. Die fortschreitende Wohnraumverdichtung trägt ein Weiteres dazu bei, dass der vorhandene Platz möglichst optimal genutzt werden sollte.

Hochschränke bieten auf kleiner Grundfläche das Maximum an Stauraum, denn sie können über ihre ganze Höhe beladen werden. Stellt man sich jetzt einen raumhohen Schrank mit über die ganze Höhe gut gefüllten Tablaren vor, ist schnell klar, dass dort zwar viel Material aufbewahrt wird, die Übersicht und der Zugang zum Inhalt allerdings fehlen können.

Gewohnheiten mit Konsequenzen

Wer eine Küche plant, sollte mit seinem Kunden über dessen Gewohnheiten und Ansprüche reden. Er sollte wissen, wie gross und beweglich diese Leute sind – ältere Menschen kommen nicht mehr so gut an alles heran, kleinere Personen brauchen für den oberen Schrankteil eventuell einen Tritt oder eine Leiter. Oliver Borst, von der Häfele Schweiz AG in Kreuzlingen TG, weist noch auf Folgendes hin: «Das Lagergut, das am Morgen benötigt wird, sollte ohne Bücken oder Strecken zu erreichen sein. Am Mittag kann der Aktionsradius erweitert werden, gegen Abend können Randbereiche ganz oben oder unten leichter gegriffen werden.»

Der Planer tut sicher gut daran, solche Begebenheiten sowie die Abmessungen und Gewichte der im Schrank zu verstauenden Ware mit seinen Kunden zu besprechen. So können passende Schränke mit entsprechenden Tablaren, Schubladen und Auszügen vorgesehen werden. Hilfreich ist auch, sich Gedanken zu machen, über die gute Sichtbarkeit der Ware, sei es mit einer Beleuchtung oder durchsichtigen Böden bei Auszügen über der Augenhöhe.

In der Schranktiefe verschollen

Gute Kenntnisse über den zukünftigen Schrankinhalt helfen, die Korpushöhe allenfalls etwas einzugrenzen. Damit entfallen dann die schwer zugänglichen hinteren Tablarbereiche in den höheren Bereichen. Fixe Tablare in voller Schranktiefe sollten nur sehr bewusst eingesetzt werden, denn wenn viele einzelne Teile darauf stehen, sieht man schlecht, was sich hinten befindet und kann das dann meistens auch nur sehr umständlich herausholen.

Einfacher ist es, wenn Schubladen zum Einsatz kommen, wie die Linie «Avantech You» von Hettich, die bei der Opo Oeschger AG in Kloten ZH erhältlich ist. Wichtig ist bei Schubladen, dass sie nur so hoch angebracht werden, dass jeder Nutzer den Inhalt gut von oben sehen und greifen kann.

Alles vor die Front holen

Hochschrankauszüge, bei denen bei der Öffnung an der Front ein umlaufender Stahlrahmen mit Einhängetablaren aus dem Korpus gezogen wird, bewähren sich schon lange. Sie werden auch Apothekerauszüge genannt und bieten geöffnet von beiden Seiten freien Zugang zum Inhalt. Da je- des Mal bei der Benutzung der gesamte Schrankinhalt herausgezogen wird, sollte der Befestigung der Front sowie des Griffes besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Für die Peka Metall AG aus Mosen LU ist klar: Ihr Frontauszug «Standard» zeigt besonders grosse Qualitäten, wenn es eng wird bei der Küchenplanung. In schmalen Schränken sind die hinteren Bereiche noch weniger gut zugänglich, weshalb es praktischer ist, den ganzen Inhalt vor den Schrank zu holen, ihn also vollständig ausziehen zu können.

Die Tür als Antrieb nutzen

Eine ganz andere Methode, alles vor den Schrank zu holen, bietet unter anderem Vauth-Sagel. In der Schweiz werden die Produkte des Herstellers von der SFS Group Schweiz AG in Heerbrugg SG vertrieben. Der Hochauszug «VS TAL Gate» von Vauth-Sagel läuft ebenfalls auf einem Vollauszug am Boden und mit einem Führungsauszug am Deckel. Er ist zudem mit einer Schwenktür verbunden und wird beim Öffnen mit herausgezogen.

So funktioniert auch ein Hochschrankauszug aus dem Angebot der Häfele Schweiz AG aus Kreuzlingen TG, mit dem Unterschied, dass bei diesem ein flacheres Regalteil an der Innentür befestigt wird und das tiefere Regal aus dem Schrank gezogen wird. Gerade kleinere Utensilien lassen sich viel übersichtlicher aufbewahren, da sich die Tablargrösse pro Ebene aufteilt.

Noch etwas weitergedacht

Für Benutzer, die es schätzen, von mehr als nur zwei Seiten Zugang zum Regalinhalt zu haben, hat Vauth-Sagel mit dem «VS TAL Larder Spin» einen Apothekerauszug im Angebot, welcher vor dem Schrank auch noch gedreht werden kann. Damit sind dann drei Regalseiten zugänglich. Das macht insbesondere dann Sinn, wenn man auf einer Seite nicht gut an das ausgezogene Regal herankommt, weil der Schrank gleich an die Wand anschliesst.

Bei Peka hat man sich bei der Weiterentwicklung der Systeme auch intensiv Gedanken gemacht über die optimale Befüllung von Hochschränken. Schliesslich gibt es schwere oder grosse Gegenstände, die viel Platz auf einem Tablar benötigen und eher unten im Schrank sein sollten. Die kleineren und leichteren Utensilien werden dann im oberen Bereich verstaut. Eine Möglichkeit, um trotzdem die Übersicht bewahren zu können, ist ein zweigeteiltes Tablar, bei welchem der grössere Teil im Auszug und der kleinere Abschnitt an der Innenseite der Tür befestigt ist. Damit wirklich alles sinnvoll verstaut werden kann, hat Peka den «Pleno Maxi Plus» geschaffen, bei dem unterschiedlich tiefe Tablare mit der Türöffnung herausgezogen werden.

Alle die vorgestellten Regalsysteme funktionieren auch bei einem Doppelschrank ohne Zwischenwand. Damit kann man sich das Reduit gleich in die Küche holen.

www.haefele.chwww.peka-system.chwww.sfs.chwww.opo.ch

Andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 08. Dezember 2022 / Ausgabe 49/2022

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