Holzendverbrauch Schweiz. In den vergangenen Jahren hat der Einsatz von Holz im Bereich der Gebäude und der Gebäudeausstattung in der Schweiz zugenommen. Dies zeigt eine Publikation des Bundesamts für Umwelt (Bafu) zum Holzendverbrauch auf.
Vor kurzem veröffentlichte das Bafu im Rahmen des Schwerpunkts «Datengrund- lagen» des Aktionsplans Holz den Bericht «Holzendverbrauch Schweiz». Die Untersuchung fokussiert auf den stofflichen Holzeinsatz in den Kategorien Bauwesen, Holz im Aussenbereich, Möbel und Innenausbau, Verpackung sowie Holzwaren im Jahr 2009. Die letzte umfassende Datenabbildung zum Holzendverbrauch stammt aus dem Jahr 2001.
Mit der vorliegenden Studie ist die Datenbasis am Ende der Wertschöpfungskette nun aktualisiert, nachdem 2011 bereits aktuelle Angaben zum Holznutzungspotenzial veröffentlicht wurden. Durchgeführt hat diese Datenerhebung die Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau (BFH-AHB). Die Verwendung einer neuen Methodik wird in Zukunft eine systematische Aktualisierung der Daten und in der Folge auch deren Vergleichbarkeit ermöglichen.
Mehr Holzverbrauch, mehr Beschäftigte
Dass der Marktanteil von Holz im Schweizer Gebäudepark in den vergangenen Jahren zugenommen hat, dürfte kein über- raschendes Ergebnis der Studie sein. Die Autoren führen dies auf die gestiegene Bautätigkeit und den Trend zu vermehrtem Einsatz von Holz zurück. Aber auch im Bereich der Gebäudeausstattung mit Türen, Fenstern, Decken-, Wand- und Innenverkleidungen, Böden sowie Küchen hat der Holzverbrauch gegenüber den Vorstudien der Jahre 1996 und 2001 zugenommen. Insgesamt wurde für 2009 ein Holzeinsatz von rund 2,77 Mio. m³ für die stoffliche Verwendung im Bereich der Holzprodukte berechnet (2001: 2,526 Mio. m3). Auf das Bauwesen entfiel mit rund 1,25 Mio. m3 (45%) der grösste Anteil der ermittelten Holzmenge.
Diese Entwicklungen reflektieren sich auch in den Unternehmensdaten: Zwischen 2001 und 2008 nahm die Anzahl Arbeitsstätten in allen Projektbereichen zwar um insgesamt 125 Betriebe auf 12 640 ab, die Anzahl Beschäftigten aber von 76 392 auf 79 919 zu. Im Speziellen stieg im Bereich des Bauwesens während dieser Zeitspanne sowohl die Anzahl der Arbeitsstätten auf 5146 Betriebe (+5,5%) als auch die der Beschäftigten auf 34 651 Personen (+13%) an. Die durchschnitt- liche Betriebsgrösse veränderte sich hin- gegen nicht stark: Sie nahm von 6,3 auf 6,7 Mitarbeitende zu.
Holz punktet bei Mehrfamilienhäusern
Mögliche Trends orten die Verfasser der Studie insbesondere im Bereich der Umbauten und Renovationen von Mehrfamilienhäusern: Hier stieg die Anzahl von 85 bewilligten Gebäuden mit Tragwerk Holz im Jahr 2008 auf 303 Gebäude 2010 an. Diese Entwicklung basiere auf der trockenen und somit schnellen Bauweise mit Holz im Umbau sowie der leichten Bauweise bei Anbauten und Aufstockungen. Aber auch im Neubau habe die absolute Anzahl der bewilligten Mehrfamilienhäuser mit Holztragwerk stark zugenommen, nämlich von 209 Gebäuden 2008 auf 383 Gebäude 2010. Dasselbe gelte, sowohl in absoluten Zahlen als auch anteilsmässig, für energetisch hochwertige Gebäude, wie Bauten mit Minergie-Label. Des Weiteren liege der Einsatz von Holz im Aussenbereich stark im Trend.
Die Tagung Wood-Monitoring 2012, die am 26. September 2012 an der BFH-AHB in Biel stattfindet, wird sich ausführlich mit dem Thema «Holzendverbrauch» befassen. Die Entwicklungen des Schweizer Bau- und Möbelmarkts stehen dabei im Zentrum und es werden auch die Daten von 2009 bis Mitte 2012 für die einzelnen Bereiche bekannt gegeben.
Auf der Website des Bafu kann man die Publikation «Holzendverbrauch Schweiz» herunterladen.
www.bafu.admin.ch/publikationenwww.ahb.bfh.ch/veranstaltungenVeröffentlichung: 16. August 2012 / Ausgabe 33/2012
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