Netzwerke statt Ketten

Der frühere Geschäftsführer Jörg Langheim (r.) erklärt auf dem Rundgang die verschiedenen Bereiche der Firma Balteschwiler, beispielsweise die Teilefertigung. Bild: Stefan Hilzinger

Netzwerk Holz Branchentreff. Zusammenarbeit lautete das Stichwort am Branchentreff des Netzwerks Holz vergangene Woche in Laufenburg AG. 
Beispiele zum Thema lieferte der Gastgeber, die Firma Balteschwiler.  

Holz wächst nicht nur im Wald in die Höhe, sondern auch auf Baustellen. Hohe und noch höhere sowie immer spektakulärere Holzbauten sorgen für Furore und bringen Elan in die Branche. Was bei solchen Projekten wie dem Museumsbau «Wisdome» in Stockholm alles zusammenspielen muss, erfuhren die rund 50 Teilnehmende am Branchentreff des Netzwerks Holz vergangene Woche in Laufenburg AG.
Markus Fuhrer, der auf Anfang Jahr die Leitung der Firma Balteschwiler übernommen hatte, plauderte unter dem Motto «Kooperation in der Holzbranche» aus dem Nähkästchen respektive der Werkzeugkiste. Balteschwiler ist eine Firma mit mehr als 200-jähriger Tradition und bietet nebst anderem als verlängerte Werkbank Lohnarbeiten für andere Player der Branche an. 

Zum Schluss muss alles passen

Fuhrer schilderte  anschaulich, wie Balteschwiler für den von Blumer-Lehmann in Gossau SG errichteten Kuppelbau in Schweden mehrere Tausend Elemente aus Furnierschichtholz (keines wie das andere) nach digitalem Bauplan fräste, exakt bündelte und beschriftete und dann sorgfältig auf Lastwagen verlud. «Nichts durfte schiefgehen, sonst hätten wir wieder von vorne beginnen müssen», sagte Fuhrer. Doch schliesslich passten die vorgefertigten Bretter zu- und aufeinander, und der freitragende «Wisdome» konnte im Dezember im Beisein des Schwedischen Königs Carl XVI Gustav eingeweiht werden. 

Jetzt den Aufwind gemeinsam nutzen

Für Fuhrer ist klar: Solche und weitere Grossprojekte können nur in Zusammenarbeit mehrerer Akteure verwirklicht werden. «Wir sprechen nicht mehr von Lieferketten, sondern von Netzwerken», betonte er. Der Holzbranche wünschte er, dass sie den derzeit herrschenden Aufwind nutzt. «Denn raus aus der Steinzeit geht es nur über den Holzweg.» Beeindruckend war nebst den Fallbeispielen auch die Führung durch die weitläufigen Hallen der Firma, wo unter anderem auf einer CNC-Anlage 16 Tonnen schwere Brückenträger aus Schichtholz gefräst wurden. Der nächste Branchentreff ist für Juni geplant

Stefan Hilzinger

www.netzwerk.holz.ch
www.balteschwiler.ch

Veröffentlichung: 05. März 2024