Sechzig Tage jung

Schreiner Manuel Schmidt und Thomas Bauer sind vom Zuschnittassistenten samt Etikettendrucker an der Formatkreissäge überzeugt. Bild: Homag Group AG

Maschinen. Mit einem Programm während 60 Tagen ging der Homag Treff 2020 am 18. November zu Ende. Über 500 Webinare informierten über neue Produkte und Dienstleistungen. Die Schreinerzeitung hat sich bei den Neuheiten für Schreiner umgesehen.

Moderne Zuschnittanlagen haben eine Etikettiereinrichtung. Jedes zugeschnittene Teil bekommt ein Etikett, auf dem alle Produktionsdaten hinterlegt sind, wodurch an jeder weiteren Bearbeitungsstation, wie etwa dem Kantenanleimer, diese eingelesen werden. So können Fehler vermieden und Zeit eingespart werden. Aber nicht jede Schreinerei hat eine Zuschnittanlage mit Verschnittoptimierung und Etikettiereinrichtung. Mit dem "Cutting Production Set" will Homag hier Abhilfe leisten.

Das Tablet an der Säge

Der Ablauf ist einfach. Die Stückliste wird aus der CAD-Sofware in eine Web-Anwendung importiert. Diese optimiert die Schnittpläne und schlägt verschiedene Zuschnittvarianten vor. Nach der Auswahl des gewünschten Planes wird dieser auf ein Tablet an der Säge übermittelt. Dieses ist, wie auch der Etikettendrucker, mit einer Halterung an der Säge befestigt. Dabei ist es egal, ob es sich um eine vertikale Plattensäge oder eine Formatkreissäge handelt. Den Zuschnittplan auf dem Display sichbar, kann der Schnittplan abgearbeitet werden. 

Für jedes gesägte Teil wird per Klick ein eigenes Etikett mit den relevanten Informationen ausgedruckt. So werden nicht nur die Bearbeitungsdaten durchgängig im Prozess hinterlegt, sondern auch Material und Zeit eingespart.

Dreidimensional Schleifen

Für seine Sandteq-Schleifmaschinen hat Homag eine Planetenkassette entwickelt, mit Hilfe derer sich dreidimensional ausgeformte Oberflächen bearbeiten lassen. Die Aufnahme in die Maschine erfolgt über das Universalaggregat und wird von dieser automatisch erkannt. Besonders ist dabei, dass das Werkzeug in mehrere Richtungen arbeitet. Sowohl die Schleiflamellenteller, als auch die Planetenscheiben rotieren in frei wählbare Richtungen und die so bestückte Kassette selbst, oszilliert. Die Zustellung, Drehzahlregulierung und Drehrichtung der Teller und der Planeten können frei gewählt werden. Auch die Kassettenoszillation kann zwischen 36 und 240 Hüben pro Minute ja nach Besatz und Ziel ausgewählt werden. 

Die Kanten der Werkstücke können so verrundet, Oberflächen struktuiert und Fasern abgetragen werden, etwa bei Rahmenkonstruktionen mit profilierten Füllungen. Je nach Anwendung kann die Kassette mit verschiedenen Schleifbesätzen ausgerüstet werden: Lammellen, Klettteller für Schleifscheiben oder auch strukturerzeugenden Bürstenbesätzen.

Alle Bänder im Schrank

Auch ein Regal kann intelligent sein, gerade wenn es Schleifbänder enthält. Zusammen mit einer App hilft es dabei, das aktuell benötigte Band schnell und fehlerfrei aufzufinden. Die Bänder sind hängend nebeneinander gelagert und werden mit einer LED-Anzeige am Fach identifiziert. Über die App "Material Assist Sanding" auf dem Tablet hat der Schreiner dann Zugriff auf die essenziellen Daten zu jedem Schleifband wie Kornart, Trägermaterial, Körnung, Hersteller und Masse.

Christian Härtel

www.homag.com    

 

Veröffentlichung: 19. November 2020

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