Sitzfläche aus recycelten Tetrapaks
Der neue Werkstoff kann mit normalen Holzbearbeitungswerkzeugen bearbeitet werden. Bild: Isku
Der neue Werkstoff kann mit normalen Holzbearbeitungswerkzeugen bearbeitet werden. Bild: Isku
Forschung. Forscher des finnischen technischen Forschungszentrums VTT und des Möbelherstellers Isku haben einen neuen Rohstoff für Formteile im Möbelbau entwickelt.
Forscher des finnischen technischen Forschungszentrums VTT und des Möbelherstellers Isku haben einen neuen Rohstoff für den Möbelbau entwickelt. Zutaten sind Holzzellstoff und Zellulosefasern sowie Polypropylen. Die Ausgangsmaterialien werden zerkleinert und, sorgfältig miteinander vermischt, in eine beheizbare Form gefüllt. Unter Druck entsteht so die Endform. Der Kunststoff fungiert als Bindemittel. Er wird unter Wärmeeinfluss weich, sodass er Zellstoff und Fasern miteinander verbindet, sobald das Formteil erkaltet ist.
Laut einer Pressemeldung ähnelt das Verfahren der Herstellung von Bauplatten aus zerkleinerten Milch- und Saftpackungen. Die finnischen Forscher glauben, dass sie die Rohmasse auch im Spritzgussverfahren formen können, was die Kosten weiter senken würde. Sie sollen jetzt schon um 26 Pro- zent günstiger sein als beim Einsatz traditioneller Möbelbaustoffe wie Holz.
Das erste Produkt ist ein minimalistischer Bürostuhl. «Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren bleiben die Fasereigenschaften erhalten, und wir können das volle Verstärkungspotenzial nutzen», sagt Miika Nikinmaa, der bei VTT den Bereich Biomaterialien leitet. Das Material verfügt über hervorragende mechanische Eigenschaften und kann in anspruchsvolle Formen gebracht werden, das ist optimal für leichte Strukturen. Der thermoplastische Verbundwerkstoff lässt sich mit normalen Holzbearbeitungswerkzeugen bearbeiten, was ihn zu einem hervorragenden Basismaterial für die Möbelindustrie macht. Das Biokompositmaterial könne am Ende des Lebenszyklus recycelt werden.
Veröffentlichung: 12. April 2024 / Ausgabe 15/2024
Digitalisierung. Mit 620 Beschäftigten in der CNC-Branche pro 100 000 Einwohner liegt die Schweizer Industrie auf Rang 2 eines kürzlich erstellten CNC-Rankings für Europa.
mehrPaidPost. Jedes Jahr steht bei den Schreiner-Lernenden die IPA an: die praktische Arbeit, die innert vorgegebener Zeit hergestellt wird. Hier die diesjährigen Projekte.
mehr