Der Deklarationspflicht noch nicht bewusst

Auch der Schreiner muss seine Holzprodukte richtig deklarieren. Bild: Noah J. Gautschi

2017 fanden rund 120 Kontrollen betreffend der Deklarationspflicht von Holz und Holzprodukten statt. Nur ein Sechstel deklarierte alle eigenen Produkte vollständig korrekt.

Bei der Deklarationspflicht für Holz und Holzprodukte hat das Eidgenössische Büro für Konsumentenfragen (BFK) 2017 erneut unterschiedliche Qualitäten der Deklaration in den Unternehmen festgestellt. Ein Grund dafür ist vor allem die unterschiedliche Umsetzung in den Unternehmen.

Es benötigt ein funktionierendes System

Von den 120 kontrollierten Unternehmen haben nur 17 Prozent alle ihre Produkte korrekt deklariert. Bei diesen Unternehmen handelte es sich mehrheitlich und solche, die intern ein fehlerfreies System zur Deklaration eingesetzt haben. Bei 37 Prozent der Unternehmen waren die kontrollierten Produkte teils korrekt und teils nicht korrekt deklariert. Das BFK stellte hier häufig systembedingte Mängel fest. Bei mehr als der Hälfte dieser Unternehmen waren mindestens 75 Prozent der kontrollierten Produkte korrekt deklariert.
Bei 41 Prozent der Unternehmen, war kein kontrolliertes Produkt vollständig korrekt deklariert. Dabei handelte es sich zum grössten Teil um kleine Unternehmen, die noch nie überprüft wurden und die sich ihrer Deklarationspflicht oft nicht bewusst waren. Auch hier lagen die Mängel hauptsächlich bei einer fehlenden Deklaration der Holzherkunft. Bei fünf Prozent der Unternehmen fehlte bei allen kontrollierten Produkten sowohl die Deklaration der Holzart als auch die Deklaration der Holzherkunft.

Pauschaldeklaration für den Schreiner

Der Schreiner kann seine Produkte vereinfacht deklarieren. Hierfür hat das BFK zusammen mit dem VSSM eine Broschüre und eine Musterdeklaration vorbereitet. Hier gehts zur VSSM-Infoseite. Laut Fabian Reusser, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Holzdeklaration, ist sich rund ein Drittel der Schreinerbetriebe seiner Deklarationspflicht noch nicht bewusst.

Die Pflicht besteht seit 6 Jahren

Die 2012 in Kraft gesetzte Verordnung über die Deklaration von Holz und Holzprodukten, welche auf einer Motion des Parlaments basiert, verlangt, dass Holzart und Holzherkunft bei der Abgabe von Holz und Holzprodukten an die Konsumenten deklariert werden müssen. Rund- sowie Rohholz und bestimmte Holzprodukte aus Massivholz, deren Herkunft und Holzart von den Unternehmen relativ leicht ermittelt werden können, sind der Deklarationspflicht unterstellt. 

Fehlerhafte Unternehmen müssen Massnahmen ergreifen

Wenn Mängel bei der Deklarationspflicht festgestellt worden sind, wurden die Unternehmen aufgefordert geeignete Massnahmen zur Erfüllung der Deklaration zu treffen. Ihnen wurde Fristen gesetzt, innerhalb denen sie die korrekte Umsetzung der Verordnung sicherstellen und belegen mussten. Die betroffenen Unternehmen kamen den Forderungen des BFK vollständig nach. Einzig in drei Fällen musste das BFK die Berichtigung der Deklaration verfügen.

Direkt zur BFK-Webseite: https://www.konsum.admin.ch/bfk/de/home/themen/holzdeklaration.html

njg

 

 

 

Veröffentlichung: 09. Februar 2018

Artikel zum Thema

26. Juni 2025

Nachfolgeregelung aus dem Lehrbuch

Interview.  Mit 28 Jahren übernimmt Yanick Schläpfer Anfang 2023 die operative Leitung der Späti Innenausbau AG in Bellach SO. Im Interview spricht er über seine Motivation, die anspruchsvolle Übergabe und die Verantwortung, ein Familienunternehmen in eine neue Zukunft zu führen.

mehr
25. Juni 2025

Neuer Name - gleiche Leidenschaft

Namensänderung. Aus der Akustik & Raum AG wird neu die acsono ag. Parallel zur Namensänderung steht dem Unternehmen mit dem finalen Umzug der Produktion von Olten nach Rothrist ein weiterer Meilenstein bevor. 

mehr

weitere Artikel zum Thema:

Wirtschaft