Das Berufsinteresse nimmt zu

Die Teilnehmenden der Generalversammlung im Dach der Pfarrkirche St.Nikolaus in Altstätten SG. Bild: Andreas Brinkmann

Wagnerei und Skibau.  Die Fachgruppe traf sich am Freitag und Samstag vergangener Woche zur 52. Generalversammlung in Altstätten SG. Die Berufsbilder scheinen wieder attraktiver zu sein, umso mehr gilt die Sorge der Mitglieder einer Ausbildungszukunft, die den Berufen entspricht.

Mit der Wahl von Altstätten trafen sich die Mitglieder der Fachgruppe Wagner und Skibauer zur diesjährigen Generalversammlung im St.Galler Rheintal. Die historische Marktstadt, mit ihrem Altstadtkern und vielen sehenswerten Gebäuden, bildet das Zentrum der Region, ist von grosszügiger Natur umgeben und auch Heimat etlicher Industriebetriebe. Leider konnten nicht alle Mitglieder am Anlass teilnehmen, und Präsident Christian Ambauen musste, neben den Begrüssungen, auch ein paar Entschuldigungen verlesen. Erfreulicherweise konnte ein weiterer Skibauer als Neumitglied gewonnen werden: Die Städeli Schreinerei im zürcherischen Weiningen bietet neben Laden- und Innenausbauarbeiten auch Skimodelle aus eigener Produktion an.

Herausforderungen und Erfolge

Der geschäftliche Teil der Versammlung verlief weitgehend unspektakulär und zügig, da keine Wahlen anstanden. Interessant waren die Berichte aus den verschiedenen Bereichen. Demnach waren die Materialverfügbarkeiten und Preise im vergangenen Jahr besonders für die kleineren Skibaubetriebe eine grosse Herausforderung. Dafür hat sich das Sportengagement der Firma Stöckli Swiss Sports AG ausgezahlt. Das Interesse am Beruf Skibauer ist offenbar gestiegen, und es würden auch andere Skibaubetriebe ausser Stöckli gerne Lernende ausbilden. Bisher fehlt für Schülerinnen und Schüler ein gut auffindbares Verzeichnis von solch speziellen Lehrbetrieben – die Firma Stöckli kann auch nur begrenzt Ausbildungsplätze anbieten. Auch bei den Wagnern ist eine leichte Zunahme der Lernenden zu verzeichnen.

Zukunft mit Fragezeichen

Als Vertreter des VSSM-Zentralvorstands war Basil Gasser mit dabei und berichtete von den Zukunftsplänen. Obwohl bei der neuen Lehrreform noch sehr vieles unklar ist, gab und gibt dieses Thema am meisten zu diskutieren. Aufgrund der Situation hatte Tobias Jordi im Vorfeld seinen Rücktritt aus dem Vorstand gegeben. Die Fachgruppe empfindet die grundlegende Ausbildung zum Schreiner EFZ nach wie vor als für sie passend und richtig, nur wird auf den Abschlussdiplomen nicht mehr Schreiner EFZ mit Fachrichtung Wagner oder Skibau stehen. Die besonderen Ausbildungen müssen aber auch in Zukunft zusätzlich erfolgen, damit das jeweilige Fachwissen weitergegeben werden kann. Das Ganze dürfte somit wahrscheinlich auf zusätzliche Abschlussdiplome hinauslaufen, damit diese Berufsausbildungen nachgewiesen werden können. Sehr wichtig ist für die Mitglieder auch, was es für Abschlussprüfungen geben wird und dass ihre Lernenden dabei nicht durch berufsfremde Aufgaben benachteiligt werden. Die Möglichkeit, dass sich die Betriebe mit ihren Projekten unter www.schreiner.ch vorstellen können, wurde sehr positiv aufgenommen, auch wenn es bei der Bedienung der Website offenbar noch Unklarheiten gibt.

Spannendes Rahmenprogramm

Der weitere Verlauf dieses Treffens war auch durch das Dazutun von Josef Popp, dem ehemaligen Mitglied des Zentralvorstands geprägt, dessen Schreinerei im Zentrum von Altstätten liegt. Beispielsweise sorgte er dafür, dass in der Pfarrkirche St. Nikolaus auch die aussergewöhnliche Dachkonstruktion und der Glockenturm besichtigt werden konnten. Der Besuch der ehemaligen Torffabrik Schollenmühle und der Rebberge von Altstätten sorgten am Samstag dann für einen geselligen Ausklang.

www.wagnerei-skibau.ch

Andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 22. Mai 2025 / Ausgabe 21/2025

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