Der letzte Schliff vor dem Umzug

Von aussen ist die Fassade bis auf Kleinigkeiten fertig-gestellt. Innen sind die Arbeiten noch in der letzten Phase. Bild: Noah J. Gautschi

Neubau einer Schreinerei.  Im dritten Teil der Serie über den Neubau Lupfig wird der Ausbau der Produktionshalle und des Bürogebäudes genauer betrachtet. Die Killer Ladenbau AG hat individuelle Lösungen gesucht und dem Personalbereich besondere Beachtung geschenkt.

Neubau LUPFIG

Die SchreinerZeitung begleitet in einer fünfteiligen Serie die Killer Ladenbau AG bei der Planung, beim Bau und beim Umzug in ihr neues Betriebsgebäude im aargauischen Lupfig. Die Redaktion wirft einen genauen Blick auf die schreinerspezifischen Besonderheiten während der Planungsarbeiten, bei den spe- zifischen Anpassungen am Rohbau, beim auf den Arbeitsfluss ausgerich- teten Innenausbau, beim Umzug und bei der nachfolgenden Einarbeitungsphase.

Herbst 16 Vorbereitungen
Frühjahr 17 Rohbau
Herbst 17 Ausbau
Winter 17/18 Umzug
Frühjahr 18 Rückblick

In den ersten beiden Teilen dieser Serie dokumentierte die SchreinerZeitung den Planungsprozess und die Rohbauphase des Neubauprojektes der Killer Ladenbau AG in Lupfig AG. Im dritten Teil folgt nun der erste Blick ins Innere des Gebäudes, und es werden einige besondere Bereiche und Lösungen etwas genauer angeschaut.

Details vom Boden bis zur Decke

Für die Ausführung des Fussbodens, oder besser gesagt für dessen Belag, hat der Ladenbauer einige Alternativen verglichen und sich schliesslich für einen mehrschichtigen Epoxidbodenbelag entschieden. Dieser zieht sich über die ganze Fläche von Produktion und Lagerfläche. «Obwohl wir problemlos den vorhandenen Monobetonboden als Werkstattboden hätten verwenden können, haben wir uns für diese Investi- tion entschieden. Der Boden wird dadurch widerstandsfähiger, ist einfacher zu reinigen, und die Bausubstanz wird geschont», sagt Marco Killer, Präsident des Verwaltungsrates und Inhaber.

Der Auftrag des Epoxidbodens erfolgt in drei Arbeitsschritten. Zuerst wird die oberste Belagsschicht durch Kugelstrahlen abgetragen, und die Risse werden aufgefüllt. Dann werden die einzelnen Belagsschichten aufgetragen.

Bei der Beleuchtung entschied sich der Ladenbauer für eine LED-Leuchte von Regent. «Es war uns wichtig, eine filigrane und flexible Lichtlösung einzusetzen», sagt Marco Killer. Das System kann je nach Bedarf individuell mit weiteren Elementen ergänzt und so auf die Bedürfnisse der Arbeiter und einzelnen Arbeitsplätze angepasst werden.

Alles im Blickfeld

Ein interessanter Aspekt des Planungskonzeptes sind die gezielten Einblicke in die einzelnen Bereiche. So herrscht an gewissen Stellen freie Sicht direkt vom Büro aus in die laufende Produktion. Auch die Trennwand zwischen Maschinenraum und Zusammenbau verfügt über mehrere Fensteröffnungen, welche die beiden Produktionsbereiche optisch verbinden. «Es ist uns wichtig, die Verbundenheit der einzelnen Arbeitsschritte sicht- und spürbar zu machen», sagt Marco Killer.

Das Ohr hört mit

Über das gesamte Bauprojekt gesehen, wurde viel Wert auf eine gute Raumakustik gelegt. So hat der Ladenbauer beispielsweise die bereits erwähnte Trennwand zwischen Maschinenraum und Zusammenbau für die eigenen Bedürfnisse selbst geplant. «Wir haben in der Konstruktion der Trennwand einige Varianten geprüft und uns schliesslich für eine selbstgebaute Holzständerkonstruktion entschieden», sagt Atdhetar Elshani, der verantwortliche Projektleiter für den Neubau.

Die entkoppelten Holzständer wurden mit einer neuartigen Akustikplatte aus fein gepresster Holzwolle beplankt. Die Wand wurde zu Elementen von je 7500 × 2500 Millimetern vorgefertigt und bauseitig beplankt. Die eingesetzte Akustikplatte hat eine abgestimmte absorbierende und dämmende Wirkung, damit der Produktionslärm optimal aufgefangen wird.

Durchgängige Gestaltung

Der graue Farbton des Betons und die Farbe Blau ziehen sich durch das ganze Gebäude. «Überall soll das Farbkonzept unaufdringlich auf den Nutzer wirken», sagt Marco Killer. So ist beispielsweise das Treppenhaus blau gespachtelt, und das Liftinnere und die Nassräume sind ebenfalls in Blau gehalten. Das später eingesetzte Mobiliar und die Trennwände im Bürobereich heben sich hingegen mit den schwarzen und grauen Farbtönen ab. Alle Farben sind grundsätzlich matt gehalten.

Arbeitsqualität wird grossgeschrieben

Im Personalbereich der neuen Produktionsstätte merkt der Besucher, dass es sich nicht um einen klassischen Ausbau handelt. Diese Räume sind nicht etwa im Keller oder im hinteren Bereich untergebracht, sondern direkt links neben dem Eingang hinter der Glasfassade. Sie bieten eine kleine Einbauküche, eine Lounge und einen direkten Zugang zum überdeckten Aussenbereich. «Es war uns wichtig, dass unsere Leute einen Ort zum Entspannen und Krafttanken haben», sagt Marco Killer. Der gesamte Personalbereich ist mit Parkett im Used-Look ausgeführt, und es gibt sogar eine «Töggelibox» für den Zeitvertreib.

Raum für Planung

Die Büroabteilung ist nicht wie ein klassisches Grossraumbüro aufgebaut. Die Fläche kann an der Hauptfassade im 2,5-Meter- Raster und an der Seitenfassade im 1,25- Meter-Raster individuell durch raumhohe Glastrennwände in einzelne Abschnitte unterteilt werden. Unterbrochen werden die Trennwände durch mehrere Kuben, die quer im Raum verteilt stehen. Sie beherbergen je nach Bedarf Besprechungsräume, Rückzugsorte oder die Druckertechnik. Die Kuben haben unterschiedliche Materialisierungen und sind so eigenständige Objekte im Raum. Die Projektleiter bekommen einen direkten Zugang vom Büro zur Produktion. Der Umzug an den neuen Standort beginnt in den nächsten Tagen und wird von der SchreinerZeitung im vierten Teil dieser Serie begleitet.

www.killer.ch

njg

Veröffentlichung: 14. Dezember 2017 / Ausgabe 50/2017

Artikel zum Thema

26. Juni 2025

Nachfolgeregelung aus dem Lehrbuch

Interview.  Mit 28 Jahren übernimmt Yanick Schläpfer Anfang 2023 die operative Leitung der Späti Innenausbau AG in Bellach SO. Im Interview spricht er über seine Motivation, die anspruchsvolle Übergabe und die Verantwortung, ein Familienunternehmen in eine neue Zukunft zu führen.

mehr
25. Juni 2025

Neuer Name - gleiche Leidenschaft

Namensänderung. Aus der Akustik & Raum AG wird neu die acsono ag. Parallel zur Namensänderung steht dem Unternehmen mit dem finalen Umzug der Produktion von Olten nach Rothrist ein weiterer Meilenstein bevor. 

mehr

weitere Artikel zum Thema:

Wirtschaft