Der Wald und die Nutzung des Holzes haben einen grossen Einfluss auf das Klima

Der Wald und die Nutzung des Holzes haben einen grossen Einfluss auf das Klima. Bild: Michi Läuchli

Das Bundesamt für Umweltschutz (Bafu) hat Erkenntnisse zu den Klimaleistungen der Waldbewirtschaftung und Holzverwendung in der Schweiz veröffentlicht. Die CO2-Sequestrierung im Wald, also das Einfangen und die Speicherung von atmosphärischem CO2, hat gemäss der Studie den grössten Einfluss auf die Klimaleistung. 

In einer Publikation hat das Bundesamt für Umweltschutz (Bafu) die Erkenntnisse zu den Klimaleistungen der Waldbewirtschaftung und Holzverwendung in der Schweiz veröffentlicht. Im Zentrum der Studie stehen drei sogenannte 3S-Klimaleistungen: die Sequestrierung von CO2 im Wald (Einfangen und Speicherung von atmosphärischem CO2), die Speicherung von Kohlenstoff in Holzprodukten sowie die Substitution von emissionsintensiveren Produkten und fossilen Energieträgern durch Holz.

Wirksame Kaskadennutzung

Die Studie zeigt auf, dass die CO2-Sequestrierung im Wald den grössten Einfluss auf die Klimaleistung hat, während die Speicherung in Holzprodukten und Substitutionseffekte klar geringer ausfallen. Nur 15 Prozent des Kohlenstoffs aus gefällten Bäumen werden in langlebigen Holzprodukten gebunden. Holz kann durch Substitution kurzfristig CO2 einsparen – rund 730 kg pro m3 bei materieller und 575 kg bei energetischer Nutzung. Doch das Potenzial sinkt langfristig durch die Dekarbonisierung anderer Sektoren.

Besonders wirksam ist die Kaskadennutzung, bei der Holz mehrfach stofflich genutzt und erst am Ende energetisch verwertet wird. Dadurch verlängert sich die Kohlenstoffspeicherung, und die Substitutionseffekte treten mehrfach auf. Die Klimaleistungen unterscheiden sich je nach Betrachtungsrahmen: Exporte mindern die nationale CO2-Speicherung, während Importe die Substitution erhöhen können. Daher ist es wichtig, Klimawirkungen national wie auch global zu betrachten, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.

Die Studie empfiehlt eine ganzheitliche Betrachtung von Wald und Holz sowie eine naturnahe Waldbewirtschaftung, um die CO2-Sequestrierung langfristig zu sichern. Mehr Kohlenstoff soll in langlebige Holzprodukte verlagert und die stoffliche Nutzung, speziell von Laubholz und minderwertigen Qualitäten, ausgebaut werden.

Synergien konsequent nutzen

Insgesamt zeigt die Studie, dass die grösste Klimawirkung vom Wald selbst ausgeht. Eine adaptive Bewirtschaftung, die Förderung langlebiger Holzprodukte und eine effiziente Nutzung des Rohstoffs sind entscheidend, um das verbleibende Substitutionspotenzial zu nutzen und die Klimaleistung des Schweizer Wald- und Holzsektors dauerhaft zu stärken. Die Synergien zwischen Klimaschutz, Biodiversität und nachhaltiger Holznutzung müssen konsequent ausgeschöpft werden, um den Beitrag des Sektors zu den Netto-Null-Zielen der Schweiz zu sichern.

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SZ

Veröffentlichung: 16. Oktober 2025 / Ausgabe 42/2025

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