Wie wird die Digitalisierung im Alltag umgesetzt und wo gibt es noch Potenzial?


Das Podium: Basil Gasser (v.l.), Luca Föhn, Moderator Noah Gautschi, Daniel Bolliger und Tobias Cervinka. Bild: Monika Hurni
Das Podium: Basil Gasser (v.l.), Luca Föhn, Moderator Noah Gautschi, Daniel Bolliger und Tobias Cervinka. Bild: Monika Hurni
Messe Holz. Am zweiten Tag der Messe Holz bot das Innovationsforum die Bühne für eine Podiumsdiskussion zum Thema «Digitalisierung in der Holzbranche - Chancen nutzen, Zukunft gestalten». Vier Experten gaben Einblick in die aktuelle Entwicklung.
«Die Digitalisierung ist längst kein Zukunftsthema mehr», sagt Moderator Noah Gautschi bei seiner Einleitung. Sie bestimme bereits heute, wie effizient ein Betrieb sei, verändere Arbeitsprozesse, Geschäftsmodelle und die Anforderungen an die Mitarbeitenden. Mit seinen Gästen diskutiert der stellvertretende Chefredaktor und Leiter Online der Schreinerzeitung am Podium, wie die Digitalisierung im Alltag umgesetzt wird und wo noch Potenzial für Entwicklung besteht.
Die Branche sei aktuell sehr divers, genau wie das Handwerk selber, meint Basil Gasser. Der Geschäftsführer der Gawo Gasser AG aus dem luzernischen Wolhusen setzt mit seinem Betrieb sehr stark auf die Digitalisierung und achtet bereits bei der Auswahl seiner Mitarbeitenden auf diesen Aspekt. Wichtig sei das Mindset der Personen. Es brauche den Mut, die Prozesse immer wieder zu hinterfragen, sowie die Neugier und die Lust, ungewohnte Wege zu gehen und sich neue Kompetenzen anzueignen.
Ähnlich sieht das Luca Föhn. Ein entscheidender Faktor für eine erfolgversprechende Transformation ist für den Mitinhaber und COO der Borm-Informatik AG aus Schwyz, die richtige Vorgehensweise. «Es ist unabdingbar, die eigenen Prozesse ganz genau zu kennen und für sich zu definieren, welche Bedürfnisse abgedeckt werden sollen, bevor man sich mit möglichen Tools auseinandersetzt», ist er überzeugt. Denn fokussiere man zu früh auf die Umsetzung, so fehle die Flexibilität. Und genau diese Flexibilität sei entscheidend, ergänzt Basil Gasser, denn jeder Betrieb sei unterschiedlich und müsse für sich selber den richtigen Weg finden.
Mit dem Lehrgang «Spezialist:in Betriebsdigitalisierung» hat der VSSM gemeinsam mit dem Weiterbildungszentrum Lenzburg (WBZ) auf die schnelle Entwicklung in der digitalen Transformation reagiert. «Wir haben in der Branche nach den Bedürfnissen gefragt und es hat sich gezeigt, dass eine solche Weiterbildung auf grosses Interesse stösst», sagt Tobias Cervinka, Leiter Weiterbildung beim VSSM. «Die Entwicklung der Verbandsabschlüsse haben wir selber in der Hand und konnten so sehr schnell agieren», erklärt Cervinka. Demnächst bietet das WBZ Lenzburg den Kurs als Pilotprojekt an.
Daniel Bolliger, Innovationsmanager und Leiter Schreinerweiterbildung beim WBZ, freut sich darauf, der Branche ein komplett neues Format anbieten zu können. Die Weiterbildung eigne sich grundsätzlich, für alle Vertreter der Branche, Voraussetzung sei, aber eine gewisse Neugier und die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen. «Der Lehrgang soll das Selbstbewusstsein der Absolvierenden und deren Stellung im Betrieb stärken», sagt er. Geplant sind im Zuge des Lehrgangs auch Präsenzseminare. «Der direkte Austausch ist eine wertvolle Ergänzung zum digitalen Lernen», meint Cervinka. Und genau so ist es auch im Berufsleben: Um Erfolg zu haben, gilt es, die richtige Mischung zu finden.
Monika Hurni
Veröffentlichung: 16. Oktober 2025
Das Bundesamt für Umweltschutz (Bafu) hat Erkenntnisse zu den Klimaleistungen der Waldbewirtschaftung und Holzverwendung in der Schweiz veröffentlicht. Die CO2-Sequestrierung im Wald, also das Einfangen und die Speicherung von atmosphärischem CO2, hat gemäss der Studie den grössten Einfluss auf die Klimaleistung.
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