«Die Arbeit wird komfortabler»

Verschiedene Firmen stellen den Mitarbeitern Exoskelette zur Verfügung. Bild: Ottobock

Andrea Schönhardt (Bild) ist verantwortlich für das Gesundheitsmanagement bei der Finger-Haus GmbH. Die Firma mit Sitz in Frankenberg (D) baut Fertighäuser und beschäftigt rund 850 Mitarbeitende. Die Berufsgruppen sind weit gefächert, beschäftigt sind zum Beispiel Architekten, Bauleiter, Maler, Schreiner, Verwaltungs- und Lagermitarbeiter. Im letzten Juli veranstaltete das Unternehmen für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Gesundheitstag, an dem das Exoskelett ausprobiert werden konnte.

Schreinerzeitung: Wie kam Finger-Haus auf das Exoskelett?
Andrea Schönhardt: Die ersten Reaktionen am Gesundheitstag waren gleich sehr positiv, sodass wir ab September 2019 zunächst drei Exoskelette für zwei Wochen auf unseren Baustellen getestet haben, ein Mitarbeiter hat daraufhin sein Exoskelett gleich behalten. Seit Anfang Dezember 2019 sind drei «Paexo Shoulder» im regulären Einsatz bei unseren Maler-Kolonnen.

Wer trägt solche Arbeitshilfen und aus welchem Grund?

Wir haben drei Maler-Kolonnen, die zwei Mitarbeiter umfassen, mit je einem «Paexo Shoulder» ausgestattet. Das Exoskelett entlastet die Maler bei der anstrengenden Überkopfarbeit, zum Beispiel beim Spachteln und Streichen an der Decke. So werden Muskeln und Gelenke im Schulterbereich spürbar geschont, und Tätigkeiten über Kopf lassen sich deutlich komfortabler ausführen. So schaffen wir einerseits gesündere Arbeitsplätze und tragen andererseits auch zur Motivation bei der Arbeit bei.
Gehört ein Exoskelett zur persönlichen Ausrüstung, oder steht es je nach Einsatz zur Verfügung?
Das Gerät wird von unterschiedlichen Personen auf der Baustelle eingesetzt, je nachdem, wer die Überkopfarbeiten übernimmt. Das «Paexo Shoulder» lässt sich hierfür einfach auf unterschiedliche Körpergrössen einstellen. Auch die Unterstützungskraft kann individuell auf Personen und Tätigkeiten angepasst werden.
Wie ist das Exoskelett im Gebrauch?

Das «Paexo Shoulder» lässt sich ähnlich wie ein Rucksack anziehen. Nach einer Eingewöhnungsphase dauert das An- und Ablegen jeweils weniger als 20 Sekunden.

Muss man die Teile warten?

Die Teile aus Textilien sind abnehmbar, waschbar und wiederverwendbar. Die Technik kann einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

www.fingerhaus.de

SL

Veröffentlichung: 09. April 2020 / Ausgabe 15/2020

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