Die unendliche Geschichte

Generationenprojekt: Kindertag aus Anlass des 175-jährigen Bestehens der Schreinerei Röthlin. Bild: Schreinerei Röthlin AG

 Die Schreinerei Röthlin im obwaldnerischen Kerns hat 2015 ihr 175-jähriges Bestehen gefeiert. Das traditionsreiche Unternehmen blickt auf ein aufregendes Jubiläumsjahr zurück – mit mehreren Festivitäten und der Geschäftsübergabe an die sechste Generation.

22 Jahre vor der Gründung der UBS und 62 Jahre, bevor sich der erste SBB-Zug in Bewegung setzte, ereignete sich auf einem Bauernhof oberhalb von Kerns OW Denkwürdiges. Johann Durrer, im Dorf bekannt als «Steini Hans», begann, an einer Hobelbank im Keller mit Handwerkzeug erste Schreinerarbeiten für Kunden zu erledigen.

Das war 1840 die Geburtsstunde der heutigen Schreinerei Röthlin. In sechster Generation wird das Unternehmen inzwischen geführt, vom 36-jährigen Lucky Röthlin, einem Nachfahren von «Steini Hans». 175 Jahre sind ein stolzes Alter, und natürlich hat das Familienunternehmen im auslaufenden Jahr auf seine riesige Tradition zurückgeschaut. Im September zum Beispiel, als die Röthlins alle ehemaligen Mitarbeiter und Lehrlinge zu einem grossen Fest in der Schreinerei einluden. Der älteste Ex-Stift, der den Anlass besuchte, hatte vor rund 70 Jahren die Schreinerlehre absolviert.

Anlässlich dieses Jubiläums ging auch die operative Leitung des Unternehmens von Vater Lukas auf Sohn Lucky Röthlin über. Sein Bruder Philipp übernahm von Mutter Maria die Leitung des Bestattungsdienstes.

Im März hatte die Schreinerei zudem einen Tag für Kinder durchgeführt. Auf einem spielerischen Parcours machten diese erste Bekanntschaft mit dem Schreinerberuf. Die Erwachsenen konnten, verteilt aufs Jahr, an Veranstaltungen zu den Themen «Kochen», «Einbruchsicherheit» und «Respektvoller Abschied beim Tod» teilnehmen.

Vom Wasserrad zur CNC-Maschine

Die lange Geschichte der Schreinerei zeichnet auch die industrielle Entwicklung in dieser Zeit nach. 1864 wurde der Stall des Bauernhauses in eine Werkstatt umgebaut, erste Maschinen wurden über ein Wasserrad im nahen Bach angetrieben. 1905 erhielt die Schreinerei einen Elektromotor. Als Meilenstein in jüngster Vergangenheit gilt der Werkstattneubau, der 2008 realisiert werden konnte und mit der Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums verbunden wurde. «Dank dieser Erweiterung konnten wir die Zukunft des Betriebs sicherstellen», sagt Lucky Röthlin.

Damit es auch in der siebten Generation weitergehen wird, hat die Familie auch noch anders vorgesorgt: Je drei Kinder haben die Brüder und ihre Partnerinnen. «Eines davon wird sich sicher für den Schreiner-beruf begeistern», sagt Lucky Röthlin.

www.schreinerei-roethlin.ch

mf

Veröffentlichung: 24. Dezember 2015 / Ausgabe 52-53/2015

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