Die Zeit war knapp

Samanta Kämpf ist konzentriert bei der Arbeit. Bild: Swiss Skills

World Skills. Möbelschreinerin Samanta Kämpf kann ihre Leistung im Vergleich zu den anderen nicht einschätzen. Die Zeit sei knapp bemessen gewesen, weshalb ihr einige Fehler passiert seien, sagte sie nach dem Wettkampf. Massivholzschreiner Jérémie Droz ist mit dem, was er abgeliefert hat, zufrieden. Bis zur Siegerehrung heute Abend heisst es warten. 

«Es war ein unglaubliches Gefühl, wie mich die Fans in den letzten Minuten unterstützt haben. Das war ein Ansporn, nochmals alles zu geben und fertig zu werden. Ich bin erleichtert, dass es vorbei ist», sagte Samanta Kämpf kurz nach Wettkampfende an den World Skills am Montagmittag. Es seien ihr einige Fehler passiert, da die Zeit für die Herstellung des Möbels recht knapp bemessen war. «Mal schauen, was daraus resultiert. Ich kann es nicht abschätzen, da ich auch nicht weiss, wie die anderen Kandidaten abgeliefert haben.» Es sei ihr jeweils nur kurz möglich gewesen, einen Blick auf die Konkurrenten neben ihr zu erhaschen. Mit ihrem Experten, Tobias Hugentobler, hat sie sich jeweils kurz autauschen können, doch auch er hat nicht gewusst, wie die anderen stehen. 

Von den 30 Möbelschreinern an der Berufs-WM ist die Thurgauerin nur eine von zwei Frauen. Südkorea hat ebenfalls eine Teilnehmerin ins Rennen geschickt. «Wir sind gut aufgenommen worden und es gab diesbezüglich keine Probleme», resümiert Kämpf. «Heute ist es nicht mehr aussergewöhnlich, dass eine Frau mitmacht.» 

Das Nationalteam hält zusammen

Samanta Kämpf schwärmt vom tollen Zusammenhalt in der Schweizer Nationalmannschaft. «Jeder unterstützt jeden, das ist sehr schön.» Die Teilnahme an den World Skills habe ihr viel gebracht, sagt sie. Neben dem Ehrzeig, den man aufbringen müsse, habe sie viel Handwerkliches, das sie in der normalen Lehre wohl nicht mitbekommen hätte, gelernt. «Das kann ich später sicher gut gebrauchen.» 

Am Donnerstag, kehrt die Thurgauerin mit dem Nationalteam in die Schweiz zurück. In der Sporthalle Ruebisbach in Kloten wartet auf die ganze Delegation ein grosser Empfang um 13.15 Uhr. Dieser ist öffentlich. Gross Zeit sich auszuruhen, hat Samanta Kämpf nach den World Skills allerdings nicht: Am kommenden Freitag muss sie schon wieder die Schulbank drücken. Der Unterricht für die Berufsmatura hat bereits wieder begonnen. 

Die Atmosphäre war genial

«Der Wettkampf war zwar hart, doch es hat sich gelohnt. Ich bin mit dem, was ich gemacht habe, zufrieden», bilanziert Massivholzschreiner Jérémie Droz. Zu was dies reicht, werde man sehen. Das Warten bis zur Siegerehrung sei etwas mühsam, «doch das geht schon». 

Auch für ihn sind die World Skills eine unglaubliche Erfahrung. «Die Atmosphäre im Village und beim Wettbewerb war genial», sagt der Waadtländer. Am ersten Tag war er einer der Nationalmannschaft, der Bundesrat Guy Parmelin persönlich getroffen hat. Gross gesprochen hat er mit dem Wirtschaftminister aber nicht, erzählt er.

Russland gefällt Droz. «Es ist schön und sympathisch hier.» Von der Berufs-WM nimmt er viele neue Erfahrungen mit. «Ich habe zum Beispiel gelernt, wie ich mit Stress umgehen kann und habe auch viel technisches Wissen gesammelt.» Es sei sozusagen magisch, was er in Kazan alles erlebt habe. «Das gibt geniale Erinnerungen.»

ndo

Veröffentlichung: 27. August 2019

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