Ein Aargauer und zwei Berner

Siegerehrung der regionalen Schreinermeisterschaften in Winterthur. Auf dem Podest: Linus Linder, Brian Thomi und Benoit Danz (von links). Bild: Thi My Lien Nguyen

Schreinermeisterschaften. Die ersten «Regionalen» in Winterthur-Oberohringen sind beendet. Gewonnen hat Brian Thomi aus Vordemwald AG vor Linus Linder (Worb BE) und Benoit Danz (La Heutte BE). Die Drei sind nun Teil des neuen Nationalteams. 

Die Freude ist gross. Brian Thomi kann es noch gar nicht richtig glauben, dass er die regionalen Schreinermeisterschaften in Winterthur-Oberohringen gewonnen hat. Mit 88,25 Punkten klassierte sich der Aargauer vor den beiden Bernern Linus Linder (87,25) und Benoit Danz (81,88). Das Aufgabenstück war ein kleiner Salontisch mit Schublade, für den sie 13 Stunden, auf zwei Tage verteilt, Zeit hatten. 

«Ich habe überhaupt  nicht mit dem Sieg gerechnet», sagt der 18-jährige Brian Thomi und strahlt. «Ich dachte nicht, dass ich es unter die ersten Drei schaffe. Ich hatte das Gefühl, dass ich im Vergleich mit den anderen hinten liege.» Während der Pause habe er jeweils geschaut, was die anderen Teilnehmer schon gemacht hätten. Dass er nun zum neunköpfigen Schreinernationalteam gehört, findet er toll. «Nächstes Jahr an den World Skills in Shanghai teilzunehmen, das wäre schon super.»

Die Nati trainiert zusammen

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Die Nati wird sich über den Sommer mehrmals treffen und gemeinsam trainieren. An den Swiss Skills in Bern Mitte September 2020 machen die neun Mitglieder die Schweizermeister unter sich aus. Die beiden Besten (Möbelschreinerin oder -schreiner sowie Massivholzschreinerin oder -schreiner) dürfen dann an die Berufs-WM. 

Auch Linus Linder und Benoit Danz strahlen. Die beiden haben als Zweiter und Dritter der «Regionalen» ebenfalls den Sprung ins Nationalkader geschafft. «Es ist ein cooles Gefühl. Das war mein Ziel», sagt der 19-jährige Danz. Das Aufgabenstück hat er zur Vorbereitung zuhause zweimal hergestellt. «Das Möbel hier ist aber klar das schönste.» Auch der 19-jährige Linder hat den Tisch vor dem Wettkampf schon zweimal trainiert. «Es ist mir gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden. Es ist ein tolles Gefühl, auf dem Podest zu stehen und zur Nati zu gehören.»

Das Niveau ist gestiegen

Die ersten Drei befinden sich alle im vierten Lehrjahr. Von den 33 Teilnehmern in Winterthur hatte es auch einige, die sich im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr als Schreiner befinden. Die Bandbreite war also gross.

«Das Niveau bei den Besten war sehr hoch, höher als in den Jahren zuvor», resümiert Tobias Hugentobler, der Chefexperte für Möbelschreiner des Verbandes Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM). Auch der Durchschnitt sei höher. «Die Teilnehmer sind immer besser vorbereitet. Ich bin mehr als zufrieden mit diesen Meisterschaften und dem Resultat.»

Sandro Mächler, Organisator der Schreinermeisterschaften und Projektleiter Grundbildung beim VSSM, dankte bei der Rangverkündigung den Teilnehmern und vor allem dem Team der Sektion Zürich. «Nach der Absage der Messe Wohga mussten wir schnell reagieren. Vielen Dank, dass ihr so flexibel wart und wir den Wettkampf ins Ausbildungszentrum verschieben konnten.» Die Messe musste wegen des bundesrätlichen Verbots für Grossanlässe ab 1000 Personen aufgrund des Coronavirus abgesagt werden. 

ndo

Die besten Zehn in Winterthur

1. Brian Thomi, Vordemwald AG, 88,25 Punkte (Lehrbetrieb Schreinerei Willisegger, Zofingen).
2. Linus Linder, Worb BE 87,25 (Stucki Küchen AG, Rüfenacht).
3. Benoit Danz, La Heutte BE, 81,88 (Baugeno Biel Genossenschaft, Biel).
4. Maio Rosatzin, Werrikon ZH, 77,92 (Holz und Werk AG, Fällanden).
5. Laurin Schütz, Boll BE, 72,75 (Röthlisberger, Gümligen).
6. Manuel Stöckli, Hermetschwil AG, 68,54 (Nerozzi + Rösch, Nesselnbach).
7. Marius Hauser, Burgdorf BE, 68,46 (Werthmüller Schreinerei, Burgdorf).
8. Louis Scheuer, Zürich, 67,38 (H.R. Vollenweider, Maur).
9. Elia Jörger, Horgen ZH, 66,42 (Schärer Schreinerei, Hirzel). 
10. Pascal Holdener, Steinen SZ, 64,97 (Strüby Holzbau AG, Seewen).

 

Veröffentlichung: 08. März 2020

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