Wird Holzdeklarationspflicht abgeschafft?


Dieser Lastwagen ist, klar ersichtlich, mit Schweizer Holz beladen. Bild: Lignum


Dieser Lastwagen ist, klar ersichtlich, mit Schweizer Holz beladen. Bild: Lignum
Seit 2012 gilt in der Schweiz die Holzdeklarationspflicht. Allerdings könnte sie vom Bund abgeschafft werden – sozusagen per Hintertür. Denn im Entlastungspaket für den Bundeshaushalt sei vorgesehen, die entsprechende Stelle zu streichen, wie ein Artikel des «Beobachters» berichtet. Der Ständerat wird nächste Woche über das Paket debattieren. Bereits 2017 hatte der Bundesrat die Deklaration von Holz abschaffen wollen, doch der «Kassensturz» hatte damals aufgezeigt, dass in fast jeder Grillkohle Tropenholz enthalten sei, ohne dass die Konsumierenden davon wussten.
Laut dem Artikel nehme der Bund einen neuen Anlauf, und zwar aus Spargründen. Die Holzdeklaration zu streichen, ist eine von über 50 Massnahmen, mit denen der Bund sparen will. Laut Recherche würden aber drei Punkte Fragen aufwerfen:
Die Abschaffung der Holzdeklaration war in der Vernehmlassung zum Sparpaket im Frühling 2025 nicht enthalten. Parteien und Verbände konnten dazu also keine Stellung nehmen. Grund sei, dass diese zu den sogenannten Massnahmen im Eigenbereich ge- höre, bei denen der Bund definiert, wie er selbst sparen könnte. Diese Pläne hat der Bundesrat erst nach der Vernehmlassung konkretisiert.
Wie der «Beobachter» schreibt, wäre der Spareffekt gering. Der Bund könnte die 80-Prozent-Stelle streichen, die kontrolliert, ob die Holzherkunft angegeben ist. Wegfallen würden zudem die Kosten, um Vertösse zu verfolgen. Das dürften rund 150 000 Franken ausmachen.
Der Bundesrat schreibt in seiner Botschaft ans Parlament: Die Deklarationspflicht zu streichen, sei für die Konsumierenden voraussichtlich eine «preisdämpfende Massnahme» und würde «vor allem die Branche entlasten». Damit will er die Räte in der laufenden Wintersession für seine Sparpläne gewinnen.
Die Lignum, Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, setzt sich nicht für eine Streichung ein. «Die Abschaffung der Deklarationspflicht ist im Entlastungspaket 2027 enthalten, dessen Beratung im Parlament noch aussteht und am 17. Dezember im Ständerat starten soll», sagt Direktorin Sandra Burlet. «Der Lignum-Vorstand spricht sich gegen die Abschaffung der Deklarationspflicht aus, wie er an seiner jüngsten Sitzung festgehalten hat.» Der VSSM ist hingegen anderer Meinung. Er steht der Holzdeklaration kritisch gegenüber und könnte gut ohne diese leben, sagt Direktor Daniel Furrer.
Veröffentlichung: 11. Dezember 2025 / Ausgabe 50/2025
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