Ein Möbel zum Abschied

Thomas Iten, Johann Schneider-Ammann und Initiant Ruedi Lustenberger (v. l.) im Bundeshaus. Bild: VSSM

Lieblingsmöbel.  Seit der Abschiedsrede von alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann weiss das ganze Land, welches Möbel er nicht mag: das Rednerpult. Der VSSM schenkt ihm deshalb sein Lieblingsmöbel.

Die Schlussworte von Bundesrat Johann Schneider-Ammann im Dezember boten so etwas wie den parlamentarischen Höhepunkt des Jahres 2018. «Wenn Sie mich fragen, welches mein Lieblingsmöbel ist, käme mir bestimmt kein Rednerpult in den Sinn», sagte er und erntete dafür schallendes Lachen der Vereinigten Bundesversammlung. Das war Absicht, denn der Satz war eine selbstironische Anspielung an seine manchmal etwas ungelenke Rhetorik. Die Kunst der Rede gehörte nicht zu den ganz grossen Stärken des Magistraten.

Die Aussage war so überraschend und komisch zugleich, dass mehrere Redaktionen sie umgehend aufnahmen in ihre Sammlungen der lustigsten Momente im Bundeshaus. Auch den Verantwortlichen des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) ist das Zitat natürlich nicht entgangen. Allen voran dem VSSM-Ehrenpräsidenten Ruedi Lustenberger, der als ehemaliger Nationalrat und Nationalratspräsident immer noch gute Beziehungen unterhält ins Bundeshaus. Auf seine Initiative hin reiste noch vor Ende der Amtszeit Schneider-Ammanns Ende Dezember eine kleine VSSM-Delegation nach Bern, um den abtretenden Bundesrat mit einem Geschenk zu überraschen. VSSM-Zentralpräsident Thomas Iten überreichte Schneider-Ammann im Namen des Schreinermeis- terverbands einen Gutschein für dessen Lieblingsmöbel. «Wir möchten dem abtretenden Bundesrat zum Abschied und als Dank für seinen Einsatz für das duale Berufsbildungssystem ein Möbel schreinern», sagte Iten. Schneider-Ammann war als Volkswirtschaftsminister auch Verantwortlicher für die Berufsbildung.

Viel Sympathie für den Schreinerberuf

Der VSSM hat mit dem Geschenk zudem eine Brücke geschlagen zu früheren Aussagen Schneider-Ammanns, die dessen Sympathie für das Schreinerhandwerk bezeugten. Er wolle nach der politischen Karriere eine Schreinerei betreiben und handwerklich tätig sein, wurde er nach seiner Rücktrittsankündigung im Herbst zitiert.

Welches Möbel sein Lieblingsmöbel sei, wollte Schneider-Ammann übrigens nicht verraten. «Ich habe meiner Frau versprochen, solche Sachen künftig gemeinsam zu entscheiden», sagte er. Die Schreiner müssen sich noch etwas gedulden, bevor sie mit der Produktion beginnen können.

www.vssm.ch

mf

Veröffentlichung: 10. Januar 2019 / Ausgabe 1-2/2019

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