Ein Wettbewerb erweitert den Horizont

Siegerehrung der Gruppe Möbelschreiner. Dass in diesem «Männerberuf» eine junge Dame, Silvia Felix aus Bremgarten bei Bern, die Goldmedaille errang, wurde mit besonderem Applaus zur Kenntnis genommen. Bild: Archiv SchreinerZeitung

Weltmeisterschaft.  Vergangenen Monat durfte sich die Schreinerbranche über einen Schweizer Sieg bei den Berufsweltmeisterschaften freuen. So auch vor 45 Jahren. Damals holte sich mit Silvia Felix in der Sparte der Schreiner zum ersten und bisher einzigen Mal eine Frau den Titel.

Seit 62 Jahren gibt es sie, die Internationalen Berufswettbewerbe. Was als Wettkampf zwischen Portugal und Spanien begann, wurde zur «Olympiade der Arbeit» und schliesslich zu den «World Skills». Mit Stolz berichtete die SchreinerZeitung am 9. August 1968 über die ersten Berufsmeisterschaften im eigenen Land:

«Junge Berufsarbeiter, und zwar möglichst die besten des Landes, sollten die Gelegenheit erhalten, ihre eigenen Fertigkeiten mit dem Können ausländischer Kollegen zu messen. Die Idee zur ‹Olympiade der Arbeit› fand rasch Freunde in weiteren Ländern. In diesem Jahr nun hatten wir erstmals die Möglichkeit, bei uns in der Schweiz junge Leute aus 14 Ländern und doppelt so vielen Berufen bei ihrem Wettkampf zu beobachten. Dass die Teilnahme für die Auserkorenen zum bleibenden, unvergesslichen Erlebnis wird und sie lehrt, die Berufskollegen anderer Länder und deren Leistungen zu achten und zu schätzen, ist unbestritten. Jeden freundschaftlichen Kontakt über die Grenzen hinweg aber darf man als kleinen Beitrag zu einer besseren Verständigung unter den Völkern betrachten.

Einmarsch zur Nationalhymne

Die feierliche Eröffnung des 17. Internationalen Berufswettbewerbes fand im Kursaal in Bern statt. Die Wettbewerbsteilnehmer marschierten – Land für Land in geschlossener Formation, mit der Fahne an der Spitze – unter den Klängen der jeweiligen Nationalhymne in den Saal. Der Präsident des OK begrüsste die jungen Leute als die berufliche Elite von morgen, welche die Zeit nutzen möge, um den beruflichen und menschlichen Horizont zu erweitern.

Zwei ‹Besucherattraktionen›

Des grössten Besucherinteresses durfte sich der Möbelschreiner aus Japan erfreuen, der, auf seiner am Boden liegenden Hobelbankplatte sitzend, umgeben von einer unwahrscheinlich vielseitigen Werkzeugauslage, konzentriert und ruhig arbeitete.

Die zweite ‹Attraktion› der Möbelschreinergruppe war zweifellos die charmante junge Dame, die sich weder von ihren männlichen Mitkonkurrenten noch von den Besuchern aus der Ruhe bringen liess.»

www.schreinerzeitung.ch

Veröffentlichung: 15. August 2013 / Ausgabe 33/2013

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