Eine Schleifmaschine mit Blaulicht
Ein blauer Lichtstreifen am Einlauf zeigt an, wo zuletzt etwas durchlief, und verbessert so die Ausnutzung des Schleifbandes. Bild: Robert Kittel
PaidPost. Vor der Anschaffung einer neuen Breitbandschleifmaschine stellte sich der Südtiroler Schreiner Piazzi die Frage: «Quer oder doch diagonal?» Nach gründlicher Evaluation fiel die Wahl auf eine Maschine von Kündig - Personal und Chef sind begeistert.
Die Designkompetenz Südtiroler Schreiner steht ausser Frage und manifestiert sich gerade bei der Schreinerei Piazzi mit gleich zwei starken Designerinnen aufs Schönste. Wer da indes lediglich «Alpenbarock» mit rustikalen und gebürsteten Oberflächen vermutet, liegt gründlich daneben – klare minimalistische Formen und glatte Oberflächen dominieren. Eben deswegen hat sich Thomas Piazzi jüngst für die Anschaffung einer Perfect-Breitbandschleifmaschine von Kündig entschieden. Mit ihrem Diagonalschleifverfahren habe sie eindeutige Vorteile gegenüber üblichen Maschinen, berichtet er.
Der Ausblick aus dem Büro des Chefs ist atemberaubend. Die 1976 von Heinrich Piazzi gegründete Schreinerei liegt oberhalb von Tisens am Berg, seit 2002 führt sie Thomas Piazzi. Zwei Drittel der Aufträge kämen von Privaten, dazu noch was von der öffentlichen Hand, Gastronomie und Hotellerie: «Wir können alles. Boden, Decken, Türen und Innenausbau», zählt Piazzi auf. Er ist keiner, der viel mit Halbfertigprodukten am Hut hat. «Wir machen alles selber, sogar die Schubladen.» Insgesamt elf Mitarbeiter zählt er auf: «Sieben in der Werkstatt und Montage, drei für Planung und Arbeitsvorbereitung.» Und seine Mutter sorge dafür, dass immer gut geheizt sei «Sie sägt das Brennholz und verwertet nachhaltig jeden noch so kleinen Rest.»
Die maschinelle Ausstattung im 1981 errichteten Werkstattgebäude ist gediegen, auch eine Breitband war vorhanden: «Ich liebäugelte daher mit einer neuen Plattensäge, vorzugsweise von einem Schweizer Hersteller.» Seine Mitarbeiter hatten allerdings andere Prioritäten und drängten ihn zum Austausch der Breitband: «Womit sie natürlich recht hatten, man merkte ihr nach 20 Jahren ihr Alter deutlich an.» Die «Macchina» sei recht umständlich und wenig präzise gewesen und: «Wir mussten sehr viel von Hand nachschleifen.» Also sah sich Piazzi einige deutsche Anbieter an, störte sich aber an der zum Teil komplizierten Bedienung. «Für richtig feine Oberflächen wurde mir zudem oft ein drittes Aggregat mit Querband empfohlen.» Nun verlange die aktuelle Mode aber beispielsweise quer furnierte Türblätter mit einem beschlagseitig stehenden Furnierfries. «Das heisst, du hast wieder das Problem, dass zwar eine Richtung gut geschliffen wird, aber in der anderen hast du Schleifriefen.»
Diagonal ist die Lösung
In Italien sei das Diagonal-Schleifverfahren von Kündig seiner Ansicht nach zu Unrecht viel zu wenig bekannt: «Dabei löst es gleich mehrere Forderungen einer richtig feinen Oberfläche. Es gibt kaum Riefen wie bei einem herkömmlich längs laufenden Band. Die Streifen, wo sich das Band beim wiederholten Schleifen zusetzt, treten weniger auf, und die Maserungsrichtung ist eigentlich egal.» Mit einer Kündig-Diagonalschleifmaschine könne man gleichzeitig Längs- und Querholz schleifen «und hat dabei keine sichtbaren Schleifspuren».
Dabei sei dieses Schleifverfahren, das nur Kündig biete, für den Praktiker einleuchtend: «Was mache ich denn, wenn ich mit dem Handbandschleifer putze? Ich halte ihn schräg, dann ist das Band griffiger und verklebt weniger.» Durch die Schrägstellung des Schleifbandes sind die einzelnen Schleifkörner, besonders jene, die ein wenig vorstehen und deshalb Schleifriefen verursachen, nur über eine ganz kurze Strecke – viel kürzer als beim Längsschleifen – im Eingriff. Ergo reduzieren sich auch die Schleifspuren deutlich, und das Schleifband wird besser ausgenutzt. «Was auch in der Arbeitsleistung spürbar wird», sagt Piazzi: «Wir haben zum Beispiel gestern in nur einer Stunde 80 Türblätter mit Quer- und Längsfurnier absolut perfekt geschliffen.»
Die Vorführung gab den Ausschlag
Wenn es damals noch nötig gewesen wäre, ihn zu überzeugen, die Vorführung gab vollends den Ausschlag, hält Piazzi fest: «Die Qualität der Arbeitsproben war so beeindruckend. Aber auch das praktische Arbeiten – alles wirkte durchdacht, beispielsweise die automatische Schleifbandkompensation oder auch diese Anzeige der Schleifbandnutzung.» Nützliche Details eben, man beschicke das Schleifband ja instinktiv abwechselnd an verschiedenen Stellen, «aber die Kündig zeigt dir eben an, wo man am meisten durchgelassen hat, das ist wirklich komfortabel.» Das optionale LED-Paket der Kündig Perfect macht das möglich, neben einer Beleuchtung der Aggregate, die durch die geschlossene Plexiglastür die eingelegte Körnung erkennen lässt, hat die Maschine am Einlauf eine Zeile «Blaulicht», die durch unterschiedliche Helligkeiten die Schleifband-Ausnutzung anzeigt. Dieser Komfort der modernen Breitbandschleifmaschine sei schon «eine ganz andere Liga als bei unserer 20 Jahre alten Maschine».Also habe er bei Kündig angefragt und nachgerade «blitzartig ein Angebot erhalten». Das Schöne dabei: «Stefan Schöttli hat sich wirklich um uns bemüht. Er schaut jetzt noch, nach dem Verkauf, von Zeit zu Zeit vorbei, um zu sehen, ob alles passt.»
Steuerung 4.0 der nächsten Generation
Ob eine Maschine gut bedienbar sei, hänge von der Steuerung ab, ist Piazzi überzeugt: «Du erkennst das meist an den langjährigen Mitarbeitern. Wenn einer, der sonst mit Computern und Smartphones nichts zu tun haben will, nach kurzer Einweisung auf Anhieb zurechtkommt, dann ist das gut.» Nicht nur das: Die Steuerung der Perfect 1350 REd-L sei «4.0-ready», soll heissen: «Dass eine Fernwartung – und damit sofortiger Support – möglich ist oder über entsprechende Schnittstellen die Vernetzung mit einer ERP-Software oder anderen Anlagen aufrüstbar wäre. Ich könnte mit ihr also bis zur industriellen Fertigungslinie mit Prozessleitrechner wachsen, weil Kündig nicht zwischen Handwerks- oder Industriemaschine unterscheidet und prinzipiell alles möglichst langlebig baut.»
Gut für die nächsten 25 Jahre
Bei Kündig stimme alles: «Das Gesamtpaket ist entscheidend – sie ist langlebig und wahrscheinlich gut für die nächsten 25 Jahre, die Leistung und der Service sind exzellent. Und die Mitarbeiter mögen die Kündig, weil sie ihnen viel unangenehme Arbeit erspart – wir sind sehr zufrieden damit.»
Veröffentlichung: 08. März 2024 / Ausgabe 9/2024
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