Eine zeitgemässe Nachbildung

Modernes Restaurant in altehrwürdigemGebäude: Die Fluchtwegtür wurde zeitgemäss nachgebaut. Bild: Frank Türen AG

Eine zeitgemässe Nachbildung

Die imposante Durchgangstür steht – oder hängt – in einem altehrwürdigen Gebäude: Das Burgerspital Bern gilt als der schönste Barockbau der Hauptstadt. Es wurde im Jahr 1742 nach zehnjähriger Bauzeit fertiggestellt. In seinem Parterre beherbergt es nebst anderen Räumlichkeiten das Restaurant «Toi et Moi», dessen Einrichtung gut in das betagte Gebäude passt. Beispielsweise mit dem Sessel Juju aus der Sushi-Kollektion der italienischen Polstermanufaktur Moroso. Ein auffälliges Möbel mit orientalischen Einflüssen, das mit seinen verzierungsreichen, farbenfrohen Stoffmustern gut und gerne auch der barocken Zeitepoche entstammen könnte.

Originalnahe Nachbildung

Bei der Durchgangs- und Fluchtwegtür, die vom Restaurant in eine Art Kreuzgang führt, haben sich die städtische Denkmalpflege und die Architekten für eine Nachbildung entschieden.

Die Tür musste nicht nur brandschutztechnischen Anforderungen genügen, sondern auch den Schall aufhalten. Das sei mit der 68 mm dicken Holztür problemlos möglich, erklärt Christian Imhasly, Leiter Entwicklung bei der Frank Türen AG aus Buochs NW. Obwohl es sich um eine Einzelanfertigung handle, habe es bei der vorliegenden Tür keine Objektzulassung gebraucht. Dies aufgrund der Möglichkeit, lediglich Konstruktionen zu wählen, welche werkseitig in aufwendigen Testverfahren bereits als brandschutztauglich befunden worden waren. So entsprechen die Füllungen nicht nur den Brandschutzvorschriften, sondern sind auch akustisch wirksam.

Sämtliche Profile wurden originalgetreu nachgebildet, auch die Stege am halbrunden Oblicht. «Dafür mussten wir extra Messer anfertigen lassen», sagt Imhasly.

Modernes Detail

Bei der Innentür handelt es sich um eine Rahmentür. Diese wurde von der Restaurant-Seite aus an das Sandstein-Mauerwerk angeschlagen – für den Fall eines Brandes mit zwischenliegenden Intumex-Bändern. Quasi um zu zeigen, dass es sich nicht mehr um die Originaltür handelt, wählten die Verantwortlichen die moderne Drückergarnitur «Basel» von Glutz.

Als Zugang zum Restaurant kann die Tür deshalb problemlos besichtigt werden – wie auch etliche andere Teile des angeblich schönsten Barockbaus von Bern. Bei einigen Teilen handelt es sich um fachmännisch restaurierte Originale, bei anderen um zeitgemässe Nachbildungen.

www.frank-tueren.ch

mw

Veröffentlichung: 25. Mai 2023 / Ausgabe 21/2023

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