Einfach souverän besser

Verschiedene, kleine Korpusse übereinander ergeben eine sehr individuell gestaltete Schrankzeile. Bild: Andreas Brinkmann

Hausmesse.  Wer vergangene Woche an die mittlerweile vier Standorte der Möbelmesse Schwyz gefahren ist, dem wurde einiges geboten, was qualitative Optimierungen anbelangt. Ganz im Sinne des Zeitgeists zeigten die Aussteller sehr gezielte und bewusste Veränderungen.

Gerade bei Herstellern von Produkten, die diese nicht direkt ihren Endkunden vorstellen können, sind Messen für die Fachhändler ausserordentlich wichtig. Dort fallen dann auch massgebende Entscheide, wie und mit welchen Produkten es weitergeht, zu welchen Konditionen wie weit geliefert werden soll und kann.

Der Möbelmarkt hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschärft, ohne dass viele Endkunden das wahrscheinlich mitbekommen haben. Gemessen an anderen Gütern sind die zum Wohnen erforderlichen Möbel oft recht günstig zu bekommen. Hohe Händlermargen machen den Produktionsbetrieben zudem vermehrt zu schaffen. Dennoch ist der Erfindungsgeist der Möbelentwickler ungebrochen, und es ist immer wieder erstaunlich, in welche Richtungen neue Entwicklungen gehen.

Grösser, aber mit wechselnden Spielern

An der diesjährigen Möbelmesse Schwyz, die letzte Woche in Rothenthurm, Steinen und Muotathal stattgefunden hat, zeigte schon der Blick auf die Teilnehmerliste, dass es Veränderungen gegeben hat. Mit 16 Ausstellern konnte die Messe um 5 Namen zulegen. Es fehlten aber auch ein paar Firmen, die schon viele Jahre mit dabei waren und sich nun wohl für andere Präsentationsrahmen entschieden haben.

Konsequent durchstrukturiert

Schon die Firma MAB Möbel AG in Muotathal machte deutlich, dass es ihnen nicht nur um neue Modelle ging, sondern um einen qualitativen Mehrwert, der dem Endkunden alle Möglichkeiten gibt und dem Händler seine Arbeit einfacher macht. Die Firma hat ihre drei Schrankprogramme vollständig überarbeitet, sodass sie nun technisch eine identische Basis haben, welche eine Unmenge von Lösungen auf einfache Weise möglich macht. Drei Höhen und sieben Breiten als jeweils vollständige Korpusse auf einer durchlaufenden Sockelplatte lassen Zusammenstellungen zu, die fast allen Räumen gerecht werden. So sind selbst miteinander bündige Elemente mit und ohne Front möglich.

Da auch die Ausbaukomponenten im Inneren der Schränke im eigenen Betrieb hergestellt werden, sind selbst individuelle Grössen in Höhe und Breite zu festen, günstigen Konditionen realisierbar. Die Optimierungen erlauben jetzt einen Produktionsdurchlauf von Stückzahl eins. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, welche der gebotenen Farben, Furniere oder sogar Bespannungen an welchen Elementen vorkommen.

Den Komfort im Fokus

In Steinen bei der Horst AG entstehen Polstermöbel der Linie «Horst Collection», die mit etwas konservativeren Designs und kleineren Abmessungen in ebensolchen Häusern schöne Einrichtungsmöglichkeiten bieten. Mit der zweiten Linie «Artanova Switzerland» fertigt die Firma ausladende, moderne Modelle für grossflächige Räume. Da beide Linien im gleichen Haus hergestellt werden, bleibt die Ausführungsqualität durchgehend hochwertig. Das, und die hohe Flexibilität bei den Polsterarbeiten, ist dem Unternehmen sehr wichtig. Man ist stolz darauf, mit allen möglichen Stoffen und auch dicken Ledern individuelle Wünsche erfüllen zu können. Entsprechend wurde der Fokus bei den Exponaten auf die hohe Sitzqualität durch spezielle Polsterungen gelegt.

Einen hohen Stellenwert bei den Polstermöbeln haben heute Bezugsstoffe, bei denen die miteinander verwobenen Garne gut erkenn- und fühlbar sind. Der Stoffhersteller Rohleder zeigte mit seiner Linie «Q2 Second Life» äusserst widerstandsfähige, kreislauffähige Bezugsstoffe. Diese haben unter anderem erstaunliche Pflege- und Reinigungseigenschaften – und das ohne chemische Zusätze.

Ausstellerkooperation

Neu zeigten die Bischofberger Handels AG aus Baar ZG und die TR Möbelagentur GmbH gemeinsam in Steinen Schränke der italienischen Marke Novamobili, Betten der deutschen Marke Femira und Polstermöbel von Valmori aus Italien.

Bei den Schränken waren die dezent wirkenden Verbinder mit direktem Stellfusszugriff auffallend unauffällig. Die Kopfhaupte der Polsterbetten bestanden aus traditionell gepolsterten Rahmen, und die Herstellerfirma bietet auch die Möglichkeit, dass bei den verstellbaren Kopf- und Fussteilen der sich öffnende Keil von innen verdeckt wird. Nach hinten schwenkbare Rückenteile sorgten bei den Sofas für bedeutend mehr Sitztiefe.

Die M. + W. Bacher GmbH aus Deutschland zeigte unter anderem ihren Tisch «Aiden» und den dazupassenden Stuhl «Acos» mit überkreuzten Beinen aus Massivholz.

Orientalisch angehaucht

Da der Polstermöbelhersteller Leu S.à r.l. in Rothenthurm einen neuen fixen Ausstellungsraum bezogen hat, konnten auf seiner bisherigen Ausstellungsfläche bei der Lüönd Wohncollection AG andere Firmen ihre Produkte zeigen. Mit TerrArte war der Teppichbereich der Naturo Flooring AG aus Sursee LU vertreten.

Orientalisch inspirierte Polstermöbel und Beistelltische für ein modernes Zuhause, wurden am Stand der Firma Divanocasa aus Wangen SZ gezeigt. Mit einer Unmenge von Stoffmustern und Kombinationsmöglichkeiten lassen sich verschieden hohe und variable Polstermöbel, von ganz schlicht bis grellbunt, zusammenstellen.

Der Gastgeber, die Lüönd Wohncollection AG, zeigte, dass sich auch Bettwangen von Modellen aus Holz mit Leder oder alle Arten von Stoffen bespannen lassen und so ganz neue Wirkungen zeigen.

Viele besondere Aspekte führen letztendlich zu einer Fülle an Mehrwert für die Endkunden und zu variableren Angeboten für die Händler.

www.moebelmesse-schwyz.ch

Andreas Brinkmann

Veröffentlichung: 02. November 2023 / Ausgabe 44/2023

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