Möbel mit Inspiration


Adamou Bissala fertigt im afrikanischen Niger mit Leidenschaft Objekte aus Holz. Bild: Borm-Informatik


Adamou Bissala fertigt im afrikanischen Niger mit Leidenschaft Objekte aus Holz. Bild: Borm-Informatik
PaidPost. Das Handwerk ist in der afrikanischen Kultur verwurzelt. Am Design-Wettbewerb der Borm-Informatik AG in Zusammenarbeit mit der Stiftung SOS-Kinderdorf haben Lernende aus Niger ihr Können bewiesen und sich so ein Stipendium gesichert.
«Hallo, ich bin Adamou Bissala», stellt sich der Werkstattleiter des Ateliers im Stadtteil «Aeroport 2» im afrikanischen Niger vor. Er hat zwischen 1996 und 2001 eine fünfjährige Ausbildung zum Schreiner gemacht und an verschiedenen Schulungen in der Hauptstadt Niamey teilgenommen. Seine Werkstatt besteht aus einer Schreinerei, Malerei und einem Ausstellungsraum.
Hergestellt werden Betten, Bücherregale, Schränke, Tische, Stühle und weitere Möbel. Auf Kundenanfragen werden auch Reparaturen erledigt und Kunsthandwerke wie Statuetten geschaffen.
Bissala beschäftigt sieben Mitarbeitende und neun Lernende. Zwei dieser Lernenden haben für das Projekt bzw. den Design-Wettbewerb die besten Laufrad-Entwürfe skizziert und nun ein Stipendium nach ihrer Weiterbildung gewonnen. Bissalas Angestellte werden nach den ausgeführten Aufgaben oder hergestellten Objekten bezahlt. Ein festangestellter Mitarbeiter erhält monatlich ein Gehalt von 75'000 CFA-Francs, was umgerechnet etwa 125 Franken sind. Die Auszubildenden erhalten 2'000 CFAF (3.35 Franken) pro Woche und 200 CFAF (33 Rp.) für das tägliche Mittagessen.
«Ich entwerfe die Möbel nach meiner persönlichen Inspiration», sagt Bissala. Für seine Kundschaft gibt es Fotoalben der bereits hergestellten Objekte zur Veranschaulichung. Dies erleichtert die Auswahl eines passenden Modells entsprechend den Farb- , Form- und Preis-Vorstellungen der Kunden. Bissala ist nebst den Designs für die Bestellung des Materials und die Produktion verantwortlich. Er arbeitet am liebsten mit der Oberfräse, weil sie einfach zu bedienen ist und ihm ein schnelles Arbeiten ermöglicht. Seine Werkstatt ist modern eingerichtet und mit gutem Werkzeug ausgestattet.
«Das Handwerk beansprucht viel Zeit.» Ein Vorteil der handwerklichen Produktion ist auch in Afrika die Langlebigkeit. Die Möbel, welche das Atelier fertigt, halten mindestens zehn Jahre. Man investiert daher viel Aufwand – oft hängt dieser auch mit der jeweiligen Kultur zusammen. Im Niger leben rund acht grössere Volksstämme, sogenannte Ethnien. Diese besitzen typische kulturelle Eigenschaften und Muster, welche bei der Herstellung traditioneller Möbel und Schnitzereien berücksichtigt werden müssen. Die Menschen im Niger kaufen laut Bissala häufig Möbelstücke mit modernem Design, wobei sich hier modern auf importierte und meist vorfabrizierte Billigware im Gegensatz zu massiv und lokal hergestellten Möbelstücken bezieht. Importierte Objekte werden bevorzugt, da sie sehr schön, jedoch auf lange Sicht gesehen kaum haltbar sind. Glücklicherweise können solche Objekte von Schreinern kopiert werden. Demnach ist es erfreulich zu sehen, dass ein wachsender und kaufkräftiger Kundenstamm wieder zunehmend lokal hergestellte und nachhaltige Möbel bevorzugt. Bissala und sein Team arbeiten sehr pflichtbewusst und halten Termine und Qualität jederzeit ein, um sich mit diesen Eigenschaften von ihren Mitbewerbern und der Massenproduktion abzuheben. «Unser Handwerk geht weiterhin mit der Zeit, und dies erfordert zukünftig weitere Modelle, Materialien sowie modernere Herstellungsvarianten.»
Aus dem Projekt «Designed in Africa – Made in Switzerland» sind über 30 Laufräder, sogenannte «Pousse Pousse» entstanden. Ende Jahr werden die Laufräder Kindern in Afrika Freude bereiten. Weitere Informationen unter www.soskinderdorf.borm.ch
Borm-Informatik AG
Postfach 58
6431 Schwyz
Telefon 041 817 79 00
beatrice.annen[at]borm[dot]ch
Veröffentlichung: 30. September 2021 / Ausgabe 37/2021
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