Exoskelett für Behinderte

Grafik: Clinatec

Forscher am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Grenoble (F) haben im Herbst 2019 ein Exoskelett für Querschnittgelähmte gebaut. Die Patienten können über Gedanken ihre Arme und Beine bewegen. Die bahnbrechende Erfindung ist aber in diesem Fall nicht das Exoskelett selbst, sondern ein Implantat, dass die Gehirnaktivität kabellos überträgt.

Gedanken steuern den Roboter

Zwei solche Geräte, eines rechts und eines links, werden dem Patienten chirurgisch auf der Oberfläche des Gehirns platziert. Die Elektroden nehmen den Bewegungsgedanken des Patienten auf und senden ihn an einen Computer, wo er dekodiert wird. Hier leitet ein ausgeklügelter, maschineller Lernalgorithmus die beabsichtigten Bewegungen hinter den Rohdaten ab – Arm oder Bein, links oder rechts, oben oder unten. Eine speziell entwickelte Software ist dann in der Lage, diese Anweisungen zu nutzen, um das Exoskelett tatsächlich in Echtzeit zu steuern.

Diese Technologie ist ein Fortschritt gegenüber früheren Versionen eines Implantats, welches das Nervensystem mit einem Computer verbunden und sich auf die Steuerung einer einzelnen Extremität beschränkt hat.

www.clinatec.fr

SL

Veröffentlichung: 09. April 2020 / Ausgabe 15/2020

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