Franke stösst «Water Systems» ab

Franke Water Systems gehört neu dem Eigenkapitalinvestor Equistone. Bild: Franke Gruppe

Verkauf. Die Franke Gruppe veräussert ihre Division «Franke Water Systems», zu welcher auch die Schweizer Traditionsmarke KWC gehört. Der Grund dafür ist rein strategisch.

Die Schweizer Franke Gruppe mit Hauptsitz im aargauischen Aarburg hat entschieden, ihr ganzes Geschäftsfeld «Franke Water Systems» zu verkaufen. Dazu gehören die beiden Geschäftseinheiten «KWC Group», Herstellerin für exklusive Armaturen für private Bäder und Küchen, sowie die «Water Systems Commercial Group», die sich im gewerblichen Bereich auf die intelligente Ausstattung sanitärer Räume in (halb)-öffentlichen und gewerblichen Einrichtungen fokussiert.

Eigenkapitalinvestoren übernehmen

Verkauft wird an zwei von Equistone Partners Europe beratene Fonds. Das Unternehmen ist eine europäische Private-Equity-Gesellschaft mit Hauptsitz in London (GB), welches sich auf die finanzielle, operative und strategische Unterstützung von etablierten mittelständischen Unternehmen in verschiedenen Branchen fokussiert hat. Einer der an diesem Geschäft beteiligten Investoren ist Thorsten Klapproth, vormals CEO der Hansgrohe SE und der Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) AG.

Man will weltweit zu den Top-3-Playern gehören

In der Medienmitteilung der Franke Gruppe heisst es, der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung hätten aus strategischen Gründen entschieden, die Division zu veräussern. Dazu wird Patrik Wohlhauser, CEO der Franke Gruppe, mit folgenden Worten zitiert: «Franke Water Systems steht auf einem soliden Fundament und ist (…) gut positioniert. Das Ziel von Franke ist jedoch, in jedem Marktsegment, in der das Unternehmen tätig ist, weltweit zu den Top-3-Playern zu gehören.» Um die beiden Marken soweit zu bringen, würde es viel Zeit und Kraft fordern. Daher sei es strategisch sinnvoller, die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen auf die bereits weltweit führenden Divisionen «Franke Home Solutions», «Franke Foodservice Systems» und «Franke Coffee Systems» zu konzentrieren, erklärt Wohlhauser weiter.

900 Mitarbeitende betroffen

Das zu veräussernde Geschäft erzielte letztes Jahr weltweit einen Umsatz von rund 192 Millionen Schweizer Franken. Die derzeit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Franke Water Systems werden zum neuen Eigentümer wechseln. Über den Kaufpreis und die weiteren Bedingungen der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf muss noch von der zuständigen Wettbewerbsbehörde abgesegnet werden. Man rechnet damit, dass die Transaktion voraussichtlich in der ersten Hälfte des laufenden Jahres vollzogen wird.

Den Ausbau vorantreiben

Auf Seiten des Eigenkapitalinvestors Equistone heisst es: «Gemeinsam mit Thorsten Klapproth sowie dem bestehenden Management-Team wird Equistone – aufbauend auf der soliden Geschäftsentwicklung in den vergangenen Jahren – den Ausbau des internationalen Geschäfts sowie das Wachstum von Franke Water Systems vorantreiben.» Ein besonderer Fokus würde dabei auf die Weiterentwicklung des innovativen Produktsortiments und den Ausbau der starken Markenpositionierung gelegt.

Isabelle Spengler

www.equistonepe.de
www.franke-group.com
www.kwc.ch

Veröffentlichung: 09. März 2021

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